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Wandergenuss
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Von Sulzburg nach Laufen

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:20 Std.
Länge:
6.7 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Bergbaustadt, Wein und Blumen. In Sulzburg, einer der ältesten Bergbaustädte Europas, beeindruckt die romanische Kirche Sankt Cyriak. Der Weg führt durch Wald und Reben hinüber in den Weinort Laufen. Die Staudengärtnerei der Gräfin von Zeppelin ist ein blühendes Juwel.

Beschreibung

Zum Wasserbehälter Sulzburg

Am Marktplatz in Sulzburg steht die ehemalige Stadtpfarrkirche, in der heute das Landesbergbaumuseum und die Touristinformation untergebracht sind. Schon die Römer suchten in Stollen in den umliegenden Wäldern nach wertvollen Erzen. Ein bergbaugeschichtlicher Wanderweg führt an Stollen und Plätzen vorbei, die heute noch Zeugnis geben von dem ehemals regen Bergbau im Sulzbachtal. 1798 wurde der Bergbaubetrieb nach einem großen Brand eingestellt.

Wir starten nach Südwesten in die Markgrafenstraße in Richtung SOS-Kinderdorf. Bei der Feuerwehr schlendern wir links in die Straße Im Brühl. Vor dem SOS-Kinderdorf laufen wir rechts in die Bugginger Gasse und gehen nach dem letzten Haus auf der zweiten Brücke rechts über den Fliederbach in Richtung Laufen aufwärts. Nach 180 Metern wandern wir an der T-Kreuzung rechts auf dem Panoramaweg über Sulzburg nun eben dahin. Die Wegmarkierung ist das Wappen des Zähringer Wanderwegs und die gelbe Raute. Am Wasserbehälter Sulzburg besteht gute Aussicht über die Streuobstwiesen nach Ballrechten-Dottingen.

Zum Winzerkeller in Laufen

Vom Wasserbehälter gehen wir in Richtung Muggardt und Laufen nach Südwesten in den Wald hinein. An einer Wegspinne im Wald bleiben wir geradeaus auf dem Mietertalweg in einen Graben hinunter, verlassen den Wald und wandern geradeaus durch Weinberge nach Laufen hinab. Über dem Winzerdorf Laufen ist die Kirche von Betberg zu sehen. An einer Kreuzung mit einem erhöht stehenden Picknicktisch und einer Informationstafel müssen wir nach links. An der Straße L 125 können wir rechts vor der Hecke zum Winzerkeller in Laufen hinabgehen. Die Winzergenossenschaft ist bekannt für ihre hervorragenden Gutelweine.

Zur Staudengärtnerei Zeppelin

Vom Winzerkeller wandern wir hinunter durch den netten Ort und an der Kirche rechts hinauf zur Staudengärtnerei Zeppelin. Helen Gräfin von Zeppelin legte mit ihrer Leidenschaft für Pflanzen den Grundstein für den heutigen Familienbetrieb. Die Vision einer weltweit bekannten Spezialitätengärtnerei auf dem ehemaligen Weingut hat sich erfüllt. Neben Schaubeeten locken ein großes Verkaufsgebäude, die Fachbuchhandlung und das Lilien-Café.Zum Wasserbehälter Laufen

Am Haupteingang der Staudengärtnerei queren wir die Straße L 125 und laufen am Parkplatz rechts auf dem Kiesweg entlang der Hecke abwärts. In dem kleinen Tal bleiben wir am Rand der Reben. Ein markanter Punkt ist der Wasserbehälter Laufen.

Zum Stadttor in Sulzburg

Dann steigt der Weg etwas an und an der T-Kreuzung marschieren wir mit der Markierung gelbe Raute rechts leicht abwärts. Nach 100 Metern steigen wir links zwischen den Reben hinauf, queren ein Asphaltsträßchen und wandern an der T-Kreuzung vor der Trockenmauer nach links mit Blick auf den Castellberg. Einen asphaltierten Weinbergweg queren wir und gehen zwischen Streuobstwiesen hinab auf Sulzburg zu. An der T-Kreuzung vor Hausgrundstücken können wir angenehm rechts an den Zäunen entlanglaufen. Der Weg endet an der Hauptstraße, und wir gehen rechts auf der Brücke über den Sulzbach zum mittelalterlichen Stadttor in Sulzburg, in dem einst das Gefängnis einquartiert war. Auf der Stadtseite des Stadttors ist das Stadtwappen zu sehen, auf dem ein Bergmann in einen Stollen einfährt.

