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Wandergenuss
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Wandern Baden-Württemberg: Von Gottenheim auf den Tuniberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:40 Std.
Länge:
9.1 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Rebhisli und Römerbad. Vom Weinort Gottenheim steigt die Wanderung durch Hohlwege hinauf in die kleinräumigen Rebflächen und setzt sich auf dem netten Rebhisliweg fort. Auf dem Weg liegen die Reste eines Römerbads, das die frühe Besiedelung der Gegend belegt.

Beschreibung

Zur Kirche Sankt Stephan

Vom Parkplatz vor dem Bahnhof Gottenheim starten wir in die Bahnhofstraße nach Süden und biegen links in die Hauptstraße. Am Weingut Hess und am schönen Rathaus mit Treppengiebel biegen wir rechts in die Rathausstraße und laufen an der Hunnestrauße vorbei. Damit stehen schon zwei Straußenwirtschaften zur Auswahl für eine Einkehr am Schluss der Wanderung. Nach der Hunnestrauße gehen wir links die schmale Straße zur Kirche hoch, nicht ohne die Störche auf dem Turm zu beobachten (noch näher zu sehen unter http://85.220.149.7/cgi-bin/guestimage.html). Die katholische Kirche Sankt Stephan wurde 1727 erbaut und ist das Wahrzeichen von Gottenheim. Auf dem Seitenaltar ist ein bedeutendes Bildnis aus dem Jahr 1892 zu sehen, das St. Gallus am Bodensee predigend zeigt. Gottenheim hat eine leidvolle Geschichte erlebt. 1350, 1564 und 1633 kam die Pest nach Gottenheim und löschte ganze Familien aus. Im Dreißigjährigen Krieg überfielen die Breisacher die bei Gottenheim stehenden Schweden. Dabei wurde das Dorf zerstört, von der Kirche blieb nur der Turm stehen.

Zum Pavillon

Nach der Kirche folgen wir links der Rebhislitour aufwärts am Friedhof vorbei, einen Hohlweg hinunter und dann geradeaus wieder aufwärts. 100 Meter nach der Madonna im Weinberg verlassen wir das Sträßchen nach links und orientieren uns an der Beschilderung Rebhislitour. Diese Route führt durch interessante kleinräumige Wein- und Obstbaumflächen mit vielfältigen Lebensräumen. Auf der gesamten Rebhislitour werden auch Heilkräuter vorgestellt. Vom Pavillon auf dem Wasserbehälter bietet sich eine gute Aussicht über Freiburg in den Schwarzwald und über Wasenweiler in den Kaiserstuhl und in die Vogesen.

Zum Wölfle

Vom Wasserbehälter steigen wir die Treppe hinab und gehen links weiter und an der Hohlwegkreuzung mit dem Bildstöckle geradeaus. An der Weggabel mit dem Namen Einpflanz bleiben wir links an der Hangsohle. An zwei weiteren Gabelungen bleiben wir jeweils rechts auf der Hangkante und haben wieder freie Sicht zur Kette des Schwarzwalds, von der Hornisgrinde im Norden bis zum Blauen im Süden. Dann stoßen wir nach einem gemauerten Rebhäusle an eine Kreuzung asphaltierter Straßen, an dem ein Stein mit der Aufschrift Wölfle steht.

