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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Durchs Erlautal

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12.5 km
Aufstieg:
290 m
Abstieg:
290 m

Nicht nur für Eisenbahnromantiker. Während uns hoch oben über den Hängen der Donauleite ein herrlicher Weitblick bis zu Dreisesselberg und Grenzkamm fasziniert, fesseln uns unten im Erlautal der rauschende Bach, wilde Felsenhänge und der dichte Blätterwald. Und weil wir immer wieder die alte Eisenbahntrasse streifen, kommen auch Eisenbahnromantiker auf ihre Kosten.

Eisenbahnruine im Erlautalwandern, leicht
Eisenbahnruine im Erlautal© Gottfried Eder
Beschreibung

Frische Brise auf der König-Max-Höhe

Vom Parkplatz an der Donau in Erlau überqueren wir die Hauptstraße und laufen unter der Brücke hindurch, die neben unserem Weg ebenfalls die Erlau überspannt. Wir passieren das Gelände einer ehemaligen Werksanlage in der Talmündung und überqueren nach der Fabrikanlage die Brücke, um gleich danach rechts in einen Waldweg einzubiegen. Wo dieser sich nach wenigen Metern gabelt, halten wir uns links und steigen zunehmend steiler bergauf. Rechts unter uns öffnet sich ein Seitental.

Oberhalb des Bachs gelangen wir schließlich an den Waldrand und folgen dem Weg nach links. Er zieht in einer Rechtskurve auf die Felder hinaus, bis wir am Scheitelpunkt auf der Wiese auf einen Schotterweg treffen. Dort haben wir einen ersten Rundumblick über das Donautal.

Wir folgen dem Schotterweg nach rechts und treffen nach wenigen Metern in Schörgendorf auf den Fürstenbergweg, dem wir nun entlang dem kleinen Sträßchen bis nach Wingersdorf folgen. Nach dem geschützten Waldweg kann uns hier auf der König-Max-Höhe, hoch über der Donau, eine frische Brise empfangen – oder die Sonne. Aber kaum etwas, das den Blick verstellt. Irgendwo im Südwesten gräbt sich die Donau ihr Tal; vor uns die sanfte Hügellandschaft das Passauer Landes, und bei guter Sicht begrenzen erst Hochficht und Dreisessel den Horizont. Da ist es nicht eben überraschend, dass König Maximilian II. von Bayern im Juli 1852 von hier oben die Aussicht genoss.

Weiter nach Kapfham

Wir verlassen den nach ihm benannten Aussichtsplatz, laufen ein kurzes Stück talwärts und folgen an der Gabelung dem Schotterweg nach rechts bis nach Kapfham. Rechter Hand, vor der kleinen Kapelle, erinnert ein Kriegerdenkmal an die Kriegsopfer der Ortschaft.

Weiter geht es für uns gegenüber der Kapelle, wo unser Weg zwischen zwei Häusern einbiegt. Der Feldweg verläuft geradeaus leicht bergab zum Waldrand, und gemütlichen Schrittes genießen wir den Schatten, den uns die Allee aus Obstbäumen spendet.

So queren wir den Wiesenhang und gelangen auf der anderen Seite an ein kleines Wäldchen. Links geht es weiter in den Wald hinein. Der Waldboden dämpft unseren Schritt; links stehen Rinder auf der Weide, und kurz danach kündigt eine Kurklinik die Ortschaft Fattendorf an. Wir überqueren die Landstraße und durchqueren das Dorf auf der Hauptstraße in Richtung Zwölfing, um nach dem letzten Haus nach rechts in einen Schotterweg einzubiegen.

Wo einst die Eisenbahn fuhr   

Die knapp zwei Kilometer nach Schmölz und zur Papiermühle geht es nur noch bergab – erst über eine Wiese und dann im Wald ein Stück über grobes Granitgeröll. Wo der Weg sich gabelt, laufen wir rechts weiter bergab. Das Geröll geht über in einen weichen Waldweg, und schließlich flacht der Weg etwas ab und wir haben Schmölz erreicht.

Die Brücke, die wir nun überqueren, um zu der kleinen Kapelle zu gelangen, überspannt nicht die Erlau, sondern die aufgelassene Bahnstrecke durch das Tal. Die Strecke wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und diente bis 1970 auch dem Personenverkehr. Als dieser eingestellt wurde, belebte die Strecke bis um die Jahrtausendwende nur noch der Güterverkehr. Seit 2001 ist sie ein Industriedenkmal.

Durchs wildromantische Erlautal

Eine kleine Bank oberhalb der Kapelle lädt zu einer Rast und zur letzten Erfrischung vor dem Finale unserer Wanderung ein. In einer engen Schleife windet sich die Erlau um den Felsen, auf dem die Kapelle steht. Ein Stück nördlich von Schmölz hat sie sich mit dem Aubach vereinigt.

Nun beginnen wir unseren Rückweg durch das Erlautal. Dazu gehen wir die wenigen Schritte zurück zur Brücke, über die Eisenbahngleise und schwenken danach links in den Waldweg ein. Während die Eisenbahntrasse auf einem Eisensteg auf die andere Seite wechselt, laufen wir einige Meter oberhalb des Flusses auf der rechten Talseite weiter. Der Weg wird nun schmal, und wir steigen über einige Stufen zur Straße hinunter. Ihr folgen wir rechts und treffen nach 200 Metern auf die Landstraße, die Fattendorf mit Hunsdruck verbindet. Gegenüber führen ein paar Stufen auf einen schmalen Pfad. Hier links überqueren wir unterhalb der Landstraße die Erlau, um gleich danach rechts auf unseren Hauptweg abzusteigen.

Die Erlau macht vor uns einen scharfen Linksknick unter einer Eisenbahnbrücke hindurch. Wir tun es ihr gleich und steigen nach der Brücke ein kurzes Stück zur Landstraße auf, biegen jedoch gleich wieder rechts in den Wanderweg ein.

Wer mag, kann hier einen kurzen Abstecher zu diesem Stück Industriegeschichte machen und zur Brücke hinaufsteigen. Wo einst der Dampf der Lokomotive das Tal erfüllte, bohren sich heute Grasbüschel und wilde Himbeersträucher durch das graue Schotterbett. Derweil fließt unten die Erlau der Donau entgegen.

Idyllische Wanderung zurück nach Erlau

 An moosig feuchten Felswänden vorbei wandern wir nun auf der linken Uferseite weiter. Der Weg verläuft direkt auf Höhe des Wassers – bei Hochwasser kann man hier schon mal nasse Füße bekommen. Kurz darauf zwingt ein Felsriegel die Erlau zu einem Umweg. Während sie um diesen einen engen Bogen macht, steigen wir indes über eine Brücke ans rechte Ufer hinüber.

Das Tal ist hier eng, und der Hang bricht steil zum Wasser hin ab. Da es unter dem dichten Blätterdach auch immer feucht ist, müssen wir den schmalen Steig nach der Brücke mit Bedacht begehen. Für die Eisenbahn wurde hier ein Tunnel gegraben.

Kurz danach überspannt eine Granitbrücke mit drei flachen Parabelbogen den Fluss – ein Baudenkmal aus dem Jahr 1904. Das Tal weitet sich nun langsam, die ersten Wiesen machen sich breit. Ab hier dürfen wir uns noch auf eine knappe Stunde idyllischer Wanderung bis zurück nach Erlau freuen.

Touren-Charakter

Leichte, abwechslungsreiche Rundwanderung; aussichtsreich auf dem Hinweg, auf dem Rückweg idyllische Talwanderung entlang der alten Eisenbahntrasse; zwischen Schörgendorf und Kapfham und durch Fattendorf auf der Flurstraße

Beste Jahreszeit

Ganzjährig

Ort

Erlau

Ausgangspunkt

Erlau, Parkplatz, 290 m, an der Donau

Endpunkt

Erlau, Parkplatz, 290 m, an der Donau

Route

Erlau – König-Max-Höhe 1.20 Std. – Schmölz 1.10 Std. – Erlau 1.30 Std.

Höchster Punkt

König-Max-Höhe, 521 m

Tipp zum Tourenausklang

Die Ilztalbahn bietet Eisenbahnromantikern ein besonderes Schmankerl: Sa/So/feiertags wird die stillgelegte Trasse Passau–Freyung wieder bedient. Lohnend ist eine Ausfahrt nach Fürsteneck: Vom Bhf. Fürsteneck/Ohbruck über die Wolfsteiner Ohe und über Wiesmühle bis zum Zusammenfluss mit der Ilz, dann Einkehr in der Schlossgaststätte Fürsteneck (www.ilztalbahn.eu, www.passauer-eisenbahn.de).

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.