Bruckmann CMYK quer
Wandergenuss
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Zum Schloss Bürgeln in der Höh

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:40 Std.
Länge:
8.1 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Herrliche Kirschblütenzeit. Von Obereggenen verläuft die Wanderung durch Obstbaumwiesen und schattigen Hochwald hinauf zum frühklassizistischen Kleinod Schloss Bürgeln. Zurück geht es über den Pass St.-Johannis-Breite auf dem Panoramaweg wieder auf Obereggenen zu.

Beschreibung

Zum Wasserbehälter

Vom Parkplatz hinter der Blauenhalle am Rathausplatz in Obereggenen wandern wir auf der Bürgler Straße nach Osten bergauf. Schon fast am Ende des Orts verlassen wir an einer Straßengabelung die Bürgler Straße nach rechts in die Straße Im Pfaffenholz, überqueren einen Bach und kommen an einem Wasserbehälter mit Picknicktisch vorbei.

Zur Straße L 132

Weiter oben an einer Gabelung in den Obstwiesen, mit Aussicht zurück über Obereggenen, gehen wir mit der Markierung gelbe Raute nach rechts in Richtung Schloss Bürgeln. Zur Zeit der Kirschblüte, Mitte bis Ende April, ist das ganze Eggenental mit blühenden Bäumen besetzt. Ein herrlicher Anblick. Bald überqueren wir die Straße L 132, die von Schallsingen heraufkommt.

Zum Schloss Bürgeln

Gleich umfasst uns auf dem alten Bürgler Weg dichter Hochwald. An einem Feuchtbiotop kommt uns ein winziges Bächlein entgegen. An einer Kreuzung nahe der Zufahrtsstraße zum Schloss bleiben wir auf dem Rüttibodenweg parallel zur Straße geradeaus. In einer Rechtskurve des Forstwegs müssen wir auf einem Pfad links in einem Graben hi­nauf. Der Steig endet an der Straße, der wir noch 250 Meter nach rechts bis zum Parkplatz vom Schloss Bürgeln folgen.

Durch eine Toreinfahrt gehen wir zum noch nicht sichtbaren Schloss hinauf. 50 Meter vor dem Schloss neigt sich rechts an dem historischen Brunnen ein Weg in den Wald hinab zum Wanderparkplatz am Pass St.-Johannis-Breite, den wir später benutzen wollen. Zuerst ist aber das herrliche Schloss Bürgeln im frühklassizistischen Stil mit Rokokodekor zu besichtigen. Es finden regelmäßig Führungen statt (Tel. 07626/237, www.schlossbuergeln.de). Von der Terrasse des Schlosses bietet sich eine weite Sicht zu den Vogesen nach Südwesten. Der Blick reicht bis hinüber in den Schweizer Jura. Bei guter Sicht auch in die Schweizer Alpen. Im Süden liegt unten im Tal das Dorf Sitzenkirch.

Dort, wo heute das Schloss steht, wird eine frühe Kultstätte vermutet. Der Ritter Werner von Kaltenbach errichtete Ende des 11. Jahrhunderts eine Johanneskapelle. Im 12. Jahrhundert gründete der Abt des Klosters Sankt Blasien eine Propstei. Die Propstei hatte die Verwaltung des klösterlichen Grundbesitzes im Markgräflerland, die Betreuung des nahen Frauenklosters Sitzenkirch und mehrerer Gemeinden im Umland zu betreuen. Aber Bürgeln war auch eine Klosterzelle des Benediktinerordens. Im Bauernkrieg und im Dreißigjährigen Krieg wurde die Propstei weitgehend geplündert und zerstört. 1762 entstand dann der heutige Repräsentationsbau für das Kloster Sankt Blasien. Es ist eine zweigeschossige Dreiflügelanlage mit Ausstattung im Rokokostil, die von einem kleinen Park umgeben wird. Kloster Sankt Blasien wird noch heute an dem Wappentier in Form des springenden Hirsches auf dem Dach des Schlosses sichtbar. Nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel das Schloss dem Großherzogtum Baden zu, wurde danach an private Personen verkauft und verkam dabei immer mehr. 1920 sollte es erneut verkauft werden. Heimatverbundene Bürger aus dem Markgräflerland gründeten den sogenannten Bürgeln-Bund. Mit ihren finanziellen Mitteln konnte die Gemeinde Obereggenen das Schloss kaufen. Ein privater kunstliebender Mäzen finanzierte die umfangreiche Renovierung. Der Bürgeln-Bund betreut das Schloss bis heute.

