Wandern Bayerischer Wald: Am Regen bei Böbrach
Wo Bayern kanadisch wird. Der Schwarze Regen hinter Teisnach ist bei Kanuten berühmt und berüchtigt – je nach Pegelstand wird aus dem idyllischen Gebirgsfluss ein reißender Strom. Wir sehen uns das Spektakel vom Ufer aus an, beschaulich, aber nicht weniger aufregend.
Einsam ins Regental
Von der Kirche in Böbrach laufen wir die Asbacher Straße hinunter (Markierungs-Nr. 10), an einem alten Bildstock vorbei und zweigen nach einem Einödbauernhof links ab. Auf einem einsamen Waldweg gelangen wir nach etwa einem Kilometer an einen idyllisch dahinplätschernden Bachlauf. Am anderen Ufer schwingt sich der Pfad kurz steil hinauf, und schließlich haben wir Regenhäng erreicht. Die wenigen Häuser kündigen Asbach an, das wir über die Verbindungsstraße nach etwas mehr als einem Kilometer erreichen. Am Brunnen folgen wir dort der Hauptstraße nach links hinunter zur Landstraße. Wir folgen ihr ein kurzes Stück nach links, überqueren sie und biegen nach rechts in eine schmale Flurstraße, Richtung Ruine Neunußberg.
Wo Kanada ganz nahe ist
Nach nur 200 Metern biegen wir an der ersten Abzweigung scharf links in einen Waldweg ein und gelangen nach zehn Minuten zum Regen. Während dieser nach rechts fließt, laufen wir an seinem linken Ufer in entgegengesetzter Richtung weiter. Auf Höhe des Kraftwerks Gumpenried überqueren wir die Landstraße erneut. Wir bleiben auf der linken Seite. Am anderen Ufer verlaufen die Gleise der Wanderbahn, die im Juli und August an Sonntagen Wanderer aus Viechtach und Gotteszell ins Regental bringt. In der Nebensaison schnauft der Triebwagen nur an wenigen Tagen heran.
Deutlich häufiger schauen Biber vorbei – immer wieder liegen angenagte Baumstämme über dem Weg und im Wasser. Der Fluss sprudelt so lebendig durch das bewaldete Tal, dass wir gut verstehen, warum es den Beinamen »Bayerisch Kanada« trägt und bei Kajakfahrern über die Grenzen hinweg beliebt ist. Nach einer halben Stunde kehren wir dem Fluss den Rücken zu und wandern bergauf, bis wir eine Waldwiese passieren. Danach folgen wir an der Abzweigung dem Weg nach rechts.
Über die Wiesen nach Böbrach
Der Wirtschaftsweg verliert sich in einem Pfad, der schließlich am Waldrand entlangführt. Nach links über die Wiesen ist Böbrach bereits zu sehen. An einem alten Schuppen führt unser Weg nun nach links bergauf zum Weiler Öd. Die Verbindungsstraße führt uns zum Ortsrand von Böbrach, wo uns an einem Bauernhof Totenbretter an die Verstorbenen erinnern – ein weitverbreiteter Brauch im Bayerischen Wald. Mit dem Kirchturm im Visier laufen wir am Dorfrand entlang bis zur Teisnacher Straße, der wir nach links zur Dorfmitte folgen.
Region
Touren-Charakter
Malerische Flusswanderung durch »Bayerisch Kanada«, über weite Fluren und durch einsamen Wald. Überwiegend auf Wald- und Wiesenwegen; vor und nach Böbrach auf der Straße
Beste Jahreszeit
März bis November
Ort
BöbrachAusgangspunkt
Rathausplatz in Böbrach, 575 m
Endpunkt
Rathausplatz in Böbrach, 575 mRoute
Böbrach – Asbach 1.30 Std. – E-Werk Gumpenried 30 Min. – Böbrach 1.30 Std.
Höchster Punkt
Böbrach, 575 mMein Varianten-Tipp
Fahren Sie mit der Waldbahn nach Gumpenried – so erleben Sie bereits auf der Anreise das wildromantische Flusstal. Man kann die Wanderung auch etwas verlängern, wenn man bis zur Haltestelle »Nußberg-Schönau« fährt, dann auf Weg Nr. 3 am Regen entlang gegen die Fließrichtung bis zum Stauwehr Gumpenried läuft und dort in den Rundwanderweg einsteigt (ca. 1 Std. mehr).
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.