Zur Kirche Sankt Cyriak

Kurz vor der alten Stadtkirche gehen wir links in die Ernst-Bark-Gasse und nach 60 Metern rechts in die Gustav-Weil-Straße. Gleich links steht die ehemalige Synagoge, die als einzige der Architekturschule Friedrich Weinbrenners nicht zerstört wurde. Sie entstand 1822 in spätbarock-klassizistischem Mischstil. Durch den Engstand mit den umgebenden Häusern konnte sie nicht einfach angezündet werden. Nach 1940 wurde sie abwechselnd als Stall, Lagerplatz und Fabrik genutzt. Die Synagoge ist heute Kulturdenkmal und Gedenkstätte zugleich. Einst hatten um das Jahr 1500 kaiserliche Schutzbriefe den ersten Juden erlaubt sich in Sulzburg niederzulassen. Seit damals existierte in der Stadt eine große jüdische Gemeinde. Im 19. Jahrhundert waren über 30 Prozent der Bevölkerung jüdisch. Wegen der Übergriffe der Nationalsozialisten mussten viele Juden fliehen. Die letzten 27 übrig gebliebenen jüdischen Bürger aus Sulzburg wurden nach Gurs in Südfrankreich abtransportiert und dort ermordet.

Wir gehen am Ende der Gustav-Weil-Straße nach links über den Sulzbach auf der Klostergasse zur Kirche Sankt Cyriak. Das kulturhistorische Juwel Sankt Cyriak, erstmals im Jahr 993 erwähnt, gehörte zu einem Kloster, das nicht mehr existiert. Die Kirche ist heute die Stadtpfarrkirche von Sulzburg.

Zum Marktplatz in Sulzburg

Auf der Klostergasse müssen wir wieder zurück über den Sulzbach zur Hauptstraße und dort nach rechts zum Parkplatz am E Marktplatz in Sulzburg.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf befestigten Wegen durch Weinberge, Wälder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz am Marktplatz in Sulzburg GPS N47°50'25.7'E07°42'28.7'

Endpunkt

Parkplatz am Marktplatz in Sulzburg GPS  N47°50‘25.7“ E07°42‘28.7“

Route

Parkplatz Marktplatz in Sulzburg - Wasserbehälter Sulzburg 0:40Std. - Winzerkeller Laufen 0:35Std. - Staudengärtnerei Zeppelin 0:10Std. - Wasserbehälter Laufen 0:15Std. - Stadttor Sulzburg 0:25Std. - Sankt Cyriak 0:10Std. - Parkplatz Marktplatz in Sulzburg 0:05Std.

Geschichte der Kirche Sankt Cyriak

Die Kirche Sankt Cyriak wurde 993 erstmals urkundlich erwähnt und ist eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Die Basilika wurde zunächst als Kanonikerstift erbaut und das zugehörige Kloster später von Benediktinerinnen bewohnt. Romanische Schlichtheit prägt den Bau. Der ottonische, vorromanische Kirchturm stammt mindestens aus dem 10.Jahrhundert und ist damit der älteste Kirchturm Südwestdeutschlands. Holzteile aus dem Turm wurden mittels Jahresringchronologie auf das Jahr 996 datiert. Bedeutend ist auch die Holzdecke aus dem Jahr 1510. Markgraf Ernst von Baden hat 1523 das Kloster schließen lassen. Die Klostergebäude wurden nach einem Brand im Jahr 1769 nicht mehr aufgebaut. Nachdem die Kirchengemeinde die neu erbaute Stadtkirche bezog, wurde Sankt Cyriak nur noch als Lagerhalle genutzt. In den 1950er-Jahren entdeckte man dieses bedeutende Bauwerk wieder und begann mit der langjährigen Renovierung. Ab 1963 wurde Sankt Cyriak wieder zur evangelischen Gemeindekirche von Sulzburg.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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