Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Grainet, Haidel und Leopoldsreuth

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:50 Std.
Länge:
10.8 km
Aufstieg:
230 m
Abstieg:
230 m

Aussichtsturm und Wüstung. Der Haidel erhebt sich mit 1166 Metern über die umliegenden Berge und dominiert so die reizvolle Landschaft um Grainet. Der 30 Meter hohe Aussichtsturm gewährt einen umfassenden Rundblick über die bayerisch-böhmischen Grenzwälder bis zu den Alpen.

Beschreibung

Zum Aussichtsturm auf dem Haidel

Von den Parkplätzen beim Feldkreuz Obergrainet starten wir nach Westen leicht abwärts. An der T-Kreuzung mit den zwei Garagen wandern wir rechts hinauf in Richtung Haidel-Aussichtsturm. Wir sind auf dem Goldsteig und Adalbert-Stifter-Weg. Nach 120 Metern passieren wir einen Granitfindling, auf dem die Tausendmetermarke angebracht ist. An einer T-Kreuzung an einem Parkplatz bleiben wir geradeaus auf der Forststraße und nehmen vor einer Forststraßenkreuzung links den kleinen Weg in Richtung Haidel-Aussichtsturm. Es ist ein Grenzweg, an dem noch Grenzsteine mit den eingemeißelten Buchstaben »KW« stehen. Der Wald bis zum Grenzstein war Königlicher Wald des Bayerischen Königshauses und untersteht heute der Bayerischen Staatsforstverwaltung. Die Buchstaben stehen stets auf der Seite des ehemals königlichen Besitzes. Am Haidel bilden übrigens einige Quellbäche die Kalte Moldau, die sich in Tschechien mit der Warmen Moldau zur Moldau vereinigt. Der Weg trifft auf eine Forststraße, auf der wir rechts und an der T-Kreuzung links weitergehen. 100 Meter nach der T-Kreuzung nehmen wir rechts den kleinen Weg in Richtung Haidel-Aussichtsturm. Der lange gerade Weg quert eine Forststraße und erreicht schließlich den hohen Fernmeldeturm und den Aussichtsturm auf dem Haidel. Dies ist bereits der dritte Aussichtsturm an dieser Stelle und aus beständigem Douglasien- und Lärchenholz erbaut. Die Aussichtsplattform liegt 30 Meter über dem Erdboden. Um den Turm gruppieren sich sechs Infopavillons, in denen sich die Gemeinden des Dreiländerecks vorstellen. Das 360°-Panorama auf dem Aussichtsturm ist bei gutem Wetter eine Sensation. Wir befinden uns ja im Naturpark Bayerischer Wald, der sich von der Donau bis zur tschechischen Grenze erstreckt und vom Aussichtsturm aus zu überblicken ist. Ziel eines Naturparks ist es, die Landschaft in ihrer Schönheit, Besonderheit und Unberührtheit zu erhalten. Bei diesem Panorama zeigt sich deutlich, wie wichtig solche Ziele sind. Auf der Seite des Fernmeldeturms stehen im Westen der Brotjacklriegel (Tour 10), Großer Rachel (Tour 20) und Lusen (Tour 21) im Nordwesten. Von Norden bis Osten breitet sich hinter Haidmühle der weite Böhmerwald mit seinen Bergen aus. Im Osten erheben sich auch der breite Bayerische Plöckenstein und der Dreisessel (Tour 28) am Horizont. Gute Sicht ist nötig, um im Süden die Alpen erblicken zu können. Näher im südlichen Sichtkreis ist links des Fernmeldeturms der Frauenwald (Tour 30) mit seinem Aussichtsturm. Jandelsbrunn, Vorderfreundorf und Waldkirchen sind die Orte im Süden. Hinter Waldkirchen liegt im Tal der drei Flüsse Passau.

Zur Dreieckskreuzung

Weiter gehen wir am Fernmeldeturm nach rechts in nördliche Richtung auf dem Goldsteig nach Leopoldsreuth. Eine Forststraße wird überquert und dann kommen wir an eine große 2 Dreieckskreuzung mit Bauminsel.

Zur Kirche Sankt Johannes Nepomuk in Leopoldsreuth

An der Dreieckskreuzung wenden wir uns nach links und nach 20 Metern rechts in Richtung Leopoldsreuth. Dann erscheint auf einmal mitten im Wald die Kirche Sankt Johannes Nepomuk in Leopoldsreuth. Die Dorfwüstung Leopoldsreut war im frühen 17. Jahrhundert eine Mautstation am Handelsweg Goldener Steig. Die Mautrechte erhielt sie vom Ort Grainet, dem das Recht entzogen worden war. Als der Salzhandel Ende des 17. Jahrhunderts zum Erliegen kam, starb das Dorf aus und die Häuser wurden abgerissen. Heute stehen hier nur noch die Kirche Sankt Johannes Nepomuk, mit 1108 Metern die höchstgelegene Kirche im Bayerischen Wald, und die ehemalige Schule. Die schlichte Kirche mit ihrer klaren Architektur wurde nach zwei Vorgängerbauten im Jahr 1821 erbaut. Das Holzkreuz im Innern ist aus Balken der abgerissenen Häuser gefertigt. Das noch bestehende Schulhaus aus dem Jahr 1905 ist das zweite, nachdem der erste Bau zu klein geworden war.

Zur Dreieckskreuzung

Von der Wüstung Leopoldsreuth müssen wir wieder zurück in Richtung Haidel bis zur Dreieckskreuzung mit der Bauminsel in der Mitte, an der wir jetzt aber geradeaus in Richtung Duschlberg weiterwandern.Zum Feldkreuz Obergrainet Die gute Forststraße vereinigt sich nach einiger Zeit mit einer Forststraße, die von links unten heraufkommt. Der Weg ist nun eben und führt an einem Brunnen mit erfrischendem Wasser vorbei. An einer Weggabelung bleiben wir rechts auf dem ebenen Weg in Richtung Obergrainet und wandern in großem Rechtsbogen um den Duschlberg herum. An einer Dreieckskreuzung mit Grüninsel gehen wir links und an der folgenden Kreuzung rechts leicht aufwärts. An der nächsten Kreuzung mit der Aussicht über Vorderfreundorf in das Land um Jandelsbrunn und zum Frauenwald müssen wir nach rechts zum Feldkreuz Obergrainet zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend schattige Rundtour, größtenteils auf Naturwegen und Forststraßen durch Wälder, meistens markiert mit dem Symbol des Goldsteigs und den Wegnummern 7, 5 und 6.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Parkplatz am Feldkreuz Obergrainet, 990 m

Endpunkt

Parkplatz am Feldkreuz Obergrainet, 990 m

Route

Feldkreuz Obergrainet Haidel 1:00 Std. Dreieckskreuzung 0:20 Std. Kirche Sankt. Johannes Nepomuk 0:15 Std. Dreieckskreuzung 0:15 Std. Feldkreuz Obergrainet 2:00 Std.

Höchster Punkt

Haidel, 1166 m

Die alten Säumerzeiten

Im Mittelalter führte der Prachatitzer Säumersteig von Passau über den Haidel in Richtung Prachatitz in Böhmen. In Grainet wird noch heute das bayerisch-böhmische Säumerfest gefeiert, da der Ort seine Entstehung den durchziehenden Säumern (Lastenträgern) verdankt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.