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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Die Waldweiher im Postloher Forst

Anspruch:
leicht
Dauer:
3 Std
Länge:
12 km
Aufstieg:
30 m
Abstieg:
30 m

Berge, Wälder, Seen. Wer kennt nicht die luftigen Gipfel, ausgedehnten Wälder und wildromantischen Flusstäler des Bayerischen Waldes? Im Nordwesten zeigt er uns ein un- bekanntes Gesicht: Die Oberpfälzer Seenplatte, wo Bayerischer und Oberpfälzer Wald aufeinandertreffen, ist ein beliebtes Erholungsgebiet für Wassersportler und Geheimtipp für idyllische Wanderungen.

Beschreibung

Teichrosen zur Begrüßung   

Unser Ausgangspunkt ist der Bahnhof in Blechhammer (Bodenwöhr-Nord). Er liegt, umgeben von Wald, von Bodenwöhr aus gesehen auf der gegenüberliegenden nördlichen Seite des Hammersees. Von hier laufen wir zur Hauptstraße und links unter der Eisenbahnbrücke hindurch. Gleich danach führen auf der anderen Straßenseite neben einer Wandertafel steile Stufen den Bahndamm hinauf.

Weiter geht’s über einen schmalen Weg zwischen dem Zaun eines Firmengeländes und dem Bahndamm hinunter zum Warbrucker Weiher. Ein Eisensteg für Fußgänger unterhalb der Eisenbahnbrücke bringt uns über eine schmale Stelle, die den Hauptteil des Warbrucker Weihers, der sich von Ost nach West erstreckt, mit einem nördlichen Seitenast verbindet.

Die Bahn weiter zu unserer Rechten laufen wir direkt am Wasser entlang. Keine 100 Meter nach dem Steg gabelt sich der Weg: Hier folgen wir dem schmalen Uferpfad links nach Norden. Erst jetzt bemerken wir den Teppich aus Teichrosen, der das Wasser weithin bedeckt. Angler sitzen am Wasser; ihnen ist mehr an der Ruhe gelegen als an einem reichen Fang.

Blaubeerdickicht im Fichtenspalier   

Der schmale Pfad führt weiter am Ufer entlang. Wenig später zweigt nach rechts ein Waldlehrpfad ab; wir aber bleiben vorerst am Wasser, bis der Weg unmerklich nach rechts schwenkt. Immer wieder führen schmale Pfade zu einsamen Plätzen am See. Nach gut 1,5 Kilometern mündet unser Pfad in eine Forststraße, der wir nach links folgen.

Keine 100 Meter weiter biegt diese nach links zum Wanderparkplatz ab. Wir halten uns rechts und laufen geradeaus weiter, bis unser Weg am Waldrand auf die Landstraße trifft. Hier biegen wir rechts ab und folgen dem Forstweg in den Wald, zuerst über groben Schotter, der bald in weichen Waldboden übergeht.

An einem Hochsitz vorbei biegt der Weg nach links aber scheint sich im hüfthohen Dickicht der Blaubeersträucher zu verlieren, also ist hier etwas Orientierungssinn nötig. Aufmerksam wandern wir immer geradeaus. Die Fichten links stehen so eng, als wollten sie uns im Spalier den Wegverlauf anzeigen. Ebenso der schmale Graben, in dem wir im Gänsemarsch durch Sträucher bis zu einer lichten Waldstelle laufen, die wir nach ca. 300 Metern erreichen. Eine Kiefer mit der Markierung Nr. 9 zeigt uns, dass wir richtig sind.

Hier biegen wir nun rechts ab und gehen dann weiter geradeaus. Die Blaubeersträucher sind hohem Gras gewichen – die Orientierung fällt nur deshalb leichter, weil bald eine Markierung in Orange herüberleuchtet.

Durchs Postloher Waldweihergebiet   

Wir kommen nun aus dem Wald heraus zu einer Forststraße, der wir nach rechts folgen. Nach dem Aufgalopp am Warbrucker Weiher beginnt für uns nun das Postloher Waldweihergebiet. Der Name Weiher leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort »wuhr« ab, wovon auch das Wort Wehr abgeleitet ist. Die Weiher sind also künstlich angelegte Gewässer. Hier in der Oberpfalz, dem »Ruhrgebiet des Mittelalters«, diente das Wasser der Weiher vor allem dem Antrieb der Eisenhämmer. So kam auch der Hammersee zu seinem Namen. Neben der Nutzung der Wasserkraft waren die unzähligen Weiher Grundlage für die Fischzucht.

