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Panoramawege
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Großer Osser – ein ganz besonderer Fels

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
5.2 km
Aufstieg:
410 m
Abstieg:
410 m

Panorama über dem Böhmerwald. Der Osser ist stark besucht, denn er wird auch von Tschechien aus gerne bestiegen. Er schenkt uns ein herrliches Panorama über die Heimat der Bergwanderer aus dem Nachbarland und derer aus dem Bayerischen Wald. Ganz besonders ist die Geologie.

Am Gipfelkreuz des Großen Osserwandern, mittel
Am Gipfelkreuz des Großen Osser© Rainer D. Kröll
Beschreibung

Zur Kreuzung an der Künischen Kapelle

Vom Wanderparkplatz Auf'm Sattel steigen wir am Beginn des Parkplatzes nach Osten in Richtung Osser mit der Markierung La1 auf. Im Prinzip bleiben wir immer geradeaus und stetig aufwärts und kommen an einer Quelle am Teufelstritt vorbei. Die dazugehörige Sage wird auf einer Infotafel erzählt. Wahrscheinlich stammt die Felsritzung mit Jahreszahl eher von Hirten jener Zeit. Eine größere Forststraße wird überquert, dann erreichen wir bald die Kreuzung an der Künischen Kapelle, die rechts versteckt im Wald liegt. Auf dem Weg zum Kleinen Osser kommen wir später direkt vorbei.

Auf den Großen Osser

Wir bleiben an der Kreuzung an der Künischen Kapelle geradeaus und kommen zur Bergwachthütte mit Hubschrauberlandeplatz unterhalb des felsigen Gipfelaufbaus des Großen Osser. Hier oben hat der Sturm Kyrill den Wald im Jahr 2007 flachgelegt. Nach der Bergwachthütte, die früher Zollstation war, gestaltet sich der Weg als felsiger Aufstieg, der zum Teil mit Geländer versehen ist. Dann steigen wir genau entlang der Grenze weiter hinauf. Kurz vor dem Gipfel kommen wir in einer Engstelle noch an dem »Berührstein« vorbei. Eine geschliffene Stelle kann gerne berührt werden und versinnbildlicht den Kontakt mit den Menschen und der Landschaft beiderseits der Grenze. Eine Aktionsgemeinschaft arbeitet hier an gemeinsamen Projekten (www.kuenisches-gebirge.de). Der Begriff »Künisches Gebirge« bezieht sich übrigens auf den Grenzwald »Königlicher Wald« und auf das Siedlungsgebiet der »Künischen Freibauern« aus Bayern, die einst der böhmische König Wratislav im 12. Jahrhundert hier ansiedelte. Jetzt ist auf der anderen Seite auch schon das Osserschutzhaus zu sehen. Wir aber klettern erst hinauf auf den Gipfel des Großen Osser. Der Osser besteht aus hartem Quarzit und Glimmerschiefer und zeigt deshalb einen solch bizarren Gipfelaufbau. Quarzit ist ein metamorphes Gestein, also Umwandlungsgestein, tief aus dem Erdinnern. Einst waren dies quarzreiche Sandsteine und tonige Ablagerungen eines Meeresbodens, die in den Phasen der Gebirgsbildung absanken, unter Druck und Hitze eine Verwandlung (Metamorphose) erlebten und wieder nach oben kamen. Andere Berge des Bayerischen Waldes sind aus Granit, der zwar auch hart ist, aber doch schneller verwittert als Quarzit. Der Osser ist wirklich ein markanter Grenzberg. Der Grenzkammweg liegt nun deutlich unter uns. Er markiert die Wasserscheide über Moldau und Elbe zur Nordsee und über Regen und Donau zum Schwarzen Meer. Der Panoramablick schweift über den Böhmischen Wald und über den Bayerischen Wald bis zum Arber (Tour 17) und zu den anderen Gipfeln. Unten im Tal breitet sich der Lamer Winkel aus. Eine Einkehr auf der Terrasse des Osserschutzhauses ist wohlverdient.

Zur Kreuzung an der Künischen Kapelle

Der Weg zum Kleinen Osser führt wieder hinunter an der Bergwachthütte vorbei, erneut zur 1 Kreuzung an der Künischen Kapelle und jetzt links zur Kapelle. Sie wurde vom Bayerischen Waldverein 1986 aus Gneis vom Weißen Riegel, der weiter nördlich an der Grenze liegt, errichtet. Am ersten Sonntag im August findet hier alljährlich die Osserkirchweih statt. Interessant ist auch der alte Grenzstein mit dem bayerischen Wappen aus dem Jahr 1772 vor der Kapelle. Er stand allerdings früher direkt an der Grenze und wurde hierher als Schaustück versetzt.

Zum Kleinen Osser

An der Künischen Kapelle gehen wir vorbei und müssen dann schwierige Wegstrecken meistern. Unendlich viele rutschige Wurzeln und Felsen erfordern unsere volle Aufmerksamkeit. Noch ein kleiner Aufstieg und wir stehen am großen Kreuz auf dem Kleinen Osser. Zum Teil wiederholt sich die großartige Aussicht nach Lam hinunter. Auch die Osserwiese, unser nächstes Ziel, ist schon zu sehen. Hier auf dem Kleinen Osser sind offen liegende Quarzfelsen zu bemerken.

Zur Osserwiese

Wir steigen vom Kleinen Osser ab und gehen nach Westen zur großen Osserwiese, von der hin und wieder Gleitschirmflieger starten. Die Osserwiese ist ein herrlicher Aussichtsplatz oberhalb der steilen Thürnsteiner Hänge. Noch vor 60 Jahren wurden hier im Sommer Rinder aufgetrieben. Solche ehemaligen Weideflächen werden im Bayerischen Wald Schachten genannt. Auf ihnen macht sich heute eine Borstgraspflanzengesellschaft breit. Solche Flächen dienen auch dem Auerhuhn als wechselnder Lebensraum und müssen als Landschaftserhaltungsmaßnahme von Baum- und Strauchbewuchs frei gehalten werden. Auch der Bergpieper, sonst nur in den Alpen vorkommend, findet hier seine Bleibe. Selbstverständlich bleiben Wanderer daher gerne auf den Wegen.Zum Wanderparkplatz Auf’m Sattel Nach der Osserwiese wandern wir geradeaus abwärts und treffen schließlich auf den bekannten Aufstiegsweg. Auf diesem geht es nun hinunter zum Wanderparkplatz Auf’m Sattel.

Touren-Charakter

Mittelschwere, vorwiegend schattige Rundtour auf Naturwegen, Forststraßen durch Wälder und über kahle Gipfelbereiche und Felsen, markiert mit La1 und La3. Im Gipfelbereich felsige Partien.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Auf'm Sattel, 920 m

Endpunkt

Wanderparkplatz Auf’m Sattel, 920 m

Route

Wanderparkplatz Auf'm Sattel Kreuzung Künische Kapelle 1:00 Std. Großer Osser 0:15 Std. Kreuzung Künische Kapelle 0:15 Std. Kleiner Osser 0:15 Std. Osserwiese 0:15 Std. Wanderparkplatz Auf'm Sattel 0:30 Std.

Höchster Punkt

Großer Osser, 1293 m

Information

Bergschuhe und Trittsicherheit erforderlich

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.