Wandern Bayerischer Wald: Am Unterlauf der Ilz
Wildromantische Flusswanderung vor den Toren Passaus. Kurz vor ihrer Einmündung in die Donau bildet die Ilz eine prächtige Flusslandschaft. Im Naturschutzgebiet der Halser Ilzschleifen folgen wir dem naturnah erhaltenen Gewässer durch eine magisch anmutende Szenerie.
Kurz vor der Mündung der Ilz in die Donau beginnt unsere Wanderung auf dem Ilztalwanderweg. Entlang des Naherholungsgebietes Bschütt-Lände laufen wir am linken Flussufer entlang. Über Halser Straße und Grafenleite haben wir nach einer halben Stunde den Passauer Ortsteil Hals erreicht. Aufgrund der geologischen Gegebenheiten windet sich die Ilz hier wie eine Schlange in einer Doppelschleife um den Felsen aus Pfahlschiefer, auf dessen Spitze die Burgruine von Hals thront. Die »Halser Ilzschleife« ist Naturschutzgebiet und Kleinod gleichermaßen, nur einen Katzensprung außerhalb der Stadt.
Die Gründung der Burg geht auf das späte 11.Jahrhundert zurück. Nach einer wechselvollen Geschichte verlor sie jedoch zunehmend an Bedeutung und wurde zu Beginn des 19.Jahrhunderts als Steinbruch ausgeschlachtet, sodass ihre einstige Größe heute nur noch zu erahnen ist.
In Hals angelangt, queren wir den Marktplatz und folgen dem Perlfischerweg flussaufwärts. Der Straßenname sei eigens erwähnt, weil er einen Hinweis auf die Tierwelt in der Ilz gibt.
Neben Fischarten wie Bachforelle oder Huchen kommen im Verlauf auch Flusskrebse und eben Perlmuscheln vor. Die Perlenfischerei war neben der Trift eine willkommene Einnahmequelle der Halser.
Die Straße mündet in einen Fahrweg. Vor dem letzten Haus bringt uns der Stockbauersteg über den Fluss. Auf der anderen Seite zweigt der Stockbauersteig nach links, auf dem wir nahe am Ufer der Ilz entgegengehen bis zu einer weiteren Besonderheit: Wir haben die erste Ilzschleife noch nicht vollständig umlaufen, da führt uns ein Stollen durch den Berg direkt zur Halser Triftsperre. Der über 100 Meter lange und drei Meter breite Tunnel, der in den Zwanzigerjahren des 19.Jahrhunderts zur Unterstützung der Holztrift in den Fels geschlagen wurde, verkürzt auch uns den Hinweg entscheidend. Würden wir der zweiten Schleife am Fluss folgen, müssten wir über zwei Kilometer veranschlagen. Auch wenn der Weg nicht allzu lang und gut gesichert ist, eine Taschenlampe kann im unbeleuchteten Tunnel nicht schaden.
Der Übergang ans Tageslicht wird durch das satte Grün des Laubwaldes am Ufer abgemildert. Direkt am Tunnelende folgen wir dem Weg über den Steg hinüber zur anderen Uferseite, wo uns der Gasthof »Zur Triftsperre« erwartet. Nach rechts folgen wir der Ilz an ihrem linken Ufer und erreichen nach kurzer Zeit den Stausee Oberilzmühle. Schwer liegt das Wasser. Dessen braune Färbung ist eine Mitgift aus dem waldreichen Einzugsgebiet des Flusses: modrige Einschwemmungen aus Holz und Erdreich.
Am Stausee entlang, halten wir auf den Wald zu. Der Weg führt in einem Linksbogen erst vom Wasser weg, doch an der nächsten Gabelung kehren wir nach rechts zum Ufer zurück. Ein schmaler Eisensteg überspannt einen Seitenarm des Stausees hinüber zur Mausmühle. Für die letzte Rast, bevor wir den Rückweg antreten, haben wir etwas eingepackt. Heute gibt es keine Einkehrmöglichkeit mehr.
Der Rückweg folgt dem Hinweg bis zur Staumauer Oberilzmühle. Dort wechseln wir zum anderen Flussufer. Nach dem Wehr geht es gleich rechts weiter, am »Stausee-Stüberl« vorbei und bei der nächsten Gabelung wieder rechts. Wir wandern ein kurzes Stück auf einer Teerstraße oberhalb der Ilz, ehe wir am Waldrand in einer Linkskurve auf den Pfad einbiegen und am Fluss entlanglaufen bis zur Halser Triftsperre. Weiter geht es nicht durch den Tunnel, sondern geradeaus an der Ilz entlang bis nach Hals und zurück zur Ilzmündung.
Region
Touren-Charakter
Aufgrund der Länge mittelschwere, abwechslungsreiche Rundwanderung in idyllischem Flusstal und an einem verträumten Stausee entlang
Ausgangspunkt
Parkplatz Bschütt an der Ilzmündung in Passau
Endpunkt
Parkplatz Bschütt an der Ilzmündung in PassauVeste Oberhaus
Die berühmte Festung liegt hoch oberhalb unseres Ausgangspunktes. Sie ist eine der größten erhaltenen Burganlagen Europas und bietet als Jugendherberge aufregende Schlafstätte hinter historischen Mauern. Ihr angeschlossenes Museum bietet einen Spaziergang durch die Passauer Geschichte und vom Aussichtsturm genießt man den Blick über Passau.
Wasserspaß
Das Freibad in der Bschütt existiert lang nicht mehr und das Baden in der Ilz ist verboten. Wer nach der Wanderung am Wasser Lust auf ein Bad hat, besucht das Passauer Erlebnisbad »pep« im Süden der Stadt.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.