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Bergwandern
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Wandern Baden-Württemberg: Zum Denkmal bei Manolzweiler

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Aufstieg durch den Wald. Ausgangspunkt dieser Wanderung ist Winterbach. Vorbei am Freibad - hier kann man die Tour an heißen Tagen ausklingen lassen - wandern wir hinauf zu dem Dörfchen Manolzweiler, wo wir nicht nur einen weiten Blick über die Höhen haben, sondern auch zwei interessante Denkmäler besichtigen können.

Beschreibung

Wer mit der S-Bahn kommt, geht vorbei an der Kirche hinab zur Durchgangsstraße und folgt ihr nach Süden in Richtung »Engelberg Hohengehren«. Wo sie nach links zieht, wandern wir in Richtung Freibad geradeaus weiter. Autofahrer parken im Ort, auf dem Weg zum Freibad oder auf dem Freibadparkplatz.

An der Verzweigung vor dem Freibadparkplatz wandern wir rechts hinauf. Kurz nachdem es nach links zum Damm des Stausees geht, biegen wir rechts ab in Richtung »Engelberg«. Unser Weg beschreibt gleich danach eine Rechtskurve, anschließend biegen wir vor einer Hütte links ab. Wir wandern nun eine Weile auf diesem Weg, danach geht es nach rechts zu einem Querweg, in den wir links einbiegen. Vor den Häusern biegen wir rechts ab und kommen zur Landstraße. Ihr folgen wir nach links durch Engelberg hindurch.

Der Name des Weilers Engelberg kommt vielleicht von einer Kapelle aus dem 6./7. Jahrhundert, die dem Erzengel Michael geweiht war. Vorher noch war hier eine vorchristliche Kultstätte. Im Mittelalter fand eine bedeutende Marienwallfahrt statt. Graf Ulrich V. von Württemberg stiftete 1466 ein Augustinerkloster. Auf den Grundmauern des 1525 im Bauernkrieg zerstörten – der »Leonberger Haufen« des Bauernaufstandes des »Armen Konrad« hingegen verschonte 1514 die Anlage – und 1538 von Herzog Ulrich aufgehobenen Klosters wurde 1602 ein herzogliches Jagdschloss erbaut. Bis 1817 saß hier der württembergische Oberforstmeister der Region Schorndorf. Die Umgebung diente als herzogliches Jagdrevier.

Es geht am Schloss vorbei, etwas später am Ortsende zweigen wir rechts ab in den Sandweg. An der Verzweigung nach den letzten Häusern nehmen wir den linken Weg, der mit dem blauen Kreuz in Richtung »Manolzweiler« weist. Er führt uns später als Sträßchen hinauf nach Manolzweiler, wo wir uns links halten, neben der Landstraße den Ort verlassen und bis zu zwei Denkmälern wandern.

Die beiden Denkmäler stehen beieinander. Das kleinere Hartigdenkmal ist Georg Ludwig Hartig gewidmet, der als »Pionier der Forstwirtschaft und Forstwissenschaft« und als »entschiedener Verfechter des Prinzips der Nachhaltigkeit« gilt. Er war bereits mit 25 Jahren Forstmeister und Gründer einer Forstschule, mit 42 Jahren in Stuttgart Oberforstrat und mit 47 Jahren Chef der preußischen Staatsforstverwaltung. Der Gedenkstein wurde 1842 von Oberforstmeister von Kahlden und Revierförster Zaiser errichtet, umgeben von einem Arboretum. 1842 wurde auch das größere Goldbodendenkmal von Revierförster Zaiser zu Ehren des Königs und in Erinnerung an das 25-jährige Regierungsjubiläum errichtet. Es ist geschmückt mit dem Relief des staufischen Löwens, des württembergischen Hirschs, einer Tafel mit Krone und Lorbeerkranz sowie einer Tafel mit den Worten: »König Wilhelm I. zur Erinnerung an den 30. Octb. 1841 gewidmet von dem Forstbeamten zu Schorndorf und dem Engelberger Revier Personal mit 1602 Insassen den 24. Iuni 1842.«

Wir gehen nach den Denkmälern nach rechts in den Wald. Wo der Weg nach rechts zieht, zweigen wir links ab und wandern zwischen Waldrand – man sollte die Mammutbäume beachten – und der Lichtung zur Landstraße. Ihr folgen wir nach rechts. Nach dem Parkplatz biegen wir mit dem blauen Punkt links ab und wandern unbefestigt bis zu einem querenden Forstweg.

Hier biegen wir links ab in Richtung »Winterbach«. Bald überqueren wir die Kaiserstraße und die Landstraße, danach geht es mit dem blauen Strich bergab, erst auf breitem Weg, dann auf einem Pfad.

Wir überqueren insgesamt drei Forstwege, bis wir nach dem dritten auf den nächsten, direkt darunter liegenden Weg nach links verwiesen werden. Kurz danach an der Rechtskurve gehen wir mit dem Zeichen geradeaus auf einem Pfad steil hinab zum nächsten Forstweg. Wir biegen links ab und wandern auf dem Lehenbachtalsträßchen vorbei am Saarbrunnen und neben dem lustig mäandernden Bach bis zum Waldrand.

Danach treffen wir auf den Stausee. Nach ihm biegen wir mit dem blauen Strich rechts ab, nun kommen wir zurück nach Winterbach. Wer will, lässt den Tag im Freibad ausklingen oder schaut sich das heimelige Zen­trum von Winterbach an.

Touren-Charakter

Wir gehen überwiegend auf festen Waldwegen. Auf dem Rückweg geht es eine Zeitlang auf einem Naturpfad steil bergab. Wanderzeichen sind streckenweise nur spärlich zu sehen

Ausgangspunkt

Winterbach, Im Lehenbach 31, Freibad

Endpunkt

Winterbach, Im Lehenbach 31, Freibad

Route

Winterbach - Manolzweiler - Goldbodendenkmal - Winterbach

Manolzweiler

Das 1400 erstmals in einem Lagerbuch der Württemberger erwähnte Manolzweiler hieß früher Manetzwiler, was wahrscheinlich von seinem Gründer oder Besitzer Manolt kam. Es entstand vermutlich im 9. Jahrhundert durch Siedlungsaktivitäten des Winterbacher Königshofes. Die einstigen vier Güter im Dorf wurden 1562 als »Erbliche Lehen mit Leyung und Losung« genannt. Bis 1246 gehörte der Ort den Staufern. Der Esslinger Bürger Eberhard Luber, vielleicht ein Lehnsmann der Württemberger, verkaufte 1468 den Ort an das Kloster Engelberg. Als das Kloster nach dem Bauernkrieg aufgehoben wurde, wurde Manolzweiler dem Oberamt Schorndorf zugeteilt. Der 1268 erstmals erwähnte heutige Gasthof Hirsch war früher eine Post- und Fuhrmannstation für Gespanne. Die Pferde konnten damals unterhalb der Gaststube in das Haus hineinfahren und auf der anderen Seite wieder hinaus. Im Parterre des Hauses sieht man heute noch die Anbindevorrichtungen der Pferde.

Winterbach

Das 1046 erstmals genannte Winterbach war ein altes Reichsgut und eine staufische Kaiserpfalz. Die erste Kirche an diesem Standort wurde sogar bereits um 550 erbaut. Der Salierkaiser HeinrichIII. weilte 1046 und 1048 hier. Von HeinrichIV. wurde es 1080 dem Domstift Speyer geschenkt; 1225 wurde der Ort staufisch und um 1250 kamen erste Teile des Ortes an die Württemberger. Ab dem 15. Jahrhundert gehörte es dann vorwiegend diesem Geschlecht. Es zählt zu den ältesten Siedlungen im Remstal und bildete bis etwa 1250 den kirchlichen und verwaltungsmäßigen Mittelpunkt des mittleren Remstales. Die erhöht liegende und ummauerte Michaelskirche, eine Wehrkirche, ist eine der ältesten Kirchen der Gegend. Sie besitzt einen mächtigen Chorturm (1309) und ist mit Wandbildern aus der sogenannten »Esslinger Schule« ausgestattet. Außerdem sieht man mehrere Grabdenkmäler. Es gibt einige schöne Fachwerkhäuser, insbesondere am Marktplatz. Aber auch an der Straße nach Engelberg sind historisch wichtige Bauten zu finden. Der prächtige Neptunbrunnen stammt von 1781. Die sehenswerten alten Baulichkeiten sind durch einen heimatgeschichtlichen Rundgang verbunden.

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