Bruckmann CMYK quer
Wandergenuss
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Von Munzingen auf den Tuniberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:20 Std.
Länge:
10.6 km
Aufstieg:
160 m
Abstieg:
160 m

Attila und Erentrudis. Vom Weinort Munzingen an der südlichen Spitze des Tunibergs führt diese Tour hinauf auf die Rebflächen zur historischen Erentrudiskapelle auf dem 1000-jährigen Kultplatz. Der sagenumwobene Attilafelsen erhebt sich über Niederrimsingen.

Beschreibung

Zur Erentrudiskapelle

Vom P&R-Parkplatz in Munzingen laufen wir auf der Windhäuslegasse nach Nordwesten aufwärts. An der Gabelung nach den letzten Häusern wandern wir links in der Straße Zum Steingrüble am Sportplatz vorbei und erreichen eine Abbruchwand des alten Kalksteinbruchs Steingrüble. In einer Höhle fanden sich frühsteinzeitliche Besiedelungsspuren. Tiere und Pflanzen, die sich an die harten Bedingungen an der Felswand angepasst haben, haben hier einen neuen Lebensraum gefunden.

Am Steinbruch gehen wir geradeaus aufwärts und vor dem Schild »Arbeiten im Weinberg« nach rechts auf den Wiesenweg unterhalb der Kapelle. An einer Gabelung müssen wir in spitzem Winkel nach links an den Wasserbehältern vorbei und steigen zur Erentrudiskapelle hinauf. Auf dem Kapellenberg ergibt sich eine großartige Aussicht in den Schwarzwald, vom Kandel über Freiburg und über den Schauinsland bis zum Blauen. Die Erentrudiskapelle wurde Ende des 17. Jahrhunderts gebaut. Hier oben auf dem Kapellenberg sind 6000 Jahre Siedlungsgeschichte nachweisbar. Die Kapelle wurde bis 1843 als Einsiedelei bewohnt.

Zur Sechswegekreuzung

Vom Eingang der Kapelle führt ein kleiner Weg am Hang Richtung Nordwesten hinunter. Geradeaus gehen wir auf der asphaltierten Straße weiter und orientieren uns an der nächsten Kreuzung mit Brunnen geradeaus in Richtung Attilafelsen. An der Kreuzung vor dem Flurbereinigungsdenkmal wenden wir uns nach links auf den Panoramarundweg. An einer Weggabelung gehen wir rechts hoch und kommen an eine T-Kreuzung am geologischen Aufschluss des Hauptrogensteins. Vor 170 Mill. Jahren lagerten sich in einem Jurameer um Kristallisationskerne Kalk ab, die an Fischrogen erinnern. Der Tuniberg ist eine Kalkscholle in der Rheinebene.

An der T-Kreuzung vor der Felswand gehen wir links und kommen mit einer Rechtskehre auf die obere Geländekante. Wegen der guten Aussicht bleiben wir auf dem Asphaltsträßchen. An einer T-Kreuzung laufen wir rechts und nach 20 Metern an der großen Kreuzung links Richtung Attilafelsen, begleitet von der Muschel des Jakobswegs. An der T-Kreuzung mit Blick auf Ober- und Niederrimsingen schauen wir auch auf den Rhein, nach Breisach und in die Vogesen. Hier verlassen wir den Jakobsweg schon wieder nach rechts und wandern weiter entlang der Hangkante. An einer Gabelung gehen wir links Richtung Maiblumengasse und folgen nach 100 Metern der gelben Raute links, an einem gemauerten Rebhäuschen vorbei auf den Panoramaweg, der uns gleich Niederrimsingen von oben zeigt. Der Turm der Sankt-Laurentius-Kirche in Niederrimsingen stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist damit einer der ältesten im Breisgau. An einer Sechswegekreuzung an einem Wasserbehälter mit Antennen nehmen wir die zweite Straße rechts aufwärts Richtung Attilafelsen am Feldkreuz vorbei.

