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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Durch das Steinbühler Gesenke

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:10 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
460 m
Abstieg:
460 m

Der Kaitersberg ist mit 200 Routen das Hauptklettergebiet des Bayerischen Waldes. Die von der Eiszeit und der Witterung wunderbar geformten Granit-Gneis-Felstürme und -wände bilden den Rahmen des Goldsteigs, der als Kammweg durch das Felsenreich des Steinbühler Gesenkes führt.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Der Wanderparkplatz Hudlach  beim gleichnamigen Einödhof ist sommers wie winters ein beliebter Ausgangspunkt für Touren. Hier starten viele Wanderwege, Skiloipen und (geführte) Schneeschuhtouren. Auch zahlreiche Kletterer beginnen hier den Aufstieg zu den Felsen des Kaitersbergs. Die Normalroute folgt dem für den öffentlichen Verkehr gesperrten Transportweg im Wald aufwärts Richtung Kötztinger Hütte, und in der Einsattelung nahe des autofreien Berggasthofs (kurzer Abstecher rechts) kreuzt der Goldsteig  (0:15 Std.).

Auf einem felsigen Steig führt er durch die alpine Felsenwelt des Steinbühler Gesenkes mit Blick auf das Zellertal und den Vorderen Bayerischen Wald sowie bei Föhn bis zu den Alpen. Die sogenannten Rauchröhren sind zwei dicht beieinander aufragende Felstürme, die mit ihren Wänden, Dächern und Überhängen aus kompaktem, rauen Granit als die anspruchsvollsten Klettergipfel des Bayerischen Waldes gelten. Sie haben Routen vom dritten bis zum elften Schwierigkeitsgrad und der Steinturm gilt sogar als der schwierigste Waldgipfel Bayerns. Kein Wunder also, dass Kletterer an schönen Tagen hier heuschreckenartig auftreten. Allerdings unterliegen einige der Felsen einem Kletterverbot, an das man sich unbedingt zu halten hat. Sie sind mit dem dafür üblichen Symbol des schwarzen Kreuzes markiert. Eine Besonderheit dieses Felsreviers ist seine Hitze: Bei Sonneneinstrahlung reflektieren die südexponierten Gneis- und Granitwände die Hitze. Somit hat man hier teilweise auch im Herbst gute Bedingungen. Ihren Namen tragen die Rauchröhren seit der Zeit der Bedrückung während des Dreißigjährigen Kriegs: Als der Feind das Land verwüstete, flüchteten die Menschen aus den umliegenden Tälern in die wilde Felsenwelt des Steinbühler Gesenkes, wo sie ihr Feuer zwischen den beiden Felstürmen entzündeten. Dort konnte der Rauch aufsteigen und sich verflüchtigen, ohne dass der Feind in den Tälern etwas davon wahrnahm. Es ist generell zu empfehlen, im Bereich des Steinbühler Gesenkes auch einmal den Goldsteig zu verlassen und den anderen Steigen nachzuspüren, die sich durch diese bizarre Felsenwelt winden.

Am kreuzbezeichneten Hohen Stein  (0:45 Std.) senkt sich der Goldsteig ein wenig hinab und erklimmt dann den Großen Riedelstein  (1:10 Std.), die höchste Erhebung des Kaitersbergs. Hier bietet sich eine hervorragende Aussicht zurück zur Kötztinger Hütte und zum Kreuzfelsen sowie zum Osser, zum Hohen Bogen und zum Arber. Am Südfuß des Kaitersbergs weitet sich das liebliche Zellertal. Der Große Riedelstein trägt ein Denkmal für den Heimatdichter Maximilian Schmidt (1832–1919): Der »Waldschmidt« aus Eschlkam hatte großen Erfolg mit »Volkserzählungen aus dem Bayerischen Walde« (1863–69), mit Waldgeschichten wie »Am Goldenen Steig« (1899) sowie mit Volksschauspielen und Dialektgedichten. Im Winter ist der Große Riedelstein eine beliebte Skiabfahrt. Lifte führen vom Eck-Sattel durch den Osthang: Der Goldsteig leitet teils im Wald, teils aussichtsreich in den Skihängen hinab zum Sattel Eck  (1:35 Std.), wo rechts der Berggasthof Eck den Wanderer zur Einkehr einlädt. Unser Wanderweg führt weiter an der Passstraße kurz links am Wanderparkplatz mit der Besucherinformation vorbei und in der Rechtskurve taucht er geradeaus in den Wald ein (markiert mit A6 und A10).

Der Weg führt am Waldhof Untereschlsaign im »Schwabenloch« vorbei zum Berg­gasthof Eschlsaign  (2:10 Std.) im gleichnamigen Kapellen-Waldweiler. Her kann man sich eine deftige Brotzeit oder ein frisch gezapftes Bier servieren lassen, ehe der im Vergleich zum Steinbühler Gesenke bequeme Rückweg beginnt: Der mit H6 markierte Waldweg steigt im Nordhang des Großen Riedelsteins noch einmal kurz an und mündet dann in einen Forstweg, dem die H6-Markierung bequem im Hang zurück zum Ausgangspunkt am Einödhof Hudlach  (3:10 Std.) folgt.

Kapelle Weißenregen

Blickfang auf einer Wiesenanhöhe in Weißenregen südlich von Bad Kötzting ist die 1765 geweihte Rokokowallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt mit der berühmten Schiffskanzel (1758) von Johannes Paulus Hager, architektonischer und bildlicher Ausdruck der Gleichsetzung der Kirche mit einem Schiff. Im Mittelschrein des Hochaltars befindet sich das Gnadenbild mit thronender Muttergottes (14. Jh.). Es befand sich ursprünglich in Nabburg, entkam während der Reformation der Bilderzerstörung, gelangte, wie berichtet wird, auf einer Eiche nach Weißenregen und bewirkte hier Wunder.

Ausgangspunkt

Parkplatz Einödhof Hudlach am Ende der Hudlacher Straße im Süden von Hohenwarth. GPS-­Koordinaten, UTM-Zone 33: x: 350.295 m, y: 5.449.521 m

Wegbeschaffenheit

Felssteige beim Steinbühler Gesenke, ansonsten Forst- und Waldwege

Freud & Leid

Der Kaitersberg ist mit 200 Routen das Hauptklettergebiet im Bayerischen Wald – während der Wanderung gibt es dementsprechend viel zu sehen im Felsenreich des Steinbühler Gesenkes. Hat man sich sattgesehen, laden die Gaststuben Eck und Eschlsaign zur Einkehr ein. Da sie an der Straße liegen, sind sie an Wochenenden gut besucht.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.