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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Die Ilz bei Fürsteneck

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:10 Std.
Länge:
6.6 km
Aufstieg:
90 m
Abstieg:
90 m

Im Naturschutzgebiet Obere Ilz. Auf dem strategisch günstig gelegenen Bergrücken in der Flussschleife der Wolfsteiner Ohe wurde im 12.Jahrhundert die Burg Fürsteneck erbaut. An ihrem Zufluss in die Ilz liegt das südliche Ende des einzigartigen Naturschutzgebiets Obere Ilz, das wir durchwandern.

Beschreibung

Zum Kaferingbach

Vom Wanderparkplatz an der Schrottenbaummühle starten wir am oberen Ende des Parkplatzes auf dem Gehweg nach Süden in Richtung Triftsteig. Auf der Brücke der Straße St 2127 überqueren wir die Ilz und biegen dann links ab auf den Ilztalwanderweg flussabwärts in Richtung Kalteneck. An allen Abzweigen bleiben wir immer so nah wie möglich an der Ilz. Der Weg folgt den Windungen der weitgehend natürlich dahinfließenden Ilz. Wir sind im Naturschutzgebiet Obere Ilz unterwegs. Das Ilztalsystem mit seinem abwechslungsreichen Mosaik aus Lebensräumen ist auch Fauna-Flora-Habitat-Gebiet im europäischen Schutzgebietssystem »Natura 2000«. Die Fichtenbestände, die manchmal bis an das Flussufer reichen, sind nicht standortgerecht. Sie wurden gepflanzt, nachdem die Mähwiesen aufgegeben wurden.

Doch die Wiesen waren auch Ergebnis menschlichen Tuns. Ursprünglich gab es an feuchten Stellen entlang der Ilz natürliche Weichholzauen und in den wechselfeuchten Bereichen Hartholzauen. Von diesen Waldtypen gibt es noch einige Reste zu sehen. Die Hänge der Ilzleiten tragen oft noch den urwüchsigen Bestand der Vegetation und sind im Waldtyp Schluchtwälder gut charakterisiert. Es gibt romantische Uferbereiche und beeindruckende Granitfelsen im Fluss. Das bezaubernde Flusspanorama zeigt immer neue Ansichten. Abwechslung ist durch das bewegte Wasser, die rauschenden Schwellen und durch die Stromschnellen zwischen den Felsen gegeben. Das Licht- und Schattenspiel auf dem Wasser unter dem Blätterdach der Bäume erinnert an glitzernde Sterne. Schließlich überschreiten wir den Kaferingbach, an dem ein gemütlicher Picknickplatz und ein Brunnen warten. Am Kaferingbach, der vom Dorf Kafering herunterfließt, stehen ganze Büschel vom Wechselblättrigen Milzkraut.

Zum Poststeg

Bald kommen wir an einer Schutzhütte vorbei, nach der alte Brückenpfeiler aus dem Wasser ragen. Das Bauwerk war jedoch ursprünglich keine Brücke, sondern die Schönberger Triftsperre, durch die einst das Wasser für den Transport des Holzes aufgestaut wurde. Heute benutzen wir und andere Wanderer hier den Poststeg über die Ilz. Von der Mitte des Stegs aus ist im Südosten das Ziel der Wanderung, Schloss Fürsteneck zu sehen.

