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Wandergenuss
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Zur Schneeburg auf dem Schönberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
5.7 km
Aufstieg:
260 m
Abstieg:
260 m

Kapelle und Ruine mit Aussicht. Die Wanderung beginnt an der historischen Berghauser Kapelle mit Aussicht in den Schwarzwald. Vom einst strategisch wichtigen Schönberg und von der Ruine Schneeburg haben wir eine noch bessere Sicht, auch über Ebringen in die Vogesen.

Beschreibung

Auf den Schönberg

Die Berghauser Kapelle St. Trudpert inmitten ausgedehnter Streuobstwiesen wurde 1748 errichtet. Neben der Kapelle befindet sich eine kleine Eremitage. Schon im 12. Jahrhundert gab es hier das Dorf Berghausen mit einer Pfarrkirche. Lange Zeit war die Wallfahrt Maria vom guten Rat zur Berghauser Kapelle lebendig. Noch heute gibt es einen Kreuzweg von Ebringen herauf. Heute wird die Kapelle mit Rokokoausstattung gerne für Hochzeiten genutzt.

Vom Parkplatz an der Berghauser Kapelle überqueren wir die kleine Landstraße, die Ebringen mit Wittnau verbindet, und biegen gleich nach rechts aufwärts in Richtung Schönberg ein. Die Ruine Schneeburg zeichnet sich von hier aus wie ein Scherenschnitt auf einem Nebenhügel des Schönbergs ab. 50 Meter nach einem Abzweig mit Schranke wandern wir rechts in Richtung Schönberg. An einer dicken zweistämmigen Buche gehen wir mit der Markierung gelbe Raute geradeaus und bleiben auch weiterhin der gelben Raute treu. Viel weiter oben schwenken wir in einen Forstweg ein. Durch die Bäume sind rechts die Häuser von Bollschweil und später die Anwesen von Sölden und Wittnau im Hexental zu erkennen (Tour 26).

An einem Abzweig müssen wir dann links in spitzem Winkel auf den Pfad in Richtung Schönberg-Gipfel hinauf. Am Ende einer Weide mit herrlichem Blick in die Vogesen steigen wir rechts den Pfad mit vielen Wurzeln aufwärts und erreichen den Gipfel des Schönbergs mit dem Antennenmast. Hier oben ist der Verlauf des Hexentals zu überblicken. Der Schönberg zeigt sich als Scholle, getrennt durch den Grabenbruch des Hexentals. Der Name Hexental soll sich aus dem Wort Hagstal entwickelt haben. Bereits vor über 100 000 Jahren war der Schönberg besiedelt. 1644 tobte im Dreißigjährigen Krieg am Westhang des Schönbergs zwischen Bayern und Franzosen die Schlacht um Freiburg. 7000 Soldaten kamen zu Tode, ehe sich die Franzosen wieder zurückziehen mussten.

Zum Hedwigsbrunnen

Wir laufen in Richtung Norden auf der rechten Seite der großen Wiese hinunter und schauen an einer Bank über Freiburg. Hier steigen wir den steilen Pfad durch den Wald hinunter. Unten müssen wir an einer T-Kreuzung auf einem breiteren Weg nach rechts und erreichen die Kreuzung am Hedwigsbrunnen mit Picknickplatz.

Zum Schönberghof

Am Hedwigsbrunnen steigen wir auf einem Pfad in Serpentinen hinunter in Richtung Schönberghof. Unten an der Kreuzung nach den Viehweiden gehen wir halb links durch den Wald und treffen direkt auf das Gasthaus Schönberghof. Am Gasthof steht Schönberghof an der Fassade, wenn auch auf allen Wegweisern immer Schönberger Hof geschrieben steht. Egal, der herrliche Gastgarten lädt zur Einkehr. Der Schönberghof wurde erstmals 1312 urkundlich erwähnt. Der Bauernhof gehörte einst den Herren von Hornberg und diente zur Versorgung der Schneeburg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Anwesen zerstört und war lange Zeit unbewohnbar. Erst im 17. Jahrhundert wurde es wieder aufgebaut, 1865 dann das erste Gasthaus eröffnet. Landwirtschaft gibt es immer noch. Heute ist der Schönberg­hof aber vor allen Dingen ein beliebtes Ausflugslokal.

