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Panoramawege
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Großer Riedelstein auf dem Kaitersberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:20 Std.
Länge:
9.1 km
Aufstieg:
540 m
Abstieg:
540 m

Bizarre Felsformationen im Gneis. »O du mein Kaitersberg, O du mein Zellertal. Sehen möcht ich dich ein einziges Mal« so heißt es im Kaitersberg-Lied. Die Panoramen vom Kaitersberg stellen schon etwas Besonderes dar. Die Rauchröhren sind die schwierigsten Kletterfelsen im Bayerwald.

Beschreibung

Auf den Mittagstein

Vom Parkplatz kurz vor Hudlach steigen wir auf der Straße hinauf zur kleinen Ansiedlung Hudlach mit zwei Häusern. Nach dem Ortsschild wandern wir rechts mit der Markierung Ho1 die Forststraße hinauf in Richtung Kötztinger Hütte. An einer Gabelung bleiben wir geradeaus auf dem immer steiler werdenden Forstweg. Der Berg­hang mit seinen offen liegenden Felsen und altem Baumbestand vermittelt wilde Romantik. Auf der rechten Seite ergibt sich ein schöner Blick auf den Hohen Bogen (Tour 13). An einer Weggabel vor einem Marterl an einem großen Felsen müssen wir links hinauf und an einer T-Kreuzung mit Picknicktisch nach links auf dem Goldsteig in Richtung Mittagstein. Auf dem 1034 Meter hohen Mittagstein erhebt sich ein Denkmal, von dem sich ein guter Ausblick in den Lamer Winkel hinunter ergibt.

Zum Hohen Stein

An der bewirtschafteten Kötztinger Hütte geht es auf dem Goldsteig vorbei abwärts. Am zweiten Abzweig nach rechts wandern wir mit der Markierung des Goldsteigs auf dem Europawanderweg E6 in Richtung Rauchröhren und bleiben immer auf dem romantischen Kammweg. An einer Kreuzung müssen wir in Richtung Rauchröhren nach rechts hinauf. Am Steilabbruch der Steinbühler Gesenke laufen wir auf der Felskante, die für manche Wanderer schwindelerregend sein kann. 500 Meter tiefer liegt das Zellertal. Teilweise besteht Aussicht nach Norden zum Hohen Bogen und nach Süden in das Zellertal. Die Kaitersberg-Felshänge mit den geradezu »chaotischen« Felsgebieten des Steinbühler Gesenkes sind Schutzgebiet. Wegen des Lebensraumes der Luchse besteht ein Betretungsverbot. Auch leben hier oben Wanderfalken und Auerwild. Das Auerhuhn benötigt einen sehr abwechslungsreich strukturierten Lebensraum, der auf dem Kaitersberg gegeben ist. Bei Störungen zeigt das Auerwild sehr empfindliches Fluchtverhalten. Daher müssen wir unbedingt auf den Wegen bleiben und uns ruhig verhalten. Der Weg könnte nicht romantischer sein. Zwischen riesigen Felsen windet sich der Steig aufwärts. An einer Weggabel gehen wir links weiter in Richtung Rauchröhren. Dies ist ein schwieriger Weg mit sogar alpinem Charakter. Wer bis hierher schon nahe an seine persönlichen Grenzen kam, sollte den rechten, leichteren Weg nehmen. Der schwierige Weg ist eine Kletterei hinauf auf den Hohen Stein oberhalb der Rauchröhren.

Auf den Großen Riedelstein

Vom Hohen Stein geht es steil und schwierig durch die Rauchröhren hinunter. Das Naturdenkmal Rauchröhren wird durch zwei über 30 Meter hohe Felsen gebildet. Wenn Nebel oder Wolken bergwärts ziehen, steigen sie durch die Felsspalte wie durch einen Kamin nach oben. Die Felsen sind als beliebtes Klettergebiet stark frequentiert. Hier stoßen wir auch wieder auf den leichteren Weg und gehen weiter nach Südosten in Richtung Großer Riedelstein. An der Schutzhütte vor dem felsigen Gipfelaufbau ist auch schon oben das große Denkmal zu sehen, das dem Dichter Maximilian Schmidt, genannt »Waldschmidt« (1832–1919), gewidmet ist. Der Große Riedelstein ist von der Schutzhütte aus gesehen am besten rechts herum zu besteigen. Von dort kann man auf demselben Weg zum Mittagstein zurückkehren und in der Kötztinger Hütte einkehren. Dieser Weg muss nicht beschrieben werden. Aber es gibt auch eine schnelle Variante auf Forstwegen zurück nach Hudlach.

Zum Brunnen

Wir bleiben auf dem Weg mit der Markierung Ar10 in Richtung Eschlsaign nach Osten. Am oberen Ende einer Lifttrasse biegen wir nach links und verlassen nach 50 Metern den markierten Weg geradeaus auf die Schlepperspur ohne Markierung steil abwärts. Dabei gehen wir direkt auf die 70 Meter hohen Radartürme auf dem Hohen Bogen zu. An einer Weggabel nehmen wir den rechten Weg noch steiler hinab. Unten treffen wir auf eine fast ebene Forststraße und folgen ihr mit der Markierung Ho6 nach links. An einem Brunnen können wir die Füße kühlen und auf der Picknickbank rasten.Nach Hudlach Von der Forststraße aus könnten wir in einem Abstecher rechts in 15 Minuten das Gut Eschlsaign mit seinem schönen Biergarten erreichen und dort einkehren. Der Berggasthof Eschlsaign ist eine traditionsreiche Einkehr. Das Gut Eschlsaign liegt im Lamer Winkel und ist auch an einem Aussichtspunkt von der Forststraße aus zu sehen. Der einst abgeschieden liegende Lamer Winkel wurde im 13. Jahrhundert vom Kloster Rott gerodet und besiedelt. Glashütten, Glasschleifen und Hammerwerke siedelten sich im 19. Jahrhundert an. Heute ist der Lamer Winkel ein beliebtes Urlaubsgebiet, das durch die Oberpfalzbahn gut erschlossen ist. Die Forststraße bringt uns direkt nach Hudlach zurück.

Touren-Charakter

Mittelschwere, vorwiegend schattige Rundtour auf Naturwegen und Forststraßen durch Wälder und über Bergkämme, meistens rot-weiß markiert mit den Symbolen Ho1, Ar 10, Ho6 und dem Goldsteig-Symbol. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Hudlach, 810 m

Endpunkt

Hudlach, 810 m

Route

Hudlach Mittagstein 0:45 Std. Hoher Stein 0:45 Std. Großer Riedelstein 0:35 Std. Brunnen 0:30 Std. Hudlach 0:45 Std.

Höchster Punkt

Großer Riedelstein, 1122 m

Information

Die steilen und schwierigen Rauchröhren können auf leichtem Weg umgangen werden.

Gneis am Kaitersberg

Gneis ist das Gestein der bizarren Felsformationen auf dem Kaitersberg und durch Metamorphose unter hohem Druck und hohen Temperaturen aus anderen Gesteinen wie zum Beispiel Granit entstanden. Die Tektonik brachte den Gneis an die Erdoberfläche. An den Rauchröhren zeigt sich deutlich die Struktur von Granitgneis. Das vorherige kristalline Gefüge ist zu einer verpressten Schieferung geworden.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.