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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Auf und um den Gallner

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
380 m
Abstieg:
380 m

Kirchen, Kreuze und stolze Höfe entdecken. Uralte Kirchen, Holzkreuze am Wegesrand sowie stolze, bewirtschaftete Bauernhöfe begegnen Wanderern rund um den Gallner. Genau genommen besteht der markante Donauberg aus drei sanften Kuppen - nämlich von West nach Ost: Gallner, Kühleite und Blumern, wobei wir uns auf den erstgenannten Gipfel konzentrieren.

Im Frühling blüht am Gallner ein Meer aus Löwenzahn.wandern, leicht
Im Frühling blüht am Gallner ein Meer aus Löwenzahn.© Herwig Slezak
Beschreibung

In Herrnfehlburg erwartet uns am Startort der Wanderung ein architektonisches Kuriosum. Denn dort zeigen sich das ehemalige Wirtshaus und die spätere Kirche in einem Gebäude förmlich zusammengewachsen. Hintergrund: Das Gotteshaus war ursprünglich eine Schlosskapelle, das spätere, seit einigen Jahren geschlossene Wirtshaus Teil dieses Ensembles.Die Wanderung beginnt bergan, sogleich biegen wir beim Ortsschild links ab und folgen dem roten Weg Nr. 3 hinauf nach Oberweinberg. Hinter dem letzten Anwesen führt der Weg Nr. 4 links hinein in den Wald. Nach nur 100 Metern folgt ein Wegestern. Links geht es hinab nach Stallwang – auf diesem Weg werden wir später die Runde vollenden. Jetzt heißt es, vereint mit dem Goldsteig rechts bergauf durch Laubwald und über Lichtungen den Gallner erobern.

Das Gallnerkircherl (620 m) steht unterhalb des stattlichen Hofes der Familie Urban – die Einheimischen sprechen vom »Gallnerbauer«. Das hergerichtete Holzhaus war früher Troadkastn (Getreidespeicher) sowie Tanzhaus. Dahinter steht das aktuelle Wohnhaus. Wer in das Kircherl hinein will, darf sich dort die Schlüssel holen. Wie auf einem Bauernhof üblich, ist eigentlich immer jemand da. Wer auf Nummer sicher gehen will, ruft vorher unter Tel. 09964/10 19 an. Die erste urkundliche Erwähnung des Gotteshauses datiert aus dem 15. Jahrhundert. Heute empfängt uns eine spätgotische Anlage mit hölzernem Hochaltar sowie barocken Einsprengseln. Einer Sage nach hatte die alte Glocke des Gotteshauses die Kraft, Unwetter zu vertreiben. Zum Gallnergipfel (704 m) biegen Wanderer hinter dem Hof gemäß Goldsteig nach rechts ab. Oben am Holzkreuz öffnet sich der Blick erstmals über den Gäuboden hinweg nach Süden.

Der höchste Punkt des sanften Berges befindet sich im Wald versteckt, wo eine Kostprobe typischen, harten Bayerwaldgesteins liegt. Übrigens: Der Name Gallner kommt von »Gall«, was soviel wie Zuchtvieh heißt. Dazu passt, dass der Patron der Gallnerkirche, der Heilige Sixtus, Oberhirte war. Hinter der Holzbank neben dem Kreuz verläuft unsere Tour ein letztes Mal zusammen mit dem Goldsteig. Achtung: Am Rande der Ortschaft Forsting angekommen, verlassen wir den Goldsteig und gehen ohne Beschilderung auf der Teerstraße 200 Meter nach links. An der folgenden Kreuzung geht es nach rechts sowie am grünen Ortsschild »Forsting« vorbei. Am Ortsausgang beim Transformator biegen wir nach links ab. Bergab befinden wir uns auf dem grünen Weg Nr. 4. Nach rechts in den Wald hinein folgen wir dem Schild nach Landorf.

Abstecher: Ein kleines Stück weiter auf der Teerstraße und dann gut 100 Meter in den Wald hinein stand einst die Burg Höhenstein (Pfeil »Ruine« an der Leitplanke), wovon überwucherte Überreste zeugen. Am besten erhalten zeigt sich der ehemalige Wohnturm.In Landorf landen Wanderer direkt am Schützenheim, Gasthaus Zum Jogl genannt, welches tagsüber geschlossen ist. Nach der Brücke biegen wir links in Richtung Waldeck ab. Den Blick hinunter zum Kandelbach genießen wir mit Vorfreude. Denn in Grub marschieren wir links an einem Anwesen vorbei und sogleich direkt am Bach entlang auf einem bezaubernden Pfad. Die nächsten Häuser kündigen den hübschen Ort Stallwang an.

Wer dort über die Brücke schreitet, bekommt neben dem Maibaum auf dem Dorfplatz den Gasthof zur Post zu Gesicht. Dort werden ganztägig warme Gerichte angeboten. Von Stallwang aus bringt uns Weg Nr. 4 zusammen mit dem »Kötztinger Weg« auf Asphalt hin­auf nach Stubenhof. Hinter Stubenhof geht es vereint mit dem Goldsteig links in den Wald hinein. Kurz vor dem östlichen Waldrand treffen wir wieder auf den Wegestern bei Oberweinberg und folgen nun dem Weg Nr. 3 zurück nach Herrnfehlburg.

Touren-Charakter

Ein authentisches Stück Vorwald erleben Wanderer auf dieser angenehm wenig frequentierten Runde. Reizvolle Wald- und Wanderwege führen über Wiesen, durch Wälder sowie am Kandelbach entlang. Dazu kommen Aussichtspunkte in Richtung Süden, Westen und Norden. Fünf Zwischenstücke auf Asphalt.

Ausgangspunkt

Herrnfehlburg (445 m) bei Stallwang

Endpunkt

Herrnfehlburg (445 m) bei Stallwang

Route

Herrnfehlburg (445 m) - Gallnergipfel gut 0.45 Std. (2,5 km); Gallnergipfel (704 m) - Forsting (620 m) - Landorf 0.45 Std. (3 km); Landorf (440 m) - Stallwang knapp 0.45 Std. (3 km); Stallwang (355 m) - Herrnfehlburg 0.45 Std. (3 km)

Zwei kleine Abkürzungen1. Wer ab Grub dem Schild »Über Forstweg nach Herrnfehlburg« folgt (gestrichelte Linie auf Karte), spart sich etwa einen Kilometer Wegstrecke. Das anfängliche Teerstück mündet oben beim Königseckbauern in eine geschotterte Forststraße, die an der Höhenlinie entlang verläuft. Vorteil: Man spart sich den unattraktiven Aufstieg von Stallwang nach Stubenhof. Nachteil: Der bezaubernde Weg am Kandelbach entlang bis Stallwang fällt flach.2. Steigt man in Stallwang ein, verkürzt sich die Runde ebenfalls auf etwa zehn Kilometer, da der Zubringerweg von und nach Herrnfehlburg wegfällt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.