Zur Kreuzung Grümling

Weiter oben wandern wir nach links auf dem Naturweg weiter, bald mit Blick voraus auf Breisach mit dem markanten Münsterberg. An einer Rechtskurve schauen wir dann auf die Weinlage Attilafelsen vor dem Kaiserstuhl. Der Attilafelsen ist nur eine Lösswand vor den Weinbergen. Da Löss aber den Gesteinen zugerechnet wird, ist der Begriff Felsen nicht falsch. Nach einer Sage wird das Grab von Attila dem Hunnenkönig auf dem Tuniberg vermutet. Dann erreichen wir die Kreuzung Grümling, an der wir rechts müssen.

Zum Wasserbehälter

Am Ende des Walds steht links an der Kreuzung Am Wäldele ein Wasserbehälter. Hier könnten wir nach links einen Umweg zur beliebten Griestalstrauße machen.

Zur Lagerhalle

Vom Wasserbehälter geht es immer geradeaus abwärts mit Blick in den Schwarzwald. Unten im Wolkental wandern wir an der Kreuzung mit Baumgruppe auf dem Wiesenweg am Fuß der Böschung nach rechts. Am Ende des Naturwegs geht es auf dem Asphaltsträßchen links und an einer Kreuzung weiter oben gehen wir halb links. Dann geht es nur noch geradeaus abwärts, zu der schon bald sichtbaren Lagerhalle des Winzervereins Munzingen.

Zum P&R-Parkplatz

Rechts an der Lagerhalle vorbei schlendern wir auf eine weitere Lagerhalle weiter oben zu. An der T-Kreuzung nach der zweiten Lagerhalle gehen wir links den Hohlweg Kinziggasse hinunter. An der mächtigen Linde laufen wir rechts in den Dorfgraben und dann links den Schloßbuck am reich verzierten Renaissanceschloss vorbei. Das Schloss Munzingen wird immer noch von der Gräflichen Familie Von Kageneck bewohnt. Ihr Vorfahr Johann Friedrich Reichsfreiherr von Kageneck ließ es 1672 erbauen. 1745 gefiel den Schlossherren dann der Rokokostil besser und es wurde dahingehend verändert.

Nach der Schlossmauer sehen wir auf der anderen Seite der Straße einen kleinen Rundturm, »Gigili« genannt. Es ist der Überrest eines Wasserschlosses, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. An dem Platz vor dem Schloss gehen wir rechts den Fußweg zwischen den Häusern hinab direkt auf das Tor von Schloss Reinach zu. Erbaut als Gutshof gehörte es einst zum zerstörten Wasserschloss. Am Schloss Reinach rechts vorbei weiter auf der Sankt-Erentrudis-Straße sind wir in kurzer Zeit wieder am P&R-Parkplatz zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour auf befestigten Wegen durch Weinberge und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

P&R-Parkplatz in Munzingen GPSN47°58'04.5'E07°41'43.7'

Endpunkt

P&R-Parkplatz in Munzingen GPS N47°58‘04.5“ E07°41‘43.7“

Route

P&R-Parkplatz - Erentrudiskapelle 0:30Std. - Sechswegekreuzung 1:05Std. - Kreuzung Grümling 0:15Std. - Wasserbehälter 0:10Std. - Lagerhalle 0:55Std. - P&R-Parkplatz 0:25Std.

Munzinger Geschichte und Genuss

Die Endung im Ortsnamen »-ingen« zeigt, dass Munzingen eine Gründung der Alemannen ist. Schriftlich wurde Munzingen das erste Mal im Jahr 845 genannt. Im Mittelalter herrschten das Geschlecht der Üsenberger und die Herren von Staufen über den Ort. Die Habsburger hatten die Macht zur Zeit der vorderösterreichischen Führung, daher blieb der Ort katholisch. Es folgte die badische Markgrafenzeit. Heute ist Munzingen bei Feinschmeckern als hervorragendes Spargelanbaugebiet bekannt. In der Weinlage Kapellenberg bauen die Winzer überwiegend Burgundertrauben an und bauen den Saft zu vorzüglichen Spätburgunderweinen aus.

Lust auf mehr?
Wandergenuss Kaiserstuhl und Markgräflerland
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Unser Wanderführer führt auf 36 Touren durch die badische Urlaubsregion Kaiserstuhl und Markgräflerland. Wandern und genießen – das ist die Devise.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.