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Wandern Baden-Württemberg: Zwei der schönsten Klingen

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
160 m
Abstieg:
160 m

Brunnen- und Hägelesklinge. Zwei der schönsten und markantesten Klingen im Schwäbischen Wald werden bei dieser Wanderung besucht; sie sind sowohl geologisch wie auch historisch interessant. Für Kinder sind sie zudem ein wunderbarer Abenteuerspielplatz.

Beschreibung

Wir wandern vom Parkplatz aus kurz an der Straße entlang in Richtung Hellershof. Dann biegen wir bei nächster Gelegenheit mit dem Wanderzeichen roter Punkt links ab, »Hägelesklinge« ist bereits angeschrieben. Nach ein paar Minuten stehen wir vor einer großen Tafel mit einer Erklärung zu den Klingen.

Jetzt geht es nach rechts, es beginnt ein steiler Anstieg auf einem stufigen Pfad. Kurz danach kann man einen Abstecher nach rechts in die Brunnenklinge machen. Zurückgekehrt wandern wir weiter und erreichen nach ein paar Minuten die Hägelesklinge.

Nach den beiden Klingen folgen wir dem Weg noch ein wenig, dann kommen wir zum Waldrand. Wer – zum Beispiel mit Kindern – nur die Klingen ansehen wollte, folgt hier dem Weg, der links abgeht und im Wald wieder hinabführt.

Ansonsten spazieren wir nach rechts über die Wiese zum Ebersberger Forsthaus. Nach der querenden Straße wandern wir mit dem roten Punkt geradeaus weiter in den Wald. Es geht immer geradeaus bergab bis zu einer Querstraße, wo wir rechts die Menzlesmühle sehen. Man kann aber auch vorher die Straße zumindest ein Stück weit umgehen, indem man rechts in den Wald abzweigt; später trifft man dann wieder auf die Straße.

Wer die Menzlesmühle nicht kennt, sollte im Tal etwas nach rechts gehen, sie sich ansehen und die Informationstafel lesen. Ansonsten biegen wir links ab, nun wandern wir ein Stück im Tal des Mosbachs. Der Mosbach vereinigt sich bei der Menzlesmühle mit dem Hagbach zur Schwarzen Rot.

Wir wandern nun durch das Naturschutzgebiet »Wiesentäler bei der Menzlesmühle«, wobei wir immer wieder einen schönen Blick in das idyllische Wiesental haben. Bei einer Kreuzung biegen wir links ab und steigen auf einem Asphaltsträßchen bergauf. Kurz danach sehen wir rechts einen alten Grenzstein, auf dem wir die Hirschstangen der Württemberger erkennen.

Die Ansiedlung Brandhöfle lassen wir rechts liegen, zweigen gleich danach aber mit dem roten Punkt in den zweiten Weg von links (Rankweg) ab. Er bringt uns hinauf zu der nach Ebersberg führenden Straße. Unterwegs verstehen wir angesichts der mächtigen Fichten, warum der Schwäbische Wald auch »der kleine Bruder des Schwarzwalds« genannt wird – die Szenerie erinnert an manch streng wirkenden Wald im nördlichen Schwarzwald.

Hier halten wir uns kurz rechts, dann zweigen wir links in den Naßgeigenweg ab. Der Weg beschreibt bald eine scharfe Linkskurve und führt uns hinab zum Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Der Weg durch die Klingen sollte bei Regen nicht begangen werden. Da es an teils Stellen steil abwärts geht, sollte man schwindelfrei sein. Nach den Klingen verläuft die Tour auf festen Wegen. Den Parkplatz finden wir an der K1892 in Täle, zwischen Kaisersbach und Hellershof

Ausgangspunkt

Kaisersbach, Täle

Endpunkt

Kaisersbach, Täle

Route

Kaisersbach/Täle - Brunnenklinge - Hägelesklinge - Ebersberg - Menzlesmühle - Naturschutzgebiet Wiesentäler - Brandhöfle - Täle

Hägelesklinge und Brunnenklinge

Die enge, spaltartige Hägelesklinge war einst der hintere Teil einer wesentlich größeren Klinge, deren vorderer Teil eingestürzt ist. Ihren Namen hat sie von Johannes Hägele (1806-1859) aus Ebersberg, der aus Furcht vor einer Militärstrafe desertierte und sich hier vor den Landjägern versteckte. Er war der Sohn eines Söldners und machte zuerst eine Lehre als Weber. Ab 1827 verdingte er sich aber gegen Geld als »Einsteher« für Söhne begüterter Familien, konnte aber vermutlich den Drill beim Militär nicht mehr aushalten. Wohl bedingt durch das harte Leben starb er dann an Auszehrung in Ebersberg.

Die Brunnenklinge ist eine hohe, halbkreisförmige Sandsteingrotte, umgeben von bizarren Felsformationen, Nischen, Simsen und kanzelartigen Vorsprüngen, die durch die sprengende Wirkung des Frostes und des nachfolgenden Auftauens in den Fels gegraben wurden. Die verstreut liegenden großen Felsbrocken stürzten vor Zeiten ab und verstärken noch die unheimliche Atmosphäre.

Beide Klingen nehmen eine Fläche von 5,4 Hektar ein und sind seit 1969 geschützt. Sie liegen wie die Mehrzahl der anderen Grotten im bis zu 40 Meter mächtigen Oberen Stubensandstein, auch Höhlensandstein genannt. Er bildet große Grotten, Klüfte, gewaltige Felsbrocken und wie moderne Skulpturen geformte Felsgebilde. Der Höhlensandstein ist zwar einheitlich gekörnt, besitzt aber unterschiedlich harte Lagen. Die Nischenbildung entsteht durch Frostsprengung: Die Rückwand unter dem harten Deckgestein besteht aus weicherem Material. Dieses wird durchfeuchtet und durch den Frost im Winter werden die Sandkörner gelockert, sodass sie herausfallen.

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