Wandern Bayerischer Wald: Durch das Erlautal
Wo Eisenbahn-Fans das Herz höherschlägt. Fast einhundert Jahre lang schnaufte eine Bahn von Passau durch das Erlautal bis hinüber nach Hauzenberg. Heute sind die Gleise überwachsen, die Brücken nur mehr stumme Zeugen. In das Flusstal ist wieder Ruhe eingekehrt, die uns bis zur Donau hinunter begleitet.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Kurpark an der Brückenstraße in Hauzenberg. Aus der Stadt heraus folgen wir dem Bachwanderweg (Markierung Nr.2 und Markierung Goldsteig). Kurz nach Danglmühle überqueren wir den Staffelbach und laufen auf seinem rechten Ufer in das wildromantische Tal hinein. Rechts begleitet uns die alte Bahntrasse. Fast einhundert Jahre lang verband diese Bahnlinie Passau mit Hauzenberg. 1970 wurde die Personenbeförderung eingestellt, um die Jahrtausendwende auch der Güterverkehr.
Beim ehemaligen Haltepunkt Knödelsöd überqueren wir den Bach und steigen gemütlich Richtung Loifinger Höhe auf. Dort biegt der Weg nach rechts und führt wieder bergab zur Neumühle. Dort folgen wir etwa 100 Meter der Landstraße nach rechts, überqueren den Staffelbach und biegen kurz vor der Eisenbahntrasse wieder links, dem Talverlauf nach. Im bewaldeten Tal schlängelt sich der Bach durch vier Schleifen und zwingt die Eisenbahn zu zwei mächtigen Brückenbauten. Schließlich mündet der Staffelbach kurz hinter Kaindlmühle in die Erlau.
Eine halbe Stunde weiter überqueren wir bei Schmölz den Aubach, der hier in die Erlau fließt. Nach der Brücke kommen die ersten Häuser. Die Erlau macht in diesem idyllischen kleinen Talkessel eine enge Schleife um einen Felsvorsprung. Oben steht eine kleine Kapelle. Nach rechts über die Brücke steigen wir hinauf. Eine kleine Bank lädt zu einer letzten Erfrischung vor dem Finale ein.
Weiter geht es zum Wald hinauf, nachdem wir die Eisenbahnlinie unter uns überquert haben, jedoch gleich nach links. Während die Eisenbahn jetzt auf einem Eisensteg auf die andere Seite wechselt, laufen wir einige Meter oberhalb des Flusses auf der rechten Talseite. Der Weg wird nun schmal und wir steigen über einige Stufen zur Straße hinunter. Ihr folgen wir rechts und treffen nach 200 Metern auf die Landstraße, die Fattendorf mit Hunsruck verbindet. Gegenüber führen ein paar Stufen auf einen schmalen Pfad. Hier links, überqueren wir unterhalb der Landstraße die Erlau, um gleich danach rechts auf unseren Hauptweg abzusteigen.
Die Erlau macht vor uns einen scharfen Linksknick unter einer Eisenbahnbrücke hindurch. Wir tun es ihr gleich und steigen nach der Brücke ein kurzes Stück zur Landstraße auf, biegen jedoch gleich wieder rechts in den Wanderweg ein. Derweil fließt unten die Erlau der Donau entgegen.
An moosig feuchten Felswänden vorbei, wandern wir nun auf der linken Uferseite. Der Weg verläuft jetzt direkt auf Höhe des Wassers, bei Hochwasser bekommt man hier schon mal nasse Füße. Kurz darauf zwingt ein Felsriegel die Erlau zu einem Umweg. Während diese um ihn einen engen Bogen macht, steigen wir über eine Brücke zum rechten Ufer hinüber. Das Tal ist hier eng und der Hang bricht steil zum Wasser ab. Da es unter dem dichten Blätterdach auch immer feucht ist, müssen wir den schmalen Steig nach der Brücke mit Bedacht gehen. Für die Eisenbahn wurde hier ein Tunnel gegraben. Kurz danach überspannt eine Granitbrücke mit drei flachen Parabelbogen den Fluss – ein Baudenkmal aus dem Jahr 1904.
Das Tal weitet sich nun langsam, die ersten Wiesen machen sich breit. Ab hier dürfen wir uns noch auf eine knappe Stunde idyllischen Wanderns freuen.
Region
Touren-Charakter
Abwechslungsreiche Zielwanderung an der alten Eisenbahntrasse. Rücktransport mit ÖPNV von Erlau nach Hauzenberg möglich
Ausgangspunkt
Kurpark in Hauzenberg/Erlau, Parkplatz an der Donau
Endpunkt
Kurpark in Hauzenberg/Erlau, Parkplatz an der DonauUnser Rastplatztipp
Am Eingang in das untere Erlautal, beim Weiler Schmölz, windet sich die Erlau um einen engen Felssporn. Auf ihm thront eine Kapelle – ein sonniger Platz, ehe der Weg wieder im schattigen Bachtal verläuft.
Für Eisenbahn- Romantiker
Die Ilztalbahn bedient ab und an wieder die Trasse von Passau nach Freyung. Wie wär’s mit einer Fahrt nach Fürsteneck und der Wanderung auf dem Fürstenecker Triftsteig (Tour 35)? Außerdem veranstalten die Ilztalbahn und die Passauer Eisenbahnfreunde Nostalgiefahrten (Infos unter www.ilztalbahn.eu, www.passauer-eisenbahn.de).
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.