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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Hoch zum Landshuter Haus

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
430 m
Abstieg:
430 m

Abstieg über Kreuzfelsen und Loderhart. Nicht nur per pedes, sondern auch hoch zu Ross, mit dem Drahtesel oder auch von der Bergstation der Geißkopfbahn streben Ausflügler dem Landshuter Haus entgegen. Wer Markierung 13 ab Engelburgsried folgt (nicht verwechseln mit Goldsteig 13 ab Wühnried!), erreicht auf einem ruhigen Waldweg die vielleicht beliebteste Vorwaldhütte überhaupt. Der Abstieg bringt ein kleines Gipfelglück am aussichtsreichen Kreuzfelsen und führt am Berghaus Loderhart vorbei.

Beschreibung

Vom Parkplatz gehen wir nicht bergauf Richtung Loderhart, sondern wandern auf der Zufahrtsstraße rund 10 Gehminuten auf Asphalt durch eine kleine Senke zurück. An der Zufahrt zum Hof »Engelburgsried 1« vorbei, biegen wir erst vor dem Transformatorhäuschen nach rechts und folgen Weg Nr. 13 um den Bauernhof herum in Richtung Landshuter Haus. Bergan auf dem Feldweg finden wir die nächste Markierung etwas versteckt an einem Fernmeldemasten.

Halb links grüßt die etwas gerupft wirkende Gipfelkuppe des Einödriegels, der mit 1121 Metern höchsten Erhebung im Vorderen Bayerischen Wald. Der Feldweg geht schnell in einen Waldweg über. Im von Fichten dominierten Mischwald begleitet uns mit wechselndem Abstand der Hohlbauernwaldbach stets linker Hand – auch wenn wir nach insgesamt rund 30 Gehminuten den Hubertusbach gequert haben. Anschließend halten wir uns über den Wendeplatz hinweg halb links. Einem etwas steileren Stück folgen 300 Meter Forststraße.

Nicht in, sondern 30 Meter hinter der Rechtskurve führt unser Weg links hinauf. An einem Jägerstand geradewegs vorbei beginnt sich der Weg zu schlängeln, die private Landauer Berghütte wird passiert. An der Kreuzung auf flachem Terrain halten wir uns links. Nach einer minimalen Senke vereint sich unser Weg mit dem Goldsteig.

Nach rechts und über eine Forstsraße hinweg taucht das Landshuter Haus fast unerwartet in einer lichten Heide- und Moorlandschaft auf. Zwischen Heidelbeersträuchern befinden sich lauschige Picknickplätze. Das Landshuter Haus bietet Einkehrern eine umfangreiche Speisekarte mit schmackhaften Tagesgerichten sowie Standards von der österreichischen Kaspressknödelsuppe zur altdeutschen Currywurst. Die SB-Theke liegt in der ersten der zwei Stuben. Die dort bestellten warmen Gerichte werden serviert – Tischnummer angeben! Von der Sonnenterrasse erblicken wir halb rechts den nahen Breitenauriegel (1118 m) sowie halb links in der Ferne den gut 100 Meter niedrigeren Brotjacklriegel mit seinem auffälligen Sendemast. Das alte Landshuter Haus im ehemaligen Greil-Hof brannte übrigens 1965 ab und wurde in sachlichem Stil neu errichtet. Seit der Erweiterung 1999 durch den Bayerischen Wald-Verein hat die Einkehr ihr heutiges Aussehen.

Drei Ruinen des ehemaligen Bauernweilers Oberbreitenau werden passiert, wenn wir dem Pfeil in Richtung »Loderhart« folgen. In dieser Höhenlage war die Landwirtschaft schon immer ein hartes Brot, und so verließen 1956 die letzten Bauern die hoch gelegene Streusiedlung. Das anschließende Hochmoor, in dem das geschützte Karlszepter wächst, lassen wir links liegen (Abstecher möglich) und marschieren weiter geradeaus über eine Kuppe hinweg bergab. Nach rund 20 Gehminuten kreuzt ein Forstweg, gegenüber weist Markierung Nr. 17 in den Wald hinein. Die Sonne blinzelt durchs Blätterdach, wo Bäche queren, zeigt sich der Boden matschig. 15 Minuten später erreichen wir eine asphaltierte Forststraße. Keine fünf Minuten später stehen wir an der Kreuzung beim Hubertusbrunnen, der sich rechtsseitig hinter einem weniger als 50 Meter langen Stichweg verbirgt.

