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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Auf den Pilgramsberg pilgern

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:20 Std.
Länge:
7.2 km
Aufstieg:
210 m
Abstieg:
210 m

Vom Schloss zum Wallfahrtsberg. Der Pilgramsberg gilt den Wallfahrern als Berg der Seligkeit. Er ist nach dem Gallner die zweithöchste Erhebung der Region. Daher beglückt die Wanderer bei guten Bedingungen die perfekte Aussicht über die Donauebene bis zu den Alpen.

Beschreibung

Zum Bildstock

Am Parkplatz an der Kirche in Haunkenzell beginnen wir die Wanderung am Landgasthof Silbersterne mit seinem unwiderstehlichen Biergarten vorbei nach Nordwesten auf dem Goldsteig, Jakobsweg und Weg Nr. 3 in Richtung Pilgramsberg. Schon 1487 ist in Haunkenzell ein Wirt schriftlich verbürgt. Die Hofmarkstraße führt an der Kreuzung nach links abwärts. Der Schlossweiher ist der Rest des Wassergrabens des einstigen Haunkenzeller Wasserschlosses. Das Schloss wurde im 16. Jahrhundert erbaut und erinnert an die einstige Hofmarksherrschaft. Ein Stich von 1721 zeigt Haunkenzell noch als ansehnliches Wasserschloss. Heute ist von der ehemaligen Vierflügelanlage nur noch wenig erhalten. Die Hofmarkstraße beschreibt weiter oben an den letzten Häusern einen Linksbogen bis zu einem Bildstock mit Aussicht. Haunkenzell liegt idyllisch in einer geschützten Talmulde im Kinsachtal am Haunkenzeller Bach. Der Ort hat eine über 900 Jahre alte Chronik.

Zur Wallfahrtskirche Sankt Ursula

Nach dem Bildstock bleiben wir auf dem Asphaltsträßchen aufwärts. Nach 80 Metern steigen wir rechts mit der Markierung des Jakobswegs und Goldsteigs über die Wiese hinauf. Die Kreuzwegstationen zeigen uns den Weg auf den Pilgramsberg. Wir bleiben stets geradeaus aufwärts, durchschreiten Wiesen und Wälder und erreichen auf dem 619 m hohen Pilgramsberg die Wallfahrtskirche Sankt Ursula. Der Pilgramsberg ist einer der ältesten Wallfahrtsorte Bayerns. Aber schon den Kelten soll der Berg als eine dem Himmel nahe Kultstätte gedient haben. Die Kirche ist ein Bau des späten 17. Jahrhunderts. Ein Glasfenster zeigt die Heilige Ursula. Mehrere spätgotische Holzfiguren und zahlreiche Votivtafeln schmücken die Wallfahrtskirche. Die Deckengemälde und Altäre stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert, das Gnadenbild auf dem Hochaltar ist eine Kopie des Altöttinger Wallfahrtsbilds. Auch heute noch ist hier ein Zielpunkt für Gläubige und Wanderer. Auf ihren Berg der Seligkeit pilgern Wallfahrtsgruppen und singen das Pilgramsberger Liebfrauenlied. Wallfahrer sind jedenfalls schon 1405 in einer Urkunde bezeugt. Die Wallfahrt zur Heiligen Ursula versiegte in der Zeit der Säkularisation. Im 19. Jahrhundert entstand stattdessen eine Marienwallfahrt. Die Stelle unter der uralten mächtigen Linde ist hoffentlich schon für müde Wanderer reserviert. Der Picknicktisch unter der Linde ist der richtige Platz zum Verweilen und zum Genießen. Von der Linde geht der Blick über die reizvolle Landschaft des Vorderen Bayerischen Walds auf die Bergkette des Bayerischen Walds und über den Gäuboden im Donautal. Es lohnen auch ein paar Schritte zum Gasthof zur schönen Aussicht, der seinen Namen zu Recht trägt.

