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Wandern Baden-Württemberg: Zwischen Bärenbach- und Walkersbacher Tal

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
220 m
Abstieg:
220 m

Ein interessanter Fels. Diese Wanderung verläuft zu großen Teilen im schattigen Wald, sodass sie gut für heiße Sommertage, aber auch bei schlechterem Wetter geeignet ist. Sie führt uns zuerst zu einem Gedenkstein für einen abgestürzten Flieger, dann hinab ins Walkersbachtal. Gleich nach ihm sehen wir einen kleinen Weiher, der historisch interessante Gründe für seine Entstehung hat. Nach dem Wiederanstieg kann man einen Abstecher zum Geiststein machen.

Beschreibung

Wir folgen vom Parkplatz hinter dem Tennisplatz zuerst dem Weg in den Wald hinein. Die rechts und links abgehenden Wege ignorieren wir, bis wir in einer Rechtskurve am »Bahnhöfle« zu einer rechts liegenden Lichtung und einer Kreuzung mit dem Hohbachweg (links) bzw. Hohbachsträßle (rechts) kommen. Hier halten wir uns mit dem Wanderzeichen blauer Balken links in den Hobachweg. Zuerst sollten wir aber den Gedenkstein rechts des Hohbachwegs ansehen.

Der Gedenkstein ist dem Gefreiten Hubertus Hack gewidmet, der hier in der Gegend mit erst 19 Jahren am 18. März 1944 bei seinem ersten Feindflug mit einer einsitzigen Messerschmidt-Maschine abstürzte.

Danach folgen wir mit dem blauen Balken dem Forstweg. Es geht über eine Kreuzung, wo der markierte Wanderweg links abknickt, danach mit Windungen hinab ins Walkersbachtal. Wir gehen auch im Tal immer geradeaus. Rechts des Weges sehen wir eine Lichtung, auf der anderen Talseite bei der Straße die Gebäude der Pfahlbronner Mühle.

Wo nach einiger Zeit unser Weg nach rechts zur Straße zieht, biegen wir links in den ansteigenden Weg ab. Gleich danach sehen wir rechts einen kleinen Weiher.

Dieser 1742 angelegte Floß- und Schwellsee ist wie auch viele andere, unter anderem der Ebnisee, ein Überbleibsel der einstigen Flößerei. Nach dem Ende der Glasbläserei war dies ein neuer Gewerbezweig der hiesigen Bevölkerung. Scheiterholz wurde in den Holzgarten in Neckarrems geflößt, um den wachsenden Bedarf in Stuttgart und Ludwigsburg befriedigen zu können. Dieser See fasste so viel Wasser, dass man mit ihm zwei Tage lang flößen konnte. Nachdem 1861 die Remstalbahn eröffnet wurde, hat man die Flößerei wieder eingestellt.

Nun folgen wir dem Weg hinauf bis zu einer scharfen Linkskurve. Hier haben wir zwei Möglichkeiten: Etwas länger, aber gemütlicher ist es, wenn wir dem breiten Weg nach links folgen (gestrichelte Variante). Er bringt uns zu dem mit dem blauen Balken markierten Wanderweg, in den wir rechts einbiegen. Kürzer, aber steiler ist es, wenn wir an der Linkskurve auf dem unbefestigten Weg steil bergauf gehen. Auch er bringt uns zu dem markierten Wanderweg.

Etwas weiter rechts folgen wir dem ebenfalls mit dem blauen Balken markierten Sandbuckelweg in Richtung »Urbach« nach links. Es geht an einer rechts des Weges liegenden Hütte vorbei, danach empfiehlt sich mit dem Wanderzeichen blauer Punkt nach rechts ein Abstecher zum »Geiststein«.

Zurückgekehrt folgen wir dem Weg weiter. An einer Kreuzung, an der wir rechts einen Pavillon sehen, spazieren wir mit dem Zeichen geradeaus im Litzelbachweg weiter. Nun geht es steil bergab, der Bach begleitet uns eine Weile. Gleich rechts sehen wir ein steinbruchähnliches Areal, hier wurde wohl früher Sand gewonnen.

Abwärts wandernd verlassen wir schließlich den Wald und passieren ein schönes Wiesental bis zu einem querenden Sträßchen. Ihm folgen wir nach links. Es geht vorbei an einem Wanderparkplatz, danach durch die Ansiedlung Bärenbach. Kurz nach dieser biegen wir links ab zum Tennisplatz und erreichen schließlich wieder unseren Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Die Wanderung verläuft auf festen Wegen. Den Ausgangspunkt fährt man am besten von der Straße nach Bärenbach an, die östlich von Urbach von der K1880 abgeht. Der Abstecher zum Geiststein beträgt einfach 0,5km.

Ausgangspunkt

Urbach, Wanderparkplatz nach dem Tennisplatz

Endpunkt

Urbach, Wanderparkplatz nach dem Tennisplatz

Route

Urbach/Wanderparkplatz nach dem Tennisplatz - Denkmal - Walkersbachtal - Geiststein - Bärenbach - Wanderparkplatz

Geiststein

Der Welzheimer Wald hat mit dem Geiststein eine Felsformation aufzuweisen, die wegen ihrer besonderen Form nicht nur ein Naturdenkmal ersten Ranges, sondern auch ein kulturelles Zeugnis ist. Bereits in vorchristlichen Zeiten war der Felsklotz vielleicht eine Kultstätte, und um 1575 trafen sich hier Wiedertäufer zum nächtlichen Gottesdienst. Während des Dreißigjährigen Krieges predigte der Urbacher Pfarrer von dieser Naturkanzel. Von den Täufern, frühen Vorkämpfern einer Gewissensfreiheit in der Amtskirche, ist die Familie Greiner namentlich bekannt: Mitglieder von ihr waren über Generationen angesehene Hüttenmeister der herzoglichen Glashütte in Walkersbach. Um 1800 soll der Geiststein auch König Friedrich als Jagdsitz bei einer Treibjagd gedient haben, er soll ihn auch auf seine heutige Form zuhauen haben lassen (nach einer anderen Erzählung ist dies jedoch bereits 1736 durch den Herzog Karl Alexander von Württemberg geschehen). Heute ist die ursprünglich markantere Form der Spitze durch die Erosion etwas abgemildert. Der zwischen zwei Klingen gelegene Felsklotz besteht aus grobkörnigem Unterem Stubensandstein und ist rund sieben Meter hoch. Auf seiner der Sonne zugewandten Seite sieht man wabenähnliche Verwitterungsformen, wie man sie auch in den Buntsandsteinformationen des Pfälzer Waldes findet. Hier fanden Wanderungen von Eisenoxiden statt, und die netzförmigen Anreicherungszonen sind hart und widerstehen der Verwitterung besser als die umliegende Masse. Die Auslaugungszonen dagegen verwittern leichter und bilden Dellen und Näpfe.

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