Wandern Bayerischer Wald: Auf dem Sommer- und Winterweg am Lusen
Über Himmelsleiter und Blockmeer. Das Felsenblockmeer auf dem Lusen gehört zu Bayerns schönsten Geotopen und das 360°-Panorama zu den auserlesensten Aussichten über den Bayerischen Wald und Böhmerwald. Gut, dass es nach dem anstrengenden Aufstieg ganz oben das Lusenschutzhaus gibt.
Zur Martinsklause
Vom Parkplatz am Hotel Berggasthof Lusen gegenüber der aus Granitblöcken gebauten Kirche von Waldhäuser starten wir ein Stück die Straße weiter aufwärts. Am Feuerwehrhaus wandern wir links vorbei auf der Forststraße in den Wald hinein in Richtung Martinsklause leicht aufwärts. Links unten rauscht die Kleine Ohe zu Tal. An einer Wegkreuzung müssen wir links in Richtung Martinsklause hinunter. Die Martinsklause ist ein Stausee aus dem 19. Jahrhundert, der für die Holztrift angelegt wurde. Von hier konnte das Holz mittels eines künstlich erzeugten Hochwassers zu Tal gebracht und bis Passau geflößt werden. Heute sind in den stillen Nächten um den See die Biber am Werk.
Zur Glasarche
Am Ende der Staumauer steigen wir rechts die Treppe und den wildromantischen Steig in Richtung Lusen hinauf. Weiter oben geht es auf einer Forststraße nach rechts weiter und nach 50 Metern wieder nach rechts, nun auf einem kleinen Pfad durch den urwaldähnlichen Wald. Jetzt rauscht die Kleine Ohe rechts unten. An einer T-Kreuzung gehen wir rechts, nun auf dem Goldsteig, auf einem wilden Felsensteig zum Felsblockmeer Teufelsloch hinunter. Weiter oben wird der Pfad zu einem langen Bohlenweg, der selbst noch an einem Junimorgen mit Raureif überzogen sein kann. Hier wird exemplarisch gezeigt, wie die Waldentwicklung seit den Windwürfen im Jahr 1983 und seit dem totalen Absterben der Bäume durch die Borkenkäfer-Kalamität vor sich geht. Allein im Lusengebiet traten auf rund 4000 Hektar die Schäden fast geschlossen auf. Dem Grundsatz des Nationalparkgedankens folgend, wurden dagegen keine chemischen oder biologischen Maßnahmen ergriffen. Im Schutz der toten Bäume wächst bereits ein neuer Wald zu einer einzigartigen Waldwildnis nach. Der neue artenreiche Wald wird den üblichen monotonen Nutzholzforsten ökologisch überlegen sein. Am Ende des Bohlenwegs steht an einer Wegkreuzung das herrliche Kunstwerk der Glasarche, hergestellt aus drei Tonnen Glas. Die Glasarche soll ein Symbol für die hiesige Glastradition und für die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung sein. Auf den Lusen Von der Glasarche aus bleiben wir geradeaus auf dem Sommerweg in Richtung Lusen an einem Infopavillon vorbei, in dem der komplexe Lebensraum des Auerwilds vorgestellt wird. Der einfache Weg verläuft schnurgerade und ermöglicht schon von Weitem den Blick auf das Gipfelkreuz. Vor dem Gipfel liegt aber noch die kräfteraubende »Himmelsleiter«, eine Treppe aus Felsblöcken mit unterschiedlichen Stufenhöhen. Der Gipfelaufbau muss über ein Felsenblockmeer mit großen Felsen überwunden werden. Doch irgendwann ist das Gipfelkreuz des 3 Lusen erreicht. Der vollständig mit Granitfelsblöcken bedeckte Gipfel des Lusen wurde einer Sage nach vom Teufel über einem Goldschatz angehäuft. Tatsächlich ist dieses Blockmeer auf dem Lusen durch Frostverwitterung entstanden. Diese geologische Sehenswürdigkeit macht den Lusen unverwechselbar und sein 360°-Panorama sucht seinesgleichen. Genau im Nordwesten ragt der Große Rachel (Tour 20) auf. Im Norden und Osten »wogt« das Waldmeer des Böhmerwaldes. Vom Süden bis zum Westen sind die Ortschaften Neuschönau bis Spiegelau zu erkennen.
Zum Lusenparkplatz
Vom Gipfelkreuz steigen wir nach Süden über die Blockhalde hinunter zur Berghütte Lusenschutzhaus mit seiner schönen Terrasse. Unterhalb der Hütte zieht der breite und einfache Abstiegsweg auf dem Goldsteig durch dichten Buchenwald zum Lusenparkplatz.
Zum Parkplatz am Berggasthof Lusen
Vor dem Parkplatz laufen wir rechts in Richtung Waldhäuser leicht aufwärts und nach der Bushaltestelle auf kleinem Pfad links in Richtung Waldhäuserriegel. Aus dem Pfad werden ein Bohlenweg und dann ein felsiger Weg bergauf. Der Weg knickt zweimal nach rechts ab und wir halten uns zum Waldhäuserausblick. Die Waldhäuserriegel sind bizarre Felsformationen am Weg. An einer T-Kreuzung gehen wir geradeaus und dann neben der asphaltierten Lusenstraße nach links abwärts. Auf dem Parkplatz zeigt eine Panoramatafel die Landschaft des westlichen Nationalparks. Hinter dem Parkplatz findet sich rechts ein kleiner Weg, der durch den Skulpturenpark und dann neben der Straße in Richtung Waldhäuser hinab verläuft. Gegenüber der Pension Salzsäumer gehen wir auf der linken Seite den kleinen Weg vor dem Landhaus Schreiber nach rechts hinab zur Kirche. Es ist der historische Säumerpfad mit den schönen Lesesteinreihen an den Rändern. Gegenüber der Kirche ist der Parkplatz am Berggasthof Lusen.
Region
Touren-Charakter
Mittelschwere, teils sonnige, teils schattige Rundtour, größtenteils auf Naturwegen und Forststraßen durch Wälder und Felsblockgebiet, meistens markiert mit dem Symbol des Goldsteigs und dem grünen Pfeil. Im Bereich der Felsblockgebiete sind Trittsicherheit und feste Bergschuhe gefordert.
Beste Jahreszeit
Mai bis Oktober
Ausgangspunkt
Berggasthof Lusen, 920 m
Endpunkt
Berggasthof Lusen, 920 mRoute
Berggasthof Lusen Martinsklause 0:40 Std. Glasarche 0:45 Std. Lusen 0:45 Std. Lusenparkplatz 0:50 Std. Berggasthof Lusen 1:00 Std.
Höchster Punkt
Lusen, 1373 mDer Guldensteig
Der grenzüberschreitende Salzhandelsweg Guldensteig bestand mindestens vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Der Name basiert auf der mittelalterlichen Währung »Gulden«, die in Prag geschlagen wurde. Um den durchreisenden Säumern (Salzhändlern) Unterkunft geben zu können, entstand 1609 die Rodung Waldhäuser. Auf dem Rückweg brachten die Säumer Getreide, Töpferwaren und Glaswaren nach Bayern.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.