JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Die große Schachtenrunde

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:00 Std.
Länge:
21.3 km
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
550 m

Heimat der Almhirten. Der bayerisch-böhmische Grenzkamm, insbesondere zwischen Rachel und Falkenstein, ist durchsetzt von Wiesenflächen, die über Jahrhunderte in den Sommermonaten als Weideplätze genutzt wurden. Bis in die 1960er-Jahre wurde das Jungvieh den Sommer über auf diese Almen getrieben.

Dem Himmel so nah: Einsam liegt der Latschensee am Grenzkamm jenseits des Hochschachten. wandern, schwer
Dem Himmel so nah: Einsam liegt der Latschensee am Grenzkamm jenseits des Hochschachten.© Gottfried Eder
Beschreibung

Am Wanderparkplatz in Buchenau folgen wir der Markierung Pestwurz in den Wald hinein. Dreimal kreuzt der Waldweg Forststraßen, ehe wir nach etwas mehr als einer Stunde den Lindbergschachten am südlichen Ende erreichen. Der Weide­fleck ist heute ein Paradies, denn er ist voller Beerensträucher. Geradeaus weiter queren wir im dichten Buchenwald auf dem Gruftsteig die steile Flanke des Enzianriegels. Schließlich schwenken wir nach links auf die Forststraße ins Hirschgespreng. Nach wenigen Schritten biegen wir auf Höhe der Hirschbachklause parallel zur Grenze nach Süden in Richtung Kohlschachten. Hierzu folgen wir gleich nach dem Weiher der Hirschbachklause bei der Bank links dem schmalen Pfad.

Auf unserem Weg queren wir das Zwieseler Filz. Über den gesamten, plateauartigen Grenzkamm erstrecken sich kleinere und größere Moorgebiete, die sogenannten Filze. Sie haben sich vor allem aus abgestorbenem Torfmoos gebildet. Ein Netz von kleinen Wasserstellen und Tümpeln gluckert, deren Uferbereiche durch einwachsenden Schwingrasen allmählich verlanden. Um Trittschäden zu vermeiden, passieren wir das Moos schließlich auf einem Bohlenweg.

Schnurgerade erreichen wir von hier schon bald den Kohlschachten, der von einem Gürtel eng stehender Fichten und Buchen gesäumt ist. Etwa in der Mitte der Wiese treffen wir auf den Erlebnisweg »Schachten und Filze« (Markierung Wolf). Wir laufen geradeaus weiter zum Latschenfilz, erneut auf Holzbohlen und durch ausladende Latschen hindurch. Kurz vor dem Hochschachten unternehmen wir noch einen Abstecher zum Latschensee. Braunmooriges Wasser spiegelt trübe den Himmel und die umstehenden Latschen.

Der Bohlenweg bringt uns aus der Welt der Filze zurück, nun auf den Hochschachten. Dieser erwartet uns mit einem wunder­baren Ausblick über die Weide hinweg, die hier den Hang sanft abfällt, hinüber zum Arber. Am bergseitigen Rand des Hochschachten folgen wir dem Weg (Markierung Borstgras) durch den Wald zum Almschachten, den wir nach einer halben Stunde erreichen. Das Gras ist durchsetzt mit Beerensträuchern, da­zwischen wachsen knorrige Bäume, die einst dem Weidevieh Schutz geboten haben. Über die Baumkronen hinweg kommen die Gipfel des Kleinen und Großen Rachel immer näher.

Vom Almschachten sind es nur mehr wenige 100 Meter zum Verlorenen Schachten, in dessen Mitte eine Hütte des Waldvereins steht. Über den Judenweg steigen wir steil bergab und queren dabei zweimal den Verlorenen Schachtenbach, der weiter unten den Kleinen Regen speist. Durch eng stehende Fichten hindurch überqueren wir die Forststraße und Fahrradroute zum Hochschachten, wandern weiter über weichen Waldboden talwärts und stoßen kurz oberhalb der Schachten-Diensthütte wieder auf den Schotterweg, der direkt zur Talsperre Frauenau führt.

Wir umlaufen den See auf der südlichen Dammkrone. Dazu halten wir uns an der Gabelung für wenige Meter rechts und noch auf Teer, ehe wir links in den Waldweg einbiegen, über den wir schließlich den Damm erreichen. Wenn wir die Straße überquert haben, laufen wir links vom See weg in Richtung Buchenau. Die Teerstraße geht in einen Schotterweg über, der leicht ansteigt und sich bald gabelt. Hier wandern wir nach rechts, kommen über eine weitläufige Lichtung und schließlich durch eine kleine Senke. Auf den letzten Metern nach Buchenau stehen große Buchen Spalier.

Touren-Charakter

Stimmungsvolle Bergtour für gehgewohnte Wanderer. Herrliche Naturlebnisse auf den Schachten, Filzen und am Latschensee. Zustieg überwiegend auf Wald- und Schotterwegen, über die Schachten auf Wiesenpfaden. Wege nicht verlassen!

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz am Pommerbach, Buchenau

Endpunkt

Wanderparkplatz am Pommerbach, Buchenau

Schloss Buchenau

Das Schloss in Buchenau war einst Sitz der Glasdynastie der von Poschingers. Idyllisch liegt es am Ortsrand von Buchenau. Ein Förderkreis bemüht sich heute um den Erhalt und hauchte dem Kleinod neues Leben ein. Das ganze Jahr über finden in den Räumlichkeiten kulturelle Veranstaltungen statt (Infos unter www.foerderkreis-schloss-buchenau.de).

Unser Rastplatztipp

Wo der Bohlenweg vom Latschensee in den Hochschachten mündet, erwartet uns ein einfaches Brett als Rast- und Sitzgelegenheit. Vor uns liegt einsam die Almwiese, dahinter ragt der Große Arber in den Himmel.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.