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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Geotop Buchberger Leite

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
9.5 km
Aufstieg:
180 m
Abstieg:
180 m

Am Wildbach von Ringelai bis vor Freyung. Zu den schönsten Geotopen ganz Bayerns zählt die rauschende Wildbachschlucht zwischen Freyung und Ringelai. Wanderer gehen am besten durch die Buchberger Leite hin und zurück, denn die Rundwege über Bucheck oder Aigenstadl überzeugen nicht. Hervorragend erkunden lässt sich das Herzstück der Klamm von Ringelai aus, einem ausgesprochen hübsch im Talkessel gelegenen Ort.

Beschreibung

In Ringelai beginnt der Wanderpfad hinter dem Wendeplatz am Ende des schmalen, asphaltierten Leithenwegs in Richtung Freyung. Vorlauf: Ab Parkplatz Jahnweg ist dieser Einstieg via Perlesreuter- und Dorfstraße zu erreichen. Auf der stromaufwärts linken Nordseite begleitet uns das Rauschen der Wolfsteiner Ohe. Diese »Wassermusik« komponieren unzählige kleine Kaskadenreihen sowie Felsen und Geröll im Flussbett. Lediglich in trockenen Sommermonaten wird den Oberläufen der Ohe so viel Wasser zur Stromerzeugung entzogen, dass der Fluss bis kurz vor Ringelai, wo das abgezweigte Nass aus einem Stollen wieder einmündet, teils verstummt. Nach heftigen Regenfällen wiederum schwillt die ureigene Kraft der Ohe an.

Auf der Hängebrücke wechseln Wanderer ans südliche Ufer, ganz so wie früher Arbeiter auf dem Weg zur ehemaligen Carbidfabrik. Weiter am Wasser entlang genießen wir die urwüchsige, wildromantische Natur. Dann führt der Weg ein Stück rechts am mächtigen Carbidwerk vorbei. Zwar wird dort schon lange kein Brennstoff für Gaslampen mehr produziert, jedoch bis heute Strom. Ab der Teerstraße marschieren wir nach links durch die befahrene Werksunterführung hindurch und wechseln auf der folgenden Autobrücke wieder ans Nordufer des Flusses. Das schöne Bauernhaus, das hinter dem Parkplatz grüßt, beherbergte einst eine Gaststätte. Oberhalb bei der Wandertafel folgt rechter Hand eine ungewöhnliche Passage – ein rund 30 Meter langer und nur gut zwei Meter hoher, dunkler Felsdurchbruch. Auf eigene Gefahr ist es erlaubt, den leicht ansteigenden Engpass zu benutzen, das Licht am Ende des Tunnels weist den Weg.

Hinter dem Felsdurchbruch erreichen Wanderer den schönsten Abschnitt der Buchberger Leite. Zwischen moosbewachsenen Felsblöcken zischt die Gischt der Kaskaden. Die Sonne blinzelt durch das grüne Blätterdach auf den erhöht verlaufenden Weg, den immer wieder schroffe Felsabbrüche säumen. In dieser grünen Hölle soll einst sogar ein Drache gelebt haben. Nach rund 30 Gehminuten verlaufen kurzzeitig zwei Wegvarianten am Fluss entlang – eine direkt am Wasser, eine leicht erhöht. Ein Stück weiter orientiert sich der Pfad kurz vom Fluss weg bis zu einem Holzsteg. Dieser führt jedoch nicht über die Wolfsteiner Ohe, sondern über den Reschbach, der sich erst 100 Meter stromabwärts mit dem aus Freyung kommenden Saußbach zur Ohe vereinigt. Dieser Zusammenfluss heißt Scher und bildet zusammen mit den Rastbänken am Reschbachsteg einen geeigneten Wendepunkt.

Den Rückweg von der Scher nach Ringelai legen wir größtenteils auf derselben Strecke zurück. Wanderer folgen nun dem Lauf des Wassers und erleben die Schlucht aus einer neuen Perspektive. Am Carbidwerk wie gehabt das Ufer wechseln. Im Unterschied zum Hinweg bleiben wir an der Hängebrücke am Südufer und wandern auf dem ebenfalls mit der Nr. 1 gekennzeichneten Pfad an der flussabwärts linken Oheseite zurück nach Ringelai. Bevor wir auf die Bebauung treffen, führt rechts der etwas versteckt gelegene Triftsteg hinüber zum Leithenweg sowie zum Ausgangspunkt der Wanderung. Zwei schöne Biergärten warten in der Ortsmitte von Ringelai, der lauschigere vor dem Landhotel Koller nahe der Jahnstraße.

Touren-Charakter

Durchgängig herrlicher, mitunter steiniger und verwurzelter Pfad direkt an der Wolfsteiner Ohe entlang durchs großenteils schattige Herzstück der Buchberger Leite. Asphalt nur je nach Parkplatz am Anfang/Ende sowie über die Brücke beim Carbidwerk.

Ausgangspunkt

Ringelai Jahnweg (400 m) od. Leithenweg (420 m)

Endpunkt

Ringelai Jahnweg (400 m) od. Leithenweg (420 m)

Route

Ringelai Jahnweg (400 m) - Leithenweg Triftbrücke (420 m) - Wendeplatz 0.15 Std. (1 km); Wendeplatz (430 m) - Hängebrücke (470 m) - Carbidwerk 0.45 Std. (2 km); Carbidwerk (500 m) - Scher/Wendepunkt 0.45 Std. (2 km); Scher (580 m) - Ringelai Triftbrücke (Leithenweg Mitte) gut 1.30 Std. (4,5 km)

Buchberger Leite ab Freyung

Geologisch gesehen gehört die Buchberger Leite zum Bayerischen Pfahl, einem besonders harten Quarzstein. Während sich die urzeitliche Formation bei Viechtach mittels hoch aufragender Felszacken zeigt oder bei der Burgruine Weißenstein bei Regen mauerartig ihren höchsten Punkt erreicht, macht in der Buchberger Leite die Erosionsarbeit der Wolfsteiner Ohe die Gesteinsschichten sichtbar (im Bild rechts). Eine Wandertafel am Wegesrand der Bergbachschlucht informiert darüber im Detail.Viele Wanderer starten nicht von Ringelai, sondern ab Freyung ins Geotop. Anfahrt: B 12 bis »Freyung Süd«, beim Freibad zum TÜV abbiegen, dort erneut links gemäß Tafel »Wanderparkplatz Buchberger Leite«; ab Ilztalbahn (Sa/So) 1 km Anmarsch. Wanderer queren zunächst auf dem »blauen Wunder« den Saußbach. Am alten Seehaus unter der B 12 hindurch erreicht man auf Weg Nr. 3 den Saußbach-Stausee. Bis zur »Scher« (ab Parkplatz 2,5 km), wo sich Saußbach und Reschbach zur Wolfsteiner Ohe vereinen, zeigt sich die Landschaft eine Idee weniger reizvoll, aber der Weg ist einfacher zu gehen als im anschließenden Herzstück der Klamm.

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