Zum Schloss Fürsteneck

Wir setzen unseren Weg flussabwärts nach rechts fort und sind auf den Fernwanderwegen Goldsteig, Triftsteig und Pandurensteig unterwegs. 200 Meter nach dem Poststeig stehen wir an der Mündung der Wolfsteiner Ohe in die Ilz und wir folgen nun dem Nebenflüsschen aufwärts. Zehn Meter nach dem Abzweig einer Forststraße folgen wir dem Wegweiser auf dem Pfad links den Hang hi­nauf in Richtung Fürsteneck. Rechts unten auf der Halbinsel zwischen Wolfsteiner Ohe und Ilz steht die historische Wiesmühle, die heute als Elektrizitätswerk arbeitet. Im Aufstieg queren wir schräg einen Forstweg und wir kommen oben direkt an dem mittelalterlichen Torbauwerk von Schloss Fürsteneck an. Durch das Tor betreten wir den Innenhof mit der barocken Schlosskirche Sankt Johannes Baptist aus dem 18. Jahrhundert. Schon im 13. Jahrhundert stand hier eine erste Kapelle. Auch aus dieser Zeit stammt der 25 Meter hohe Bergfried mit seinen über drei Meter dicken Mauern. Der Vorgängerbau des Schlosses wurde um 1180 als wehrhafte Grenzbefestigung gegen die bayerischen Herzöge errichtet, denn die Ilz war einst die Grenze zwischen dem Herzogtum Bayern und dem von Fürstbischöfen regierten Passau. Heute bietet der Landgasthof Schloss Fürsteneck eine gute Einkehrmöglichkeit und die Ilz-Infostelle ein vielfältiges Museum (siehe Infokasten).

Zum Poststeg

Wir treten den Rückweg an, bleiben aber vor dem Schloss jetzt geradeaus auf dem Schloßweg an den Parkplätzen vorbei aufwärts. An der Kreuzung mit dem Kriegerdenkmal gehen wir links am Friedhof vorbei und über Wiesen abwärts. An einer Weggabelung am Waldrand schwenken wir mit der Kehre links hinunter. Weiter unten treffen wir wieder auf den querenden Pfad unseres Aufstiegs und steigen in spitzem Winkel nach rechts zur Wolfsteiner Ohe hi­nab. An der Mündung folgen wir nun der Ilz flussaufwärts und kommen wieder zum Poststeg.

Zum Parkplatz Schrottenbaummühle

Nun bleiben wir auf dieser Seite der Ilz auf dem Triftsteig, der zugleich der Goldsteig und der Pandurensteig ist. Am Ende erreichen wir die Brücke der Landstraße St 2127 und laufen geradeaus auf dem Gehweg zum Parkplatz an der Schrottenbaummühle zurück. Vor der Abfahrt können wir noch zur romantischen Schrottenbaummühle gehen, denn zu jeder Wanderung gehört doch eine gute Einkehr. Die Gebäude der alten Mühle liegen idyllisch an der Ilz.

Touren-Charakter

Leichte, meist schattige Tour auf Forststraßen und Pfaden. Im Ortsgebiet auf Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Schrottenbaummühle GPSN48°44'01.9'E13°26'18.8',

Endpunkt

Parkplatz SchrottenbaummühleGPS N48°44‘01.9“ E13°26‘18.8“,

Route

Schrottenbaummühle - Kaferingbach 0:25Std. - Poststeg 0:20Std. - Schloss Fürsteneck 0:20Std. - Poststeg 0:25Std. - Schrottenbaummühle 0:40Std.

Naturraum Ilztal

Die Ilz-Infostelle im Schloss Fürsteneck stellt das Talsystem und den Naturraum der Ilz vom Quellgebiet der Ilz am Rachel bis zur Mündung in Passau vor. Dabei werden den Besuchern vor allem die Flora und Fauna nähergebracht. In der Pflanzenwelt lassen sich einige wirkliche Kostbarkeiten finden. So beherbergt das Ilztal die Österreichische Gemswurz, den Straußfarn, die Sibirische Schwertlilie und den Schlitzblättrigen Sonnenhut. Als große Rarität beherbergt die Ilz eine Vielzahl seltener Tiere wie z.B. die Wasseramsel, den Schwarzstorch oder den Gänsesäger. Eine Besonderheit ist die Betrachtung der Lebensweise der Flussperlmuschel. Damit greift die Ilz-Infostelle auch die wirtschaftliche Nutzung des Flusses auf. Die Entdeckung und Nutzung der Flussperlmuschel reicht bis ins 15.Jahrhundert zurück. Die Holztrift bis hinunter nach Passau war noch zu Beginn des 20.Jahrhunderts ein wichtiger Erwerbszweig (Schlossweg5, 94142 Fürsteneck, Tel.08505/869494, Mi–Mo und Feiertage 9.30–16.30Uhr, Eintritt frei).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.