JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Am Regenknie

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
15.2 km
Aufstieg:
313 m
Abstieg:
313 m

Burgensteig am Eingang zum Bayerischen Wald. Der Regen kann viele Geschichten erzählen, wenn er bei Regensburg in die Donau mündet: von hohen Gipfeln, Stauseen und Kanuten. Am Regenknie kommt noch eine hinzu, und die erzählt von einer Geisterburg und einer lauschigen Flusspromenade.

Beschreibung

Kurz nach Roding – die Tausender des Hinteren Bayerischen Waldes hat er längst hinter sich gelassen – fließt der Regen breit und träge durch ein weites Tal, durch Wiesen und Felder. Dann ist er ein ideales Revier für Kanufahrer aller Klassen. Doch nach Nittenau wird noch einmal spannend. Der Gailenberg wirkt wie ein Riegel, um den sich der Fluss in einer engen Schleife den Weg nach Süden Richtung Donau gesucht hat.

Es ist aber nicht nur ein herrliches Revier für Kanufahrer, sondern auch für Wanderer. Viele davon besuchen den besagten Gailenberg, der mit schönen Aussichtsplätzen und sogar einem Wackelstein aufwarten kann. Doch auch das westliche Ufer muss sich nicht verstecken. In der Einsamkeit des Wanderparkplatzes Brunn bei Fischbach/Neubäu, einem Ortsteil von Nittenau, der am Nord­rand des Regentales gegenüber dem Gailenberg liegt, folgen wir dem Schotterweg durch ein kurzes Waldstück (Markierung »Dreiburgenweg«). Waldhimbeeren in rauen Mengen versüßen die ersten Schritte. Danach geht es über das freie Feld beinahe eben dahin, bis wir kurz nach einem Hochsitz etwa auf der Mitte das Feldes an eine Gabelung treffen. Hier wandern wir rechts weiter und nun in mäßiger Steigung zum Wald hinauf. Erneut begrüßen uns reichhaltige Himbeersträucher. Es sind nur noch wenige Schritte zur ehemaligen Burg Stockenfels. Mehr als 100 Meter über dem Regen erhebt sich die gut erhaltene Ruine, deren Kernburg mit Wohnturm den Buchenwald überragt. Ihre Entstehung geht auf die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück. Die gruselige Sage erzählt, dass auf der Geisterburg Stockenfels des Nachts all jene Höllenqualen leiden müssen, die sich der Bierpanscherei schuldig gemacht haben.

Wir lassen die Granitbuckel, auf denen die Burg erbaut wurde, links liegen und steigen geradeaus hinunter, bis wir an einen breiten Schotterweg gelangen. Wir laufen rechts herum und bergab, bis wir ein kleines Bachtal erreichen. Hier biegen wir in einer Spitzkehre nach links in einen weiteren Schotterweg ein und wandern geradewegs auf den Regen zu, direkt am Regenknie bei Marienthal. Am Ufer gegenüber verbindet die Landstraße Regenstauf mit Nittenau, und ein Ausflugslokal bot bis vor einigen Jahren eine idyllische Einkehr für Wanderer und Biker. Sogar eine kleine Fähre hat beide Ufer verbunden. Leider ist die Wirtschaft geschlossen. Das heißt aber auch: Das Westufer des Flusses gehört uns. Wo unser Schotterweg am Ufer links abbiegt, zweigen wir nach rechts auf einen schmalen Pfad ab. Wir folgen dem Burgensteig etwa 200 Meter direkt am Ufer in Fließrichtung und zweigen schließlich in den Waldweg nach rechts (O48: blaues Rechteck). Zunächst geht es etwa 70 Höhenmeter sehr steil bergauf. Wenn der Weg schließlich etwas abflacht, ist es nicht mehr weit zu einer Forststraße, der wir – vorbei an einem ­alten Steinbruch – nach links weiterhin bergauf folgen. Links unter uns plätschert das Wasser des Römergrabens. Bald gelangen wir auf eine Schotterstraße, die von rechts heranführt. Etwa 100 Meter später zweigt erneut eine Schotterstraße nach links über den Bach. Wir aber halten uns auch hier geradeaus und folgen dem Bachlauf auf der in Wanderrichtung rechten Seite. Das Wegenetz bleibt kleinteilig. Schon nach weiteren 300 Metern macht unser Weg eine Rechtskurve. Wir laufen geradeaus und queren auf dem Pfad zunächst eine weitere Schotterstraße, um gleich anschließend eine zweite zu erreichen, auf der wir geradeaus weiterlaufen. Nach einer langgezogenen Linkskurve gelangen wir am »Weißen Kreuz« zu einer Abzweigung nach rechts (O77: rotes Dreieck).

Der Großteil des Aufstiegs liegt nun hinter uns. Wir folgen dem Waldweg gemütlich auf und ab, ehe wir nach dem »Dreikreuz« den höchsten Punkt unserer Wanderung erreichen. Nach der »Überschreitung« des Schwarzbergs laufen wir dem Waldrand entgegen und haben von dort einen feinen Fernblick nach Westen über die Hügel der südwestlichen Oberpfalz. Etwa 500 Meter Wegstrecke sind es hinunter nach Binkenhof. Dort biegen wir für wenige Meter nach links in die Straße nach Meßnerskreith ein, ehe wir bei der nächsten Kreuzung (rechter Hand etwas unterhalb von Fischweiher) wieder links bergauf abbiegen (O46: ­rotes Rechteck). Nach dem kurzen Stück auf Teer geht es auf Schotter wieder hinauf zum Wald, wo uns eine aussichtsreiche Rastbank rechts des Weges erwartet. Wir laufen auf einen Strommast an einer Wegekreuzung zu. Die Schneise, die für die Leitung geholzt wurde, zeigt uns den Rückweg geradeaus wieder hinunter zum Regen. Jetzt kommen die Oberschenkel zum Einsatz, die den mitunter steilen Abstieg abfedern. Nachdem wir eine Schotterstraße überquert haben, laufen wir über die Wiesen Hirschling entgegen. Wir folgen gleich der ersten Teerstraße (Burgweg) nach halblinks und laufen so am Ortsrand dem Regen entgegen. Unten am Fluss macht der Weg eine Linksbiegung und nimmt einen kurzen Aufschwung in einen Waldweg. Unter Ästen spazieren wir die nächsten drei Kilometer dahin, mal näher am Wasser, mal weiter weg, aber immer verträumt und romantisch. Wenn keine Kanufahrer vorbeikommen, dann doch Enten oder Schwäne. Nach halber Strecke passieren wir einen Kletterfelsen, und schließlich erreichen wir wieder die Abzweigung – nun links hinauf – zur Ruine Stockenfels. Ab hier kennen wir den Rückweg.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Runde auf einsamen Wegen; bei Hochwasser ist der Weg am Regen ggf. unpassierbar

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Brunn/Neubäu

Endpunkt

Wanderparkplatz Brunn/Neubäu

Schauriger Spaß

Ein Festspiel der besonderen Art findet im Regental statt: Burg Hof am Regen, Schloss Stefling und die Burgruine Stockenfels sind die Schauplätze gespenstischer Komödien. Die Geisterwanderung verbindet die drei Spielorte zu einem schaurig-schönen Natur- und Kultur­erlebnis (www.geisterwanderung.de).

Lust auf mehr?
Wandergeheimtipps Bayerischer Wald
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Sie vermissen die Ruhe beim Wandern? Wir verraten Ihnen einsame Wege zu den schönsten Wanderzielen und wo es unbekannte Orte zu entdecken gibt.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.