Zum Wanderparkplatz St.-Johannis-Breite

Nach der Schlossbesichtigung und vielleicht nach der Einkehr im Schlossrestaurant gehen wir 50 Meter zurück und steigen am Brunnen den Schlossweg links hinunter in Richtung St.-Johannis-Breite. An einem Abzweig folgen wir der Kehre nach rechts und dann am nächsten Abzweig am Beginn einer langen Wiese nach links hinunter. Am Ende der Wiese folgen wir der gelben Raute auf einem Pfad nach rechts in den Wald hinab. Am Passübergang St.-JohannisBreite überqueren wir die Straße L 132 von Kandern nach Marzell geradeaus bis zum 4 Wanderparkplatz St.-Johannis-Breite.

Zum Parkplatz hinter der Blauenhalle

An dem alten Grenzstein vor dem Parkplatz wandern wir rechts auf dem Panoramaweg über die Weiden und Obstwiesen hinunter. Der Weg ist einfach zu finden, weil wir bei allen Abzweigen auf dem asphaltierten Sträßchen bleiben, das immer nur abwärtsleitet. Nur nach der Brücke über das Aubächle steigt der Weg nochmals etwas an, und wir bleiben an zwei Abzweigen nach der Brücke immer geradeaus. Kurz vor Obereggenen ist noch die Landstraße K 6342 zu überqueren, bevor wir dann auf dem Kreuzweg zur Kirche kommen. Auf der Bürgler Straße geht es dann links abwärts und gleich sind wir zurück am Parkplatz hinter der Blauenhalle am Rathausplatz.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, meist auf befestigten Wegen durch Wiesen, Wälder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz hinter der Blauenhalle Rathausplatz3 Obereggenen GPSN47°45'26.9'E07°38'47.2'

Endpunkt

Parkplatz hinter der Blauenhalle Rathausplatz 3 ObereggenenGPS N47°45‘26.9“ E07°38‘47.2“

Route

Parkplatz Blauenhalle Obereggenen - Wasserbehälter 0:15Std. - Straße L132 0:15Std. - Schloss Bürgeln 0:50Std. - Parkplatz St.-Johannis-­Breite 0:35Std. - Parkplatz Blauenhalle Obereggenen 0:45Std.

Johann Peter Hebel und das Schloss Bürgeln

Der berühmte Schriftsteller Johann Peter Hebel, 1760 geboren, war ein deutscher und vor allen Dingen ein alemannischer Schriftsteller und Dichter der Biedermeierzeit. Seine Bekanntheit als Autor basiert auf zahlreichen Gedichten und Kalendergeschichten. Hebel verstand es, das Volkstümliche mit tieferen Gedanken und Aussagen zu verbinden. Goethe, Tolstoi und Hesse bewunderten ihn. Marcel Reich-Ranicki stellte Hebels Werke in seinen Kanon der deutschen Literatur. Johann Peter Hebel war gern gesehener Stammgast im Schloss Bürgeln. Er widmete dem Schloss Bürgeln ein alemannisches Gedicht:»Z`Bürgle uf de Höh – Nei, was cha me seh. O wie wechsle Berg un Tal – Land un Wasser überall. Z`Bürgle uf der Höh«.Es ist genussreich, über sein Leben und sein Werk in der Alemannischen Wikipedia zu lesen (als.wikipedia.org/wiki/Johann_­Peter_Hebel).

Lust auf mehr?
Wandergenuss Kaiserstuhl und Markgräflerland
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Unser Wanderführer führt auf 36 Touren durch die badische Urlaubsregion Kaiserstuhl und Markgräflerland. Wandern und genießen – das ist die Devise.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.