Zur Ruine Schneeburg

Auf dem Asphaltsträßchen vor dem Schönberghof gehen wir nach links aufwärts in Richtung Schneeburg. An der Weggabel müssen wir rechts auf den Steinebödenweg mit einer Walnussbaumallee und an dem Abzweig nach dem Wegkreuz wieder rechts. An einer Gabelung im Wald am Schild Kulturdenkmal Schneeburg bleiben wir geradeaus steil aufwärts und steigen dann links hinauf zur 4 Ruine Schneeburg. Die Burg stammt wohl aus dem 13. Jahrhundert. Sie war zumindest zeitweise im Besitz der Familie Schnewlins, worauf auch der Name Bezug nimmt. Ein Haufen von aufständischen Markgräfler Bauern soll 1525 die Schneeburg angegriffen haben. In Folge der großen Zerstörungen war die Burg nicht weiter bewohnbar und verkam zur Ruine. Sigmund von Falkenstein entschied sich gegen einen Wiederaufbau und ließ sich unten im Dorf das bequemere Ebringer Schloss errichten. Die Ruine auf dem Schönberg ist heute ein guter Aussichtsplatz, mit Sicht über Ebringen in die Vogesen und nach Freiburg vor dem Schwarzwald.

Zur Berghauser Kapelle

Von der Schneeburg steigen wir auf der anderen Seite auf der Treppe hinab und unten an dem Sträßchen mit der Walnussbaumallee rechts hinunter. In einer Rechtskurve gehen wir am Abzweig mit einer Schranke nach links und kommen im schönen Buchenwald an den Gebäuderesten eines Erzbergwerks vorbei. Nach dem Wald laufen wir geradeaus über die Wiese hinunter und im Angesicht von Ebringen auf dem Asphaltsträßchen weiter, das uns direkt an den Parkplatz an der Berghauser Kapelle zurückbringt.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wälder und Wiesen. Der Höhenunterschied erfordert etwas Kondition.

Ausgangspunkt

Parkplatz Berghauser Kapelle oberhalb von Ebringen GPS N47°57'05.7'E07°47'14.6'

Endpunkt

Parkplatz Berghauser Kapelle oberhalb von Ebringen GPS N47°57‘05.7“ E07°47‘14.6“

Route

Parkplatz Berghauser Kapelle - Schönberg 0:50Std. - Hedwigsbrunnen 0:15Std. - Schönberghof 0:10Std. - Ruine Schneeburg 0:10Std. - Parkplatz Berghauser Kapelle 0:35Std.

Geologie des Schönbergs

Das Schönbergmassiv ist ein Vorgebirge des Schwarzwalds. Im Süden liegt die Staufener Bucht und im Norden Freiburg. Im Westen erstreckt sich die Rheinebene. Der Schönberg ist als Scholle vom Schwarzwald abgetrennt und liegt in der Bruchzone des Oberrheingrabens. Verwerfungen, Grabenbrüche und Vulkanismus formten die Oberflächenstruktur. In Kalksteinbrüchen wurden Steine gebrochen. Der Kalkstein wird Hauptrogenstein genannt, da er eine körnige Oberfläche aufweist, die an Fischrogen erinnert. Es finden sich am Schönberg sogar zwei vulkanische Tuffschlote und ein Basaltgang. Des Weiteren gibt es alte Tongruben am Berg. Der Mösleschacht ist das bekannteste Relikt des einstigen Eisenerzabbaus. Im unteren Bereich ist das Massiv mit einer mächtigen Lössschicht bedeckt. Nur auf der Ostseite fällt der Schönberg steil in das Hexental ab.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.