JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Zwei Seen und drei Mühlen

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
9.5 km
Aufstieg:
60 m
Abstieg:
60 m

Welzheimer Wald vom Feinsten. Wir wandern an zwei Stauseen vorbei, die beide einen recht natürlichen Eindruck erwecken. Durch Wald und Wiesen führt uns dann der Weg zur Menzlesmühle, zur Heinlesmühle und zur Vaihinghof­sägemühle, einst auch Hummelgautsche genannt. So erleben wir einige der Attraktionen, die den Schwäbischen Wald so anziehend machen.

Beschreibung

Wir gehen vom Parkplatz vor dem Hagerwaldsee zur Staumauer und dort hinauf. Nun können wir rechts oder links des Sees wandern. Das Hochwasserrückhaltebecken Hagerwald wurde von 1967 bis 1969 erbaut. Der bis zu vier Meter tiefe See, der mittlerweile recht naturnah in die Landschaft eingewachsen ist, besitzt ein Einzugsgebiet von 14 Quadratkilometern und eine Dauerstauseefläche von 3,1 Hektar, die bei Hochwasser auf 18 Hektar ausgeweitet werden kann. An seinem Ufer gibt es einen Campingplatz mit Gaststätte, außerdem ist der See bei Anglern beliebt.

An seinem nördlichen Ende folgen wir dem Weg durch das Tal der Finsteren Rot. Nach einiger Zeit sehen wir links das idyllische Gsondheitsbrünnele. Etwas später verzweigt sich der Weg, wir nehmen den rechten, der etwas ansteigt und uns hinauf zu einem Parkplatz vor der L 1080 bringt.

Dahinter wandern wir im Wald weiter und stoßen auf die K 1892. Ihr folgen wir nach links. Kurz danach zweigen wir rechts ab nach »Cronhütte«. Gleich darauf halten wir uns rechts in Richtung »Menzlesmühle«. Nun geht es hinauf und in der Straße Im Brunnen durch Cronhütte hindurch. Bald zweigen wir rechts ab in das Ledergäßle, danach biegen wir rechts ab in den Kronweg. Auf ihm wandern wir, erst durch die Wiesen, dann durch den Wald, hinab zur Menzlesmühle.

Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Menzlesmühle ist eine ehemalige Getreiderückschüttmühle und Sägemühle und besitzt vier Mühlräder, davon drei oberschlächtige, die vom Hag- und Gauchhauserbach angetrieben werden. Von 1365 bis 1682 war sie nach dem nahegelegenen Ort Cronhütte als Cronmühle bekannt. 1721 brannte sie durch ein Großfeuer ab, wurde aber wiederaufgebaut. Seit 1980 ist sie außer Betrieb.

Noch vor der Mühle halten wir uns erst rechts, dann gleich wieder links auf einen Waldweg. Etwas später werden wir nach links auf einen Pfad verwiesen. Er bringt uns zum Waldrand, danach gehen wir durch die Wiese zur Hundsberger Sägemühle.

Sie wurde zwischen 1500 und 1600 als Stampfmühle für Getreide erbaut und später als Gemeinschaftsmühle genutzt. Mit Wasserkraft wurde sie bis etwa 1935 betrieben, danach verfiel in den 1960er-Jahren das Mühlrad. Es wurde 1980 und 2005 ersetzt.

Nun halten wir uns rechts. Ein von Schilf gesäumter Bohlenweg führt uns über den feuchten Untergrund. Bald haben wir wieder die L 1080 erreicht. Vor und nach ihr finden wir Parkplätze. Wir gehen geradeaus weiter und kommen zur Heinlesmühle.

Gleich nach dem Mühlengebäude biegen wir mit dem roten Balken rechts ab. Etwas später verweist uns das Wanderzeichen nach rechts auf einen Pfad. Wir wandern nun durch eine idyllische Landschaft zwischen Wald und Wiesen neben der Schwarzen Rot bis zur Vaihinghofsägmühle.

Bei der Mühle vereinigt sich der Pfad wieder mit dem breiten Weg. Diesem folgen wir, ignorieren den Abzweig nach rechts nach Voggenmühlhöfle und kommen bald zum Hüttenbühlsee.

Der 1959 fertiggestellte Hüttenbühlsee besitzt ein Einzugsgebiet von 15,5 Quadratkilometern und einen Dauerstauraum von 35 000 Kubikmeter bei einem Gesamtstauraum von 550 000 Kubikmetern. Die Hochwasserstaufläche beträgt 13 Hektar, die Dammhöhe 11,2 Meter. Der See ist vier Meter tief, bei Hochwasser bis zu sieben Meter.

Wir wandern an ihm vorbei, kommen danach zu einem Parkplatz und zur K 1892. Auf ihr gehen wir nach rechts, halten uns an der bald folgenden Verzweigung links und erreichen wieder unseren Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Wir wandern auf festen Wegen. Parken kann man auch nach dem Hüttenbühlsee und vor der Heinlesmühle

Ausgangspunkt

Alfdorf, Hagerwaldsee

Endpunkt

Alfdorf, Hagerwaldsee

Route

Alfdorf/Hagerwaldsee - Cronhütte - Menzlesmühle - Heinlesmühle - Vaihinghofsägmühle - Hüttenbühlsee - Hagerwaldsee

Vaihinghofsägmühle

Die 1835 erbaute Vaihinghofsägmühle, eine ehemalige Sägemühle, bekam ihren volkstümlichen Namen Hummelgautsche von der benachbarten Weide (Hummelwiese) des Gemeindebullen, des »Hummels« oder »Hommels«, und deswegen, weil das Sägegatter so »gautschte«. Sie ist die letzte von fünf Gemeinschaftsmühlen von freien Bauern im Welzheimer Wald und wurde im 14. Jahrhundert bei einem Verkauf an das Kloster Lorch erwähnt. Sie besitzt einen Einblatt-Hochgang und wird durch ein unterschlächtiges Wasserrad angetrieben. 2016 bis 2018 wurden das Mühlrad erneuert und das Gebäude renoviert. Bei der Mühle finden wir auch Rastmöglichkeiten mit Tischen und Bänken, einen Spielplatz und eine Grillstelle.

Heinlesmühle

Die Heinlesmühle ist ein prächtiges Fachwerkhaus und war früher eine sehr bedeutende Mühle und Schildwirtschaft, zeitweise sogar die »Schultheisserei« für Vordersteinenberg sowie der wichtigste Steuerzahler der Gemeinde. Sie gehörte bis 1553 der Stadt Gmünd. Angeblich wurde in ihr bereits im 12. Jahrhundert gemahlen. Die ehemalige Getreideschüttmühle besitzt auch eine heute noch funktionsfähige Säge und wurde durch zwei oberschlächtige Wasserräder angetrieben. Das zweite Wasserrad wurde 2001 erneuert. Schildwirtschaft bedeutet, dass hier im Gegensatz zu reinen Speisegaststätten auch Beherbergungen und die Ausrichtung von Hochzeiten und Taufen u.ä. erlaubt waren.

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