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Vergessene / Entdecker Pfade
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Wandern Bayerischer Wald: Der Rundweg »Arnika« bei Drachselsried

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:09 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Zwischen Kaitersberg und Regental. Im Niemandsland zwischen Zeller- und Regental schlängelt sich der Asbach durch ein gemütliches Tal, in das sich sogar der Fischotter zurückzieht. Einsame Wälder, blütenreiche Wiesen und idyllische Ausblicke sind die beste Kulisse für eine erholsame Rundwanderung.

Beschreibung

Heimat des Fischotters   

Vom Ortszentrum Drachselsried folgen wir der Bergener Straße hinunter zur Landstraße. Diese können wir an der Kreuzung gefahrlos auf einem Fußgängersteg überqueren. Auf der anderen Seite gehen wir nach rechts hinunter zur Straße, die von der Landstraße ins Asbachtal abzweigt, und folgen ihr bis zur Abzweigung nach Unterlesmannsried. Die Markierung »gelbe Arnikablüte« zeigt uns den Weg in den Wald hinein. Der Hohlweg ist zu beiden Seiten von dichten Heidelbeersträuchern gesäumt. Mäßig ansteigend wandern wir so Richtung Fischerberg (517 m). Unten schlängelt sich der Bach durch die Talwiesen.

Vorbei an einer kleinen Schonung gelangen wir schließlich zu einer Weggabelung, an der die »Arnika«-Markierung in beide Richtungen deutet. Hier beginnt der Teil der Tour, der uns als Rundweg gegen den Uhrzeigersinn durch das Asbachtal bis nach Asbach und über den Ochsenberg zurückführen wird. Über den Knüppelsteig werden wir später wieder hierher aufsteigen.

Also folgen wir nun dem Weg nach rechts über weichen Waldboden. Gemütlich geht es bergab; wir umwandern hier den Fischerberg in westlicher Richtung, während ihn der Asbach im Osten umfließt. Der kurze Abstieg führt uns in ein wildromantisches Tal, in dem sich der Asbach die schweren Granitkugeln zu einem Bachbett zurechtgelegt hat. Eng wachsen Buchen und Fichten ans Wasser heran. Der Fischotter, der früher einmal als gefährlicher Fischräuber verschrien und beinahe ausgerottet war, hat im Schwarzen Regen eines der wenigen Refugien in Ostbayern gefunden; von dort schwimmt er auch hinauf ins Asbachtal.

Forellen, Biber, Enten   

Über einen schmalen Holzsteg gelangen wir auf die andere Seite des Asbachs und gehen nun durch hohes Gras links des Bachs am Werkkanal entlang. Ein Stück oberhalb unseres Standorts wird vom Bach Wasser abgezweigt, das über diesen Kanal das kleine Elektrizitätswerk von Asbach/Bühlhof versorgt.

Wir folgen dem Kanal in Fließrichtung. Im klaren Wasser stehen Forellen, und vielfach hat auch der Biber im Gehölz seine Spuren hinterlassen.

Wir verlassen den Wald und umwandern den ersten Stauweiher, den das Wasser auf seinem Weg zum E-Werk bildet. An seinem Ende überqueren wir den Kanal und wandern auf den nächsten Stauweiher zu. Allzu viele Wanderer kommen nicht vorbei. Die Enten fühlen sich so ungestört, dass sie sogar auf dem Weg ihr Nickerchen machen.

Endlich haben wir Bühlhof erreicht und damit die Straße links bergauf nach Asbach. Nach zehn Minuten sind wir am Ortseingang. Der Berggasthof Fritz rechts der Straße bietet ein erholsames Plätzchen für eine Rast.

Ochsenberg und Fischermühle   

Anschließend folgen wir gegenüber des Gasthofs dem Weg zum Wald hinauf. Am Waldrand geht es an einer kleinen Kapelle und an Totenbrettern vorbei. Beinahe eben wandern wir nun unter den Bäumen weiter, bis sich nach 200 Metern im Wald der Weg gabelt: Wer mag, geht hier weiter geradeaus (Markierung »Arnika«) und umwandert den Ochsenberg etwa auf einer Höhe oberhalb des Asbachtals. Oder wir steigen den breiten Waldweg (ohne Markierung) etwa einen Kilometer nach rechts hinauf zum Ochsenberg (591 m). Am höchsten Punkt haben wir vom Waldrand aus einen wunderschönen Blick über Asbach, das Regental und die bewaldeten Berghänge, die erst bei Böbrach und unten am Fluss enden.

