Wandern Bayerischer Wald: Der Schatz im Silberberg
Einsam auf den vollerschlossenen Ausflugsgipfel. Ski im Winter, Besucherbergwerk im Sommer, Rodelbahn und Sessellift - ist der Silberberg wirklich ein Geheimtipp? Nun, wer auf die herrliche Aussicht vom Gipfel ins Zellertal nicht verzichten will, wohl aber auf den Trubel am Weg, für den bietet sich eine feine Aufstiegsalternative.
Die Landstraße von Bodenmais in Richtung Großer Arbersee und Brennes passiert nach wenigen Kilometern den Wanderparkplatz Schöneben. Er ist Ausgangspunkt für vielerlei beliebte Wanderziele, etwa den Hennenkobel oder die Querung zu den Rieslochfällen, und auch wir starten hier für unseren »Umweg« zum Silberberg. Vom Parkplatz folgen wir der Markierung »Rot/7 Silberbergrundweg« nach Süden. Eine lange Rechtskurve gleich zu Beginn biegt in einen schnurgeraden Anstieg Richtung Silberberg. Doch schon nach wenigen Metern zweigt ein schmaler Waldweg nach links ab. Über Wurzeln, Äste und Granit wandern wir im leichten Auf und Ab durch die Hollerhäng. Der schmale Pfad ist nicht immer leicht zu laufen und setzt, neben einer gewissen Fertigkeit, auf alle Fälle das richtige Schuhwerk voraus. Nach einem guten Kilometer über Stock und Stein treffen wir auf einen gewaltigen Felspfeiler – ein Ausläufer des Brandtner Riegels. Ein paar Stufen geht es leicht hinunter und dann um die Felswand herum. Der Weg wird nun, an der Südseite des Berges, etwas breiter und der Wald lichter. Sanft bergab gehend erreichen wir eine kleine Lichtung. Wo heute ein schmuckes Bienenhaus steht, befand sich bis Anfang der 1970er-Jahre das alte Steigerhaus. Es wurde 1739 errichtet und diente als Wohnsitz und Dienstgebäude des Steigers. Seine Aufgabe war es, den in den Stollen des Silberbergs betriebenen Bergbau zu beaufsichtigen. Er führte unter anderem die Betriebspläne und war für die Einhaltung der Vorschriften verantwortlich.
Ab hier heißt es für uns wieder: bergauf! Zunächst kaum merklich, doch nach etwa 500 Metern biegen wir scharf rechts in eine breite Forststraße ein. Zunehmend steil gehen wir dem Silberberg entgegen. An der Gabelung halten wir uns links und erreichen nach etwa 100 Metern eine weitere Abzweigung. Während der breite Schotterweg links zum Besucherbergwerk führt, biegen wir scharf rechts in den Steig ein, der über Stufen und schmale Tritte durch die felsigen Hänge des Gipfelaufbaus führt. Nach einem halben Kilometer sind wir im Gipfelbereich angekommen. Unser Steig trifft auf einen sandigen breiten Weg, über den von rechts die Ausflügler von der Sesselbahn kommen. Wir biegen links ein und genießen nach wenigen Schritten die Aussicht über Bodenmais und das Zellertal. Zum Gipfelkreuz sind es wenige Stufen auf glattgetretenem Stein. Auf einem der umliegenden Felsen findet sich dann auch ein ruhiges Plätzchen für eine Rast. Im Abstieg passieren wir anschließend die Bergstation der Sesselbahn, laufen entlang der Skipiste zum gegenüberliegenden Waldrand und an der dortigen Wegekreuzung geradeaus. Nach einem kurzen Gegenanstieg queren wir im Wald die Hänge unterhalb der Bischofshaube und biegen schließlich nach links in den langen, schnurgeraden Schotterweg, an dessen Ende wir unseren Ausgangspunkt wieder erreichen.
Region
Touren-Charakter
Rundwanderung mit Gipfelerlebnis, teils auf Schotter, teils auf Waldpfaden; steiler Anstieg durch Gipfelfelsen
Ausgangspunkt
Bodenmais, Parkplatz Schönebene (Arberseestraße)
Endpunkt
Bodenmais, Parkplatz Schönebene (Arberseestraße)Ausblick pur
Ein einsames Panorama über Bodenmais und seine Berge gibt’s vom »Sternknockel«. Mit dem Auto zum Gutsgasthof Frath und dann in leichter Zielwanderung zum Aussichtfelsen. Wer sich einmal auf die Bank gesetzt hat, kann sich vom Panorama gar nicht mehr trennen. (www.frath.de)
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.