JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Der Geistliche Stein

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
420 m
Abstieg:
420 m

Großer Rundweg bei Ringelai. Bei Ringelai bricht die Wolfsteiner Ohe durch die Klamm der Buchberger Leite und schlängelt ab da durch ein sanftes Wiesental. Auf dem Rundweg über den Geistlichen Stein liegt uns der Schmalzdobl, wie der Volksmund die Region nennt, zu Füßen.

Beschreibung

Vom Parkplatz laufen wir ins Dorfzentrum, vorbei am Biergarten des Hotel Gross und weiter in nördlicher Richtung aus dem Dorf, entlang der Landstraße Richtung Grafenau. Schnell haben wir die letzten Häuser hinter uns. Nach einer Viertelstunde, die Landstraße macht jetzt einen großen Linksbogen, zweigen wir an der Markierung Geistlicher Stein nach rechts zur Heindlmühle. Der Paarhof mit zweiseitig umlaufendem Stangenschrot und Flachsatteldach wurde in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts erbaut. Wir passieren den Hof und steigen nach links steil bis zur Forststraße hinauf. Bald kommen wir am Mittagstein vorbei, der einst den Bauern während ihrer Arbeit als Rastplatz diente. Wenig später zeugen Mauerreste eines verfallenen Viehstalls von der Zeit, als die Landwirtschaft noch prägend für die Region war.

Schließlich mündet die Forststraße in einen schmalen Pfad. Erst bei den alten Grenzsteinen am Thomasbach öffnet sich eine Waldweide. Die Grenzsteine, die einst das Herzogtum Bayern vom Hochstift Passau trennten, weisen uns den weiteren Weg bergauf und schließlich gelangen wir zur Quarzhöhle. Von hier waten wir durch ein Laubmeer schnurstracks zu einer Forststraße hinauf; der wir nach links bis zum Geistlichen Stein folgen. Der Schotterweg geht dort in einen weichen Waldweg über und schließlich in eine weitläufige Fläche rund um den Geistlichen Stein.

Unterhalb des Weges lädt ein Rastplatz mit Tischen und Bänken zur Pause ein. Gleich dahinter haben mehrere große, glatt gewaschene Felsbrocken einen natürlichen Balkon hoch über dem Schmalzdobl geschaffen. Wir sind beinahe geblendet, wenn wir unter den schattigen Buchen hervortreten. Aber Vorsicht, der Abbruch dahinter ist tief und die Kanten der Steine rund gewaschen. Dieser Fleck wird übrigens Geistlicher Stein genannt, weil zur Zeit der Schwedenkriege hier oben einige Pfarrer mit einer Schar gläubiger Menschen vor den marodierenden schwedischen Truppen Schutz fanden.

Weiter geht es im Abstieg zu einem ehemaligen Kohlemeiler. Nun wieder auf Schotter, queren wir den Hang, nehmen entlang der felsigen Bergseite einen kurzen Aufschwung und erreichen so den Waldrand und die Felder oberhalb von Krining. Wir laufen hinunter bis zu einem Rastplatz neben einer kleinen Kapelle im Schutz einer großen Kastanie. Das Dorf selbst liegt nur noch wenige Meter geradeaus, wir biegen hier jedoch nach links und folgen dem Feldweg, der an eine Allee erinnert, bis zum Wald. In dem schmalen Waldgürtel steigt der Weg nochmals an, ehe wir die Felder oberhalb von Lichtenau betreten.

Auch dieses Dorf sehen wir nur von der Ferne. Der Flurstraße, die zu den Häusern hinunterführt, folgen wir nur etwa die halbe Strecke. Dann zweigt nach links ein Feldweg ab, der uns oberhalb des Dorfes über die Wiese zum Wald bringt. Wir laufen in den Wald und sind im direkten Abstieg nach Ringelai. Auf Höhe eines Autorastplatzes überqueren wir die Landstraße nach Grafenau und steigen steil hinab nach Eckertsreut. Den weiteren Verlauf des Rückweges können wir jetzt gut einsehen. Der Schmalzdobl hat uns wieder: durch den Weiler geradeaus und an der Gabelung der Zufahrtsstraße rechts. Auf Höhe des Knies, an dem sich die Wolfsteiner Ohe nach Süden schlängelt, erreichen wir die ersten Häuser von Ringelai und wandern auf der Landstraße zurück in den Ort.

Touren-Charakter

Erlebnisreiche Kulturwanderung durch Wald und über Felder auf einfachen Schotter- und Waldwegen. Herrliche Aussicht vom Geistlichen Stein über das Becken von Ringelai. Vorsicht auf dem Felsen - nicht nur bei Nässe!

Ausgangspunkt

Ringelai, Sportplatz

Endpunkt

Ringelai, Sportplatz

Keltendorf Gabreta

Bei Ringelai erlebt man den damaligen Alltag der Kelten hautnah: Wer will, probiert in originalgetreu nachge­bauten Häusern die alten Handwerkstechniken aus. Auf Wiesen und Feldern wird neben Tierhaltung keltischer Ackerbau von der Aussaat bis zur Ernte gezeigt, am Wochenende der Backofen eingeheizt (Infos unter www.keltendorf.com).

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