Zum Haunkenzeller Bach

Wir wählen hinter der großen Linde das Asphaltsträßchen mit der Markierung 3 nach Nordwesten in den Wald hinab in Richtung Steinenkreuz. Wir sind hier auch auf dem Naturerlebnispfad Pilgramsberg, auf dem Jakobsweg und auf dem Goldsteig. An einem Feldkreuz bleiben wir geradeaus. Nach einer Linkskurve geht es vor einem Haus rechts in den Wald. An einer ersten Kreuzung bleiben wir geradeaus. Nach 50 Metern verlassen wir an einer zweiten Kreuzung mit der Markierung 3 den Jakobsweg und den Goldsteig rechts hinunter in Richtung Steinenkreuz. An Abzweigen bleiben wir immer abwärts auf dem Weg Nr. 3. Dann würde diese Markierung auf einen kleinen Pfad nach links zum Bach hinunterleiten. Hier bleiben wir ohne Markierung geradeaus auf dem besseren Weg, der zu einem Hohlweg wird. Links begleitet uns der Haunkenzeller Bach, der sich tief in das Gelände eingegraben hat. Am Ende des Wegs wandern wir auf dem querenden Asphaltsträßchen nach links. In einer Rechtskurve überschreiten wir den Haunkenzeller Bach, der in der Wiese kaum sichtbar ist.

Nach Machtenhof

Die Straße endet in der Streusiedlung Neundling an der Straße SR 13. Wir gehen links und nach 50 Metern rechts. Nach dem Haus laufen wir nun auf einem Wiesenweg entlang eines Feldrands. Am Ende des Felds gehen wir links und nach 20 Metern rechts in den Wald und finden auch wieder die Markierung 3. An der ersten Kreuzung bleiben wir geradeaus abwärts. An der folgenden T-Kreuzung müssen wir rechts, dann an der Ortsverbindungsstraße wieder rechts und vor dem Ortsschild Machtenhof links hi­nauf an dem Bildstock vorbei.

Zum Hof Limpflbach

200 Meter nach einem Feldkreuz zwischen zwei Linden biegen wir nach rechts ab und wandern an einem Wald­rand entlang. Wieder auf freier Fläche schauen wir voraus genau auf die Kirche von Haunkenzell. Den Hof Limpflbach umgehen wir auf der rechten Seite herum.

Zur Kirche in Haunkenzell

Das Sträßchen endet am Pfahlweg, und wir finden wieder die Markierung des Jakobswegs und des Goldsteigs. Wir gehen rechts und nach 60 Metern wieder rechts zwischen Gebäuden zu den Feldern hinauf. In Haunkenzell tangieren wir den Spielplatz sowie den Friedhof und überqueren die Straße SR 13 nach links versetzt zur Kirche. Die Filialkirche Sankt Martin wurde um 1740 erbaut. Die Altäre und Deckenfresken stammen aus dieser Zeit. Die Figur der Schmerzensmutter entstand um 1430. Der älteste Nachweis über eine Kirche in Haunkenzell ist die Abschrift des Stiftungsbriefs der Adelsfamilie aus dem Jahr 1476. Hinter der Kirche erreichen wir wieder den Parkplatz.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf befestigten Wegen durch Wälder, Wiesen und Felder. Im Ortsgebiet auf Straßen. Am Pilgramsberg sind etwas steilere Abschnitte mit Treppen.

Ausgangspunkt

Parkplatz Kirche in Haunkenzell GPSN49°02'20.3'E12°37'37.8', Höhe 431m ü.NN

Endpunkt

Parkplatz Kirche in HaunkenzellGPS N49°02‘20.3“ E12°37‘37.8“, Höhe 431 m ü. NN

Route

Kirche - Bildstock 0:15Std. - Sankt Ursula 0:20Std. - Haunkenzeller Bach 0:35Std. - Machtenhof 0:25Std. - Hof Limpflbach 0:25Std. - Kirche 0:20Std.

Schloss Haunkenzell

Das Wasserschloss wurde im 16.Jahrhundert erbaut und später umgestaltet. Ein Stich von Michael Wening aus dem Jahr 1721 zeigt Haunkenzell als Wasserschloss. Damals hatte der Eckturm ein Spitzdach und auf der Wand war eine Sonnenuhr aufgemalt. Mauer und Wassergraben schützten einst die Vierflügelanlage. Einige Gebäudeteile wurden zusammen mit den weiteren Ecktürmen und der Schlosskapelle im 19.Jahrhundert abgerissen oder stürzten ein. In der Neuzeit war das Schloss dem Verfall preisgegeben, bis 2010 durch die jetzigen privaten Besitzer erste Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Auf Schloss Haunkenzell wurde 1783 der erfolgreiche Opernkomponist Freiherr Johann Nepomuk von Poißl geboren. 1825 wurde er in München Hofmusik-Intendant am Nationaltheater.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.