An der Kreuzung folgen wir nicht dem Pfeil »Loderhart«, sondern nach links Nr. 1 zum unauffälligen Geißriegel. 100 Meter bergauf lassen wir zunächst die Abzweigung zum Dreitannenriegel links liegen. Achtung: 20 Meter weiter biegen wir nach rechts ab, wo versteckt am Waldrand ein Pfeil zur Loderhart weist. Nur fünf Minuten geht es sportlicher bergan, dann verläuft der Pfad teils leicht bergab, teils an der Höhenlinie entlang unter dichtem Fichtennadeldach. Nach gut 20 Minuten weist ein Pfeil aus von uns entgegengesetzter Richtung links zum Kreuzfelsen, wohin der Stichweg in fünf Minuten hinaufführt – und dessen herrliche Aussicht in Richtung Südwesten sich niemand entgehen lassen sollte. Vom Kreuzfelsen sehen wir links hinter den Vororten von Deggendorf die Isar auf die Donau zufließen, die sich wiederum mittig durch das Blickfeld schlängelt.

Der Nachbarberg rechts ist der Vogelsang. Seine 1022 Meter hohe Gipfelkuppe wird vom unmittelbar links dahinterliegenden Rauhen Kulm sowie rechts vom Hirschenstein leicht überragt. Über den Stichweg zurück zum Hauptpfad bergab wird das Berghaus Loderhart erreicht. Darin offerieren die Naturfreunde Deggendorf am Wochenende günstige Getränke und einfache Brotzeiten, die sich Wanderer an der Theke selbst holen und in der Stube oder im Freien genießen. Der Weg Nr. 6 in Richtung Gotteszell bringt uns weiter zu Tal.

Der Einstieg liegt auf der von der Forststraße aus gesehen gegenüberliegenden, hinteren Seite des Berghauses. Bei der ersten Gabelung den mittleren Weg weiter sanft bergab gehen. Auf die Forststraße treffen wir wieder, kurz bevor diese eine scharfe Rechtskurve macht – durch die wir ihr folgen. In der anschließenden Geraden weist ein Pfeil nach links in ein zunächst steiniges Stück. Bei der großen Schneise schreiten wir geradeaus auf dem Weg weiter, der die ganze Lichtung entlangläuft. Wenig später wird die Runde am Parkplatz beendet.

Touren-Charakter

Über den ruhigsten aller Aufstiege wird das beliebte Landshuter Haus erreicht. Den ebenfalls meist schattigen Abstieg krönt die Aussicht vom Kreuzfelsen sowie am Wochenende ein Halt in der Loderhart. Viel Waldweg, wenig Forststraße, Zubringer Asphalt.

Ausgangspunkt

Engelburgsried, Parkplatz Berghaus Loderhart (680 m)

Endpunkt

Engelburgsried, Parkplatz Berghaus Loderhart (680 m)

Route

Parkplatz (680 m) - Landshuter Haus gut 1.45 Std. (4,5 km); Landshuter Haus (1018 m) - Kreuzfelsen 1.15 Std. (4 km); Kreuzfelsen (1000 m) - Loderhart knapp 0.15 Std. (0,5 km); Loderhart (925 m) - Parkplatz gut 0.30 Std. (knapp 2,5 km)

Der Bayerische Wald-Verein

Seit 1883 stellt sich der Wald-Verein – eine Art Gegenstück zum Alpenverein – in den Dienst der Wanderer. Besonders deutlich wird das durch die bewirtschafteten Schutzhäuser, die der Verein zusammen mit seinen Pächtern betreibt. Einkehrstationen des Wald-Vereins, die in diesem Wanderführer anvisiert werden, sind neben dem Landshuter Haus die Schutzhäuser auf dem Lusen, Rachel, Falkenstein, Osser sowie die Berghütte Schareben, der Berggasthof Dreisessel und das Turmstüberl auf dem Brotjacklriegel. Für die rund 20000 Mitglieder erscheint vierteljährlich die Vereinszeitschrift »Der Bayerwald« (Bayerischer Wald-Verein e.V., Tel. 09922/92 65, Stadtplatz 11, 94227 Zwiesel, www.bayerischer-wald-verein.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.