Wandern Bayerischer Wald: Der Große Rundweg bei Ringelai
G’schichterl im »Schmalzdobl«. Bei Ringelai bricht die Wolfsteiner Ohe durch die bewaldete Klamm der Buchberger Leite und schlängelt sich nach Süden durch ein sanftes Wiesental. Die beste Aussicht über den »Schmalzdobl«, wie die Region im Volksmund heißt, erwandern wir uns auf dem Großen Rundweg durch Geschichte und Geschichten des Tals hinauf zum Geistlichen Stein.
Bau- und Naturdenkmäler
Wir laufen von hier in nördlicher Richtung aus dem Dorf, zweigen nach einer Viertelstunde beim Wegweiser »Geistlicher Stein« nach rechts ab und erreichen so die Heindlmühle. Der Paarhof, geführt auf der Liste bayerischer Baudenkmäler, besteht aus einem Wohnstallhaus mit zweiseitig umlaufendem Stangenschrot und Flachsatteldach. Ein schönes Beispiel bäuerlicher Baukultur wurde hier, außerhalb eines Museumsdorfs, erhalten. Dahinter steigen wir links steil bis zur Forststraße hinauf. Nach rechts erreichen wir nun den Mittagstein (450 m), der einst den Bauern als Rastplatz diente. Wenig später zeugen Mauerreste eines verfallenen Viehstalls von der Zeit, als die Landwirtschaft noch prägend für die Region war. Bald wandern wir an alten Grenzsteinen vorbei, die einst das Herzogtum Bayern vom Hochstift Passau trennten. Weiter geht es bergauf zur Quarzhöhle.
Wer den Bayerischen Pfahl nur unten bei der Buchberger Leite vermutet hätte, wird hier überrascht sein: Die Quarzvorkommen hier oben haben denselben Ursprung, und der Abbau lieferte den Rohstoff für die Glasherstellung.
Damals Versteck – heute Aussichtsplatz
Durch ein Meer an Laub waten wir bis zu einer Forststraße, die uns nach links, vorbei an einem weiteren Grenzstein, endlich zum Geistlichen Stein führt. Zur Zeit der Schwedenkriege – so die Sage – bot der Fels Gläubigen Schutz, die sich vor marodierenden Truppen versteckten.
Heute lädt ein Rastplatz zur Pause ein, und gleich dahinter haben die großen, glatt gewaschenen Felsbrocken einen natürlichen Balkon hoch über dem »Schmalzdobl« geschaffen. Aber Vorsicht, der Abbruch ist tief und die Kanten der Steine rundgewaschen! Durch das Waldstück Premblin und vorbei an einem verfallenen Kohlenmeiler erreichen wir den Waldrand und die Felder oberhalb von Krining. Wir laufen hinunter bis zu einem Rastplatz an einem Wegekreuz, wo wir nach links abbiegen und dem Weg durch das nahe Waldstück folgen. Der Flurstraße, die nach Lichtenau hinunterführt, folgen wir nur etwa die halbe Strecke. Dann zweigt nach links ein Feldweg ab, der oberhalb des Dorfes die Wiese quert. Durch den Wald steigen wir dann nach Eckertsreut ab. Der »Schmalzdobl« hat uns wieder. Durch den Weiler geht es dann geradeaus und an der Gabelung der Zufahrtsstraße rechts.
Auf Höhe des Knies, an dem sich die Wolfsteiner Ohe nach Süden schlängelt, erreichen wir Ringelai.
Region
Touren-Charakter
Erlebnisreiche Kulturwanderung durch Wald und über Felder, einfache Schotter- und Waldwege. Herrliche Aussicht vom Geistlichen Stein nach Süden über das Becken von Ringelai. Vorsicht auf dem Felsen – nicht nur bei Nässe!
Beste Jahreszeit
Ganzjährig
Ort
RingelaiAusgangspunkt
Ortsmitte von Ringelai, 413 m, am Hotel Gross
Endpunkt
Ortsmitte von Ringelai, 413 m, am Hotel GrossRoute
Ringelai – Heindlmühle 30 Min. – Quarzhöhle 45 Min. – Geistlicher Stein 1 Std. – Ringelai 1.30 Std.
Höchster Punkt
Geistlicher Stein, 700 mTipp zum Tourenausklang
»Gabreta« ist der antike Name für das Waldgebirge. Im gleichnamigen Keltendorf bei Ringelai kann man den Alltag von einst hautnah erleben und in originalgetreu nachgebauten Häusern alte Handwerkstechniken ausprobieren. Auf den Feldern wird keltischer Ackerbau von der Aussaat bis zur Ernte gezeigt. Und am Wochenende wird der Backofen eingeheizt (Keltendorf Gabreta, www.ringelai.de).
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.