JBerg-Verlag
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Auf den Lusen

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
5.5 km
Aufstieg:
280 m
Abstieg:
280 m

Granitblöcke und Glaskunst. Über die »Himmelsleiter« geht es zum wohl schönsten Granitblockmeer des Bayerischen Walds. Wir wandern dabei durch eine Urlandschaft, wie sie eindrucksvoller kaum sein könnte. Nicht zu vergessen der grenzenlose Weitblick, den wir vom Gipfel des Lusen genießen dürfen.

Beschreibung

Auf goldener Straße ...

Viele Wege füh­ren zum Lusengipfel. Einer der bequem­sten und auch kürzesten ist der Aufstieg ab dem Lusen-Parkplatz, bei dem wir aber trotzdem in den vollen Landschaftsgenuss kommen. Wir folgen dem gut ausgeschilderten Wanderweg mit dem Luchs-Symbol, der in nordwestlicher Richtung beginnt. Er wird auch Sommerweg genannt, startet als leicht ansteigende Bergstraße und führt anfangs noch durch lichten, gesunden Wald. Wir befinden uns auf einem der alten Verbindungswege, einer historischen Handelsstraße, die Bayern mit Böhmen verband. Auf diesem historischen Böhmweg, der »Guldenen Strass«, wurden Salz und andere Waren von den Donauhäfen durch den Bayerischen Wald nach Böhmen transportiert. Heute ist der Böhmweg ein gern begangener Mehrtages-Wanderweg.

... zur himmlischen Leiter

Stets dem Luchs-Zeichen folgend, erreichen wir bald eine unverkennbar markierte Wegkreuzung, an der neben der kleinen Schutzhütte ein großes Kunstobjekt, die Glasarche, steht. Hier beginnt der schnurgerade angelegte und anfangs noch gar nicht so steile Sommerweg. Doch die Bäume werden nun schon deutlich lichter. Auch wenn wir den Gipfel direkt vor unserer Nase haben, lohnt sich auf halber Strecke ein kleiner Umweg über den Hochwaldsteig. Der Rundwanderweg führt über Bretter und Bohlen in die vom Borkenkäfer zerstörten Waldzonen, auf denen heute wieder das erste Grün wächst. Wir treffen wieder auf den Sommerweg, und nun ist es nicht mehr weit bis zum Beginn der »Steinernen Himmelsleiter«. Diese holprige Steintreppe müssen wir bezwingen, bevor wir uns ins Gipfelbuch eintragen dürfen. Gut 500 Stufen sollen es sein – etwas anstrengend, aber angesichts des unendlich großen Haufens aufgetürmter, von schwefelgelben und giftgrünen Flechten überwucherter Granitfelsen sehr spannend.

Großes Gipfelglück

Mit jedem Schritt wird die Aussicht schöner, und schließlich stehen wir ganz oben am schlichten Gipfelkreuz des Lusen. Mit seinen stattlichen 1373 Metern gehört er zu den höchsten Zielen im Bayerischen Wald. Dementsprechend schön ist die Rundumsicht, und man kann mit Sicherheit sagen, dass einem fast das ganze Gebiet zu Füßen liegt. Nur der Gipfelaufbau des Großen Arbers und der benachbarte Rachel versperren uns ein wenig die Sicht. Einsam sind wir hier heroben nicht, aber auf einem der zahlreichen Granitblöcke finden wir bestimmt ein Rastplätzchen, auf dem wir verschnaufen können, bevor wir uns nach dem ausgiebigen Gipfel-Weitblick-Genuss auf den Rückweg machen.

Abstieg auf dem Winterweg

Vom Gipfel folgen wir der Beschilderung zum Lusenschutzhaus über die Südseite. Der Weg durch das Felsenmeer ist auf dieser Seite deutlich kürzer. So stehen wir schnell vor dem gemütlichen Berggasthaus, in dem wir sogar übernachten könnten; bestimmt findet sich ein Platz auf der Terrasse für eine Einkehr. Der weitere Abstieg erfolgt dann wieder auf einem breit angelegten Wanderweg, der gemächlich in einer weiten Rechtskurve bergab führt. Bald erreichen wir wieder grünere Buchenwaldbestände, und nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Kleine Bergtour, die auf einem gut ausgeschilderten Rundweg meist über breite Wan­der­wege verläuft. Nur das letzte Stück zum Gipfel führt steil über steinerne Stufen - hier sollte man etwas trittsicher sein (gutes Schuhwerk!). Bei Nässe ist hier Vorsicht geboten, Rutschgefahr

Ausgangspunkt

Waldhäuser, Lusen-Parkplatz

Endpunkt

Waldhäuser, Lusen-Parkplatz

Nicht versäumen

Die Glasarche ist ein Kunstobjekt, das 2003 aus der Zusammenarbeit bayerischer und böhmischer Künstler entstand. Die fast 5 m lange Arche besteht aus 480 Glasplatten, umgeben von einer großen hölzernen Hand. Das Kunstobjekt reiste durch die Grenzregion und stand als Zeichen für Frieden, Freude und Toleranz an verschiedenen Orten. Jetzt hat sie ihren festen Platz am Böhmweg, der hier u. a. in den Goldsteig mündet.

Darum einzigartig

Bei der Wanderung auf den Lusen geht es nicht nur um das Gipfelerlebnis – einzigartig führt sie durch geschädigte Wälder, die wieder zu neuem Leben erwachen, hinauf zum mächtigen steinernen Blockhaupt. Ein wilder Gipfelaufbau und eine unendlich weite Fernsicht, kombiniert mit dem komplexen Entstehen und Vergehen der Natur: Schöner geht es kaum!

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.