Den Auftakt macht der Scharweiher. Links und rechts des Weges liegt das Wasser still und eng eingewachsen. Wenig später folgen wir an der Kreuzung mit dem Hauptweg (Hinweistafel »Lindach«) diesem nach links.

Bald kündigt ein hölzerner Wegweiser den Anderlesbeckweiher an. Jetzt wären lange Hosen recht: Der Damm, der den Weiher in zwei Hälften teilt, ist im Sommer brusthoch nicht nur mit Brennnesseln überwuchert. Auf dem schmalen Pfad winden wir uns hindurch, begleitet von allerhand Gegurgel und Geplatsche aus dem Wasser links und rechts. Frösche oder Fische, die nach Mücken schnappen.

Traumlandschaft à la Claude de Monet

Bald sind wir wieder auf dem Waldweg und schließlich auf der Forststraße, der wir nach rechts bis zum geschotterten Hauptweg folgen. An der Kreuzung (»Jägerschlag«) biegen wir nach links ab und halten uns an der Gabelung wenig später wieder links, hinein in den »Urwald«, wie eine Hinweistafel ankündigt.

Die Forstwirtschaft hat sich zurückgezogen und überlässt den Wald sich selbst. Weit ragt das Schilf in den Fuchsweiher, der ruhig vor uns liegt. An seinem rechten Ufer wandern wir entlang und merken kaum, dass wir bereits den Breitenbruckerweiher erreicht haben, den größten See auf unserer Wanderung. Schilf, ein Kahn – auch ohne Seerosen hätte Claude Monet an diesem Anblick seine helle Freude gehabt.

Rechts glänzt der Barmoosweiher unter dem knorrigen Geäst einer alten Eiche hindurch. Moosüberwachsen liegt ein anderer Stamm im See, umgeben von Kiefernmoorwald.

Zurück zum Warbrucker Weiher   

Ein kurzes Stück, nachdem der See links in unserem Rücken verschwunden ist, biegt unser Weg nach rechts. Nahe Abzweigungen nach links ignorieren wir, denn das sind Forstwirtschaftswege, die bald im Nichts enden. So gelangen wir auf einen kleinen Damm, der den Barmoosweiher vom Kleinbarmoosweiher trennt.

Schließlich erreichen wir einen Schotterweg, der wie mit dem Lineal gezogen nach rechts hinunter zu einer Kreuzung führt. Hier biegen wir erneut nach rechts ab und gelangen zu unserem Hauptweg und zur Kreuzung »Forstrangen«. Wir sind nun am östlichsten Punkt unserer Rundwanderung angelangt.

Während wir bis hierher den Postloher Forst mit seinen Seen und Weihern im Zickzack durchwandert haben, laufen wir nun auf dem Schotterweg, geradewegs der gelb-weißen Markierung folgend, zurück nach Blechhammer. Nach etwas weniger als einer Stunde erreichen wir die Kreuzung, die uns nun nach links zum Warbrucker Weiher bringt. Der letzte Kilometer folgt dem Hinweg.

Touren-Charakter

Sehr leichte, idyllische Seenwanderung im Naturschutzgebiet und durch renaturierte Wälder, ausschließlich auf Wald- und Schotterwegen. Je nach Jahreszeit ausreichend Mückenschutz mitnehmen!

Beste Jahreszeit

Ganzjährig

Ort

Bodenwöhr

Ausgangspunkt

Bahnhof Bodenwöhr-Nord (Blechhammer), 377 m

Endpunkt

Bahnhof Bodenwöhr-Nord (Blechhammer), 377 m

Route

Bis Kreuzung »Forstrangen« 2 Std. – Rückweg 1 Std.

Tipp zum Tourenausklang

Eingebettet in die Naturparks Oberpfälzer Wald und Oberer Bayerischer Wald liegen die Landkreise Amberg-Sulzbach, Cham und Schwandorf. In unzähligen Seen gibt es viele exzellente Speisefische, und wer Karpfen genießen will, kommt in vielen Landgasthäusern auf seine Kosten. Oder: Gastkarte besorgen und den Reiz des Angelns erleben (www.angeln-in-boden- woehr.de, www.karpfenland-oberpfalz.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.