Unser Aufstiegsweg wendet sich am höchsten Punkt nach links. Es geht beinahe schnurgerade bergab, bis wir nach etwa einem halben Kilometer wieder auf den Hauptweg (»Arnika«) treffen. Ihm folgen wir nach rechts bis zur Landstraße, auf der wir ein kurzes Stück nach rechts laufen. Auf Höhe eines Gehöfts überqueren wir die Straße und biegen nach ca. 100 Metern links ab.

An Pferdekoppeln entlang wandern wir über die Waldlichtung. Am Waldrand hilft ein kleiner Steg über einen schmalen, unscheinbaren Bach. Weiter geht es auf einem Steig einen kurzen Aufschwung hinauf. Der schmale Pfad führt oberhalb zweier Höfe entlang. Der Waldrand ist hier durch Rodung sehr ausgedünnt. Dafür stehen die Heidelbeersträucher hoch. Sehr schnell erreichen wir so eine schmale Straße, der wir links hinunter nach Fischermühle folgen.

Über den »Knüppelsteg«   

Von der kleinen Wasserkraftanlage bringt uns die Straße rechts bergauf zurück zur Landstraße. Nach ca. 300 Metern, noch ehe wir die Landstraße erreicht haben, biegt der »Arnika«-Weg scharf links ab und führt über einen Feldweg wieder ins Tal zurück. Unter uns ziehen sich die bunten Blumenweiden bis nach Drachselsried hin. Der Weg leitet uns an einer Baumreihe entlang und danach hinunter ins Tal.

Durch die Grünlandnutzung der Bauern wurden neue Lebensräume für Wiesen- und Weidepflanzen geschaffen, die ursprünglich im lichten Wald, an Waldrändern oder in Fluss- und Bachtälern beheimatet waren. Im Lauf der Jahrhunderte entwickelten sich so neue Ökosysteme. Besonders die Feuchtwiesen – wie hier im Asbachtal – wurden zu wertvollsten Biotopen in der Kulturlandschaft und zu Rückzugsgebieten für Tiere und Pflanzen, z. B. für das Gefleckte Knabenkraut, das Mädesüß oder die Braun-Segge. Der Erhalt dieser Ökosysteme setzt eine behutsame Pflege voraus. Würden die Wiesen nur brachliegen, würde das Gras verfilzen und zu einer lichtundurchlässigen Matte werden. Niederwüchsige Pflanzen, wie z. B. Orchideen, hätten hier keine Chance mehr. Deshalb ist es wichtig, dass die Feuchtwiese ein- bis zweimal im Jahr gemäht wird.

Das Feuchtbiotop, durch das sich der Bach schlängelt, können wir auf Holzbohlen, auf dem »Knüppelsteg«, durchwandern, ohne Trittschäden zu hinterlassen. Über den »Fischersteg« erreichen wir schließlich den Waldrand an der gegenüberliegenden Talseite. Ein letzter Anstieg durch den Wald, dann schließt sich wenige Minuten später der Kreis unserer Rundwanderung. An der Gabelung wandern wir nun gemütlich bergab zurück nach Unterlesmannsried und Drachselsried.

Touren-Charakter

Einsame Wanderung durch das Rückzugsgebiet des Fischotters. Einfache Wald- und Feldwege

Beste Jahreszeit

März bis November

Ort

Drachselsried

Ausgangspunkt

Ortsmitte von Drachselsried, 530 m

Endpunkt

Ortsmitte von Drachselsried, 530 m

Route

Drachselsried – Asbach 1.45 Std. – Drachselsried (über Ochsenberg) 1.30 Std.

Höchster Punkt

Ochsenberg, 591 m

Mein Rastplatz-Tipp

Gegen Ende unserer Rundwanderung bieten die Wiesen vor dem Knüppelsteig noch einmal Gelegenheit für eine letzte Rast, ehe wir nach Drachselsried zurückkehren. Am Bach, zwischen Blüten und mit der Aussicht auf den Riedelstein, kann man die Wanderung entspannt ausklingen lassen.

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