Wandern Baden-Württemberg: Von Wittnau nach Bollschweil
Im bezaubernden Hexental. Von Wittnau am Fuß des Schönbergs wandern wir im Hexental nach Südwesten. Über Bollschweil gelangen wir an der östlichen Flanke des Tals fast auf die Ausläufer des Schwarzwalds und erleben so das bezaubernde Hexental von zwei Seiten.
Nach Gaisbühl
Wittnau wurde als »Witunauia« erstmals im Jahr 786 in der Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Das Wort setzt sich aus den althochdeutschen Begriffen »Witun« für Wald und »Auia« für Aue zusammen, was zu Wittnau wurde. Die Kirche Mariä Himmelfahrt entstand 1795 als letzte barocke Kirche im Breisgau.
Von der Kirche in Wittnau starten wir auf der Straße In den Haseln mit der Markierung des Bettlerpfads nach Süden in Richtung Bollschweil. An allen Kreuzungen und Abzweigen durch den Grabenbruch des Hexentals bleiben wir stets geradeaus. Die Straße In den Haseln wird zum Gaisbühlweg. Links sind die Kirche von Sölden und voraus der Burgberg von Staufen (Tour 29) zu sehen. Auch der westliche Ortsrand von Sölden, die Siedlung Gaisbühl, wird geradeaus durchschritten.
Zum Friedhof in Bollschweil
Nach Gaisbühl ist in der Ferne bereits die Kirche von Bollschweil zu sehen. An einem Feldkreuz gehen wir rechts über das Heidenbächle und nach der Brücke gleich links. Am Weg liegt eine Mariengrotte mit Brunnen. An einer Weggabelung an einem Zaun eines Wasserschutzgebiets gehen wir links hinauf. Nach dem Tennisplatz steigen wir vor einer Bank den Gehweg links durch den Wald hinauf zum Friedhof in Bollschweil, an dem wir geradeaus in den Ölbergweg laufen.
Zur Kirche in Bollschweil
An der T-Kreuzung vor dem Kindergarten Sankt Josef führt ein Gehweg geradeaus auf die Kirche zu. Wir wandern jedoch auf der General-von-Holzing-Straße nach rechts, um noch das Schloss Bollschweil zu sehen. Auf dem kleinen Mühlenweg gehen wir nach links und geradeaus durch das Tor des Grundstücks das zum Schloss Bollschweil gehört. Das Bollschweiler Schloss wurde in französischem Stil Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und wird immer noch von der Familie Holzing-Berstett bewohnt. Im Schloss lebte einst auch die Schriftstellerin Marie Luise Kaschnitz.
An der Schlossmauer rechts vorbei kommen wir zur Hexentalstraße (L 122), der wir nach links in Richtung Ortsmitte folgen. Im Dorf erreichen wir auf der rechten Seite die Kirche Sankt Hilarius. Die Pfarrkirche wurde im Jahr 1844 im klassizistischen Weinbrenner-Stil erbaut.
Zur Kirche St. Fides und Markus in Sölden
Geradeaus weiter kommen wir zum liebevoll gestalteten Dorfplatz am alten Rathaus, mit dem ehemaligen Milchhisli und einem witzigen Brunnen. Daneben steht das Dorfgasthaus Bolando, das durch eine Bürgergenossenschaft aus einem historischen Bauernhaus entstand und zu Deutschlands erstem genossenschaftlichen Dorfgasthaus wurde.
Fast am Ende des Dorfs weichen wir rechts auf die ruhigere Straße Am Kupferacker aus, die später wieder in die Hexentalstraße einmündet. Nach dem Haus Nr. 18 auf der Hexentalstraße biegen wir links in die Anliegerstraße, die zu einem Feldweg mit Blick auf Wittnau am Fuß des Schönbergs wird (Tour 25). Ein Stück des Wegs begleitet uns das Rainbächle. An einer Kreuzung mit einem Jagdansitz müssen wir rechts hinauf. An der Hexentalstraße wandern wir links auf dem Geh- und Radweg weiter und kommen dann rechts durch einen Tunnel unter der Hexentalstraße durch. Dann geht es links hinauf auf Sölden zu. Der Ort wurde im Jahr 805 das erste Mal in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch aufgeführt. Doch Spuren alter Besiedelung reichen bis in das Jahr 500 n. Chr. zurück. Auf dem Mattenhofweg laufen wir in Sölden ein. An einer Straßengabelung gehen wir rechts und nach 40 Metern links in der Seelenbergstraße aufwärts.
An der T-Kreuzung geht es dann nach links und nach 50 Metern rechts in den kleinen Kirchweg, der zu einem Gehweg wird. An der Bushaltestelle können wir rechts durch das schmale Tor in den Klosterhof gelangen. Das Benediktinerinnenkloster des Cluniazenserinnen-Ordens wurde von Graf Gerald von Scherzingen im Jahr 1115 gestiftet. Ein Schild am Tor weist das Kloster als Cluniazensisches Erbe aus. Der Name entstammt der Ausrichtung des Ordens an die strenge Benediktinerreform von Cluny im französischen Burgund. Die Säkularisation führte 1807 zur Auflösung des Klosters. In der ursprünglich gotischen und barockisierten Kirche St. Fides und Markus sind einige Kunstschätze zu finden.
Zur Kirche Mariä Himmelfahrt in Wittnau
Aus dem Kloster gehen wir nach Norden hinaus und gleich links durch den Tunnel unter der Staufener Straße (L 122) hindurch. Dann folgen wir nach rechts dem Geh- und Radweg in Richtung Wittnau am Sportplatz vorbei. Auf dem Feldweg nach dem Feldkreuz verlassen wir nach links die Staufener Straße und streben Wittnau zu. Im Wohngebiet gehen wir auf dem Wasenacker links und dann rechts auf der Alemannenstraße weiter. Nach dem Feuerwehrhaus und der Bushaltestelle erreichen wir nach links auf dem Kirchweg schließlich wieder den Parkplatz an der Kirche Mariä Himmelfahrt in Wittnau.
Region
Touren-Charakter
Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf befestigten Wegen durch Wälder, Wiesen, Felder und Ortsgebiet
Ausgangspunkt
Parkplatz Kirche in Wittnau GPS N47°56'48.6'E07°48'49.1'
Endpunkt
Parkplatz Kirche in Wittnau GPS N47°56‘48.6“ E07°48‘49.1“Route
Parkplatz Kirche Mariä Himmelfahrt in Wittnau - Gaisbühl 0:30Std. - Friedhof in Bollschweil 0:35Std. - Kirche Sankt Hilarius in Bollschweil 0:20Std. - Kirche St. Fides und Markus in Sölden 1:00Std. - Parkplatz Kirche Mariä Himmelfahrt in Wittnau 0:35Std.
Sakraler Kunstgenuss
In der Kirche St. Fides und Markus in Sölden ist die illusionistische Deckenmalerei beachtenswert, die eine Kuppel vortäuscht. Unter den Zuhörern der Predigt des Markus ist auch Freiherr Schnewelin-Bernlapp abgebildet. Diese Scheinarchitektur wurde 1938 restauriert und auch durch klassizistische Elemente in den Simsen erweitert. Die Kirche hat dadurch ein neoklassizistisches Raumbild erhalten. Der alte Taufstein aus rotem Sandstein stammt aus dem Jahr 1544 und ist aus dem Kloster St. Peter, dessen Wappen er trägt. Das Heilige Grab ist eine seltene barocke Bildwand aus dem Jahr 1761 mit Szenen aus dem Leben Jesu, die aber nur in der Karwoche aufgestellt wird. Der elegante Tabernakel am Hochaltar ist Breisgauer Rokoko in edelster Form. Auf dem Tabernakeltürchen kontrastiert der weiße Körper Jesu auf dem Kreuz. Der Mittelteil ist von zwei Reliquienschreinen flankiert. Putten sowie dekoratives Blatt- und Blütenwerk schmücken besonders das Dach und die Seiten des Tabernakels. Ein Kunstwerk des Schwarzwälder Klosterbildhauers Matthias Faller, das im Jahr 1768 mit dem Hochaltar entstand.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.