Wandern Bayerischer Wald : Auf dem Arberplateau

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Der Große Arber ist der höchste Gipfel im Bayerischen Wald, er bietet einen herrlichen Ausblick über Kaitersberg und Lamer Winkel, das Künische Gebirge und den Nationalpark mit seinen Gipfeln. Mit der Umlaufbahn ist der Gipfelbereich sogar barrierefrei zu erreichen. Gipfelplateau und Gipfelkreuz erwandern wir uns dann in einer einfachen und kurzen, aber umso beeindruckenderen und abwechslungsreichen Rundwanderung. Wir steigen von der Bergstation der Umlaufbahn über recht sandigen Schotter zunächst steil auf einen kleinen Sattel zwischen Großem Seeriegel und dem Arbergipfel. Noch vor der Rastbank mit der Infotafel biegen wir rechts und nehmen an Latschen vorbei die letzten Meter zum höchsten Punkt. Auf einem langgezogenen Felsriegel steht ein hohes Holzkreuz, von wo aus wir uneingeschränkte Sicht über Bayerwald und Böhmerwald haben. Nach Süden, etwas unterhalb des Gipfels glänzt das Dach der Zwieseler Hütte, an der wir am Rückweg vorbeikommen. Wir folgen dem breiten Schotterweg bergab, vorbei an der mächtigen weißen, kugelförmigen Funkanlage. Immer geradeaus will die Schotterstraße schließlich nach links hinunter Richtung Chamer Hütte. Hier verlassen wir die Schotterstraße und steigen über den Kleinen Seeriegel weglos ein paar Meter hinunter bis zu einem Holzgeländer. Weit unten schimmert der Kleine Arbersee im Waldmeer. Dahinter öffnet sich der Lamer Winkel, der von den Massiven des Kaitersbergs, des Hohen Bogen, der beiden Ossergipfel und schließlich dem Künischen Gebirge eingerahmt wird. Wir steigen die wenigen Meter wieder zum Schotterweg und überqueren ihn. Gegenüber führt ein zunächst schmaler Wurzelweg zurück auf das Arberplateau. Wir wandern weiter zu den südlichen Felsabbrüchen des Gipfelbereichs am Bodenmaiser Riegel. Auf dem Weg wird uns erst die Dimension des Plateaus bewusst. Rechts verliert sich der Kaitersberg mit seinen Tausendergipfeln. Der erste in der Reihe ist der Kleine Arber, dessen Gipfelaufbau gut daran zu erkennen ist, dass ihm süd- und westseitig der Sturm den Bergwald geschoren hat. Unterhalb duckt sich die Chamer Hütte. Am Bodenmaiser Riegel kann es dann eng werden. Viele Wanderer wollen sich eine Kuriosität nicht entgehen lassen. Kraxelt man auf ein paar Stufen um den Felsen herum, zeigt dieser auf seiner Talseite ein weitbekanntes Ergebnis seiner Erosion: Mit Fantasie entdeckt man die Konturen von Richard Wagner im Fels. Kurz nach dem Felsriegel passiert der Gipfelrundweg einen Pfad, der via Mittagsplatzl ins Tal führt. Wir bleiben am Berg und halten auf den spärlichen Gipfelwald zu, zwischen dessen Bäumen die Zwieseler Hütte hindurchlugt. Wir passieren sie etwas unterhalb und erreichen bald wieder den Sattel, den wir bereits zu Beginn des Rundweges erreicht hatten. Vor dem Abstieg nehmen wir jedoch den Abstecher zum Seeriegel mit. Rechts der Arberkapelle halten wir uns am besten am unteren Rand des Felsens und nutzen die Seilsicherung für den Aufstieg. Die wenigen Meter hinauf sind ausgetreten und bei Nässe nicht zu unterschätzen. Dafür erwartet uns oben ein grandioser Weitblick Richtung Nationalpark.

Ausblick

Am Gipfelkreuz muss man schon mal anstehen. Doch die schöneren Fotomotive gibt es am Kleinen Seeriegel mit den Tiefblicken zum Kleinen Arbersee und auf der anschließenden Querung zum Bodenmaiser Riegel: Zwischen Zellertal (im Westen) und dem Lamer Winkel verlieren sich die Tausender-Gipfel des Kaitersbergs in der Ferne.