Wandern Bayerischer Wald: Durch die Ilzleiten

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Der Wegverlauf

Oberhalb des Bahnhofs Kalteneck  quert der Goldsteig die Gleise und erreicht neben der Eisenbahnbrücke das Ufer. Wer anfangs rasch dahinwandert, wird bald verlangsamen: Was hier alles wächst und blüht – ein Paradies! Die Felsblöcke im Fluss wirken auffällig hell, weil die Ilz dunkles Wasser führt: Es ist weiches Wasser aus den Mooren am Kamm des Bayerischen Waldes, wo die Wolfsteiner Ohe im Reschbach am Lusen und die Große Ohe als Seebach im Rachelsee entspringen. Im Mündungsbereich der Wolfsteiner Ohe wehen die verlockenden Küchendüfte der Aumühle  (0:45 Std.), dort lädt ein Biergarten zur Rast ein.

Nächste Station ist die Schrottenbaummühle  (1:30 Std.), ein Sägewerk mit Gasthaus und Campingwiese an einer Straßenbrücke. Der siedlungsfreie Talabschnitt zwischen Schrottenbaum- und Schneidermühle kann als der landschaftlich schönste wahrgenommen werden. Die Talhänge richten sich zu Flanken und Wänden auf, der Weg führt durch reich gestuften Wald, Paddelboote schwimmen vorbei, am Fluss stehen Fischer, alles wirkt still, ursprünglich und kraftvoll. Nach Überqueren des Flusses an der Schneidermühle  (2:45 Std.) ist das rechte Ufer die Leitlinie des Rückwegs, der in stetem Auf und Ab meist Wirtschaftswegen im Wald folgt. Ein schöner Rastplatz ist eine Halbkapelle  (3:20 Std.) mit Tischen und Bank unter solidem Dach. Gegenüber der Schrottenbaummühle  (4:00 Std.) geht es kurz oberhalb der Brücke über die Straße und dann weiter flussabwärts, wo wenig später Bänke und Tisch neben einem Wassertretbecken mit originellen Wasserspendern zur Rast einladen. Wo sich Schönberger und Wolfsteiner Ohe zur Ilz vereinigen, befindet sich am Wegrand eine Lourdesgrotte  (4:45 Std.) mit Rastbänken. Zuletzt zeigt sich wieder die Eisenbahnbrücke beim Ausgangspunkt und nach Überqueren der Ilz ist der Bahnhof Kalteneck  (5:40 Std.) wieder erreicht.

Passauer Hals

Ab Passau-Hals 3 km wird der von einem Lehrpfad begleitete Ilztal-Wanderweg beidseits des Flusses geführt. Somit ist er faktisch ein Rundwanderweg: Er führt 40 km flussaufwärts und auf der anderen Seite wieder flussabwärts. Bei Hals bildet die Ilz eine doppelte Schlinge, bedingt durch einen Quarzithärtling, der den Fluss zu Umwegen zwang. Der Markt liegt am engen »Hals«, wo sich die Schlingen auf etwa 100 m nah kommen. Von der Burgruine Hals, deren Reste bizarr auf einem Grat stehen, bietet sich das Bild eines weitgehend naturbelassenen Flusses, gesäumt von Auenstreifen, die in bewaldete Steilhänge übergehen.

Freud und Leid

Die Runde an beiden Ufern des Flusses im Naturschutzgebiet Obere Ilz ist eine Genusstour, hält einen jedoch wegen der Länge einen ganzen Wandertag lang auf Trab. Wer abkürzen will, benutzt die Straßenbrücke am Ausflugsrestaurant Schrottenbaummühle. Herrschaftlich speisen kann man im aussichtsreichen Schlossrestaurant von Schloss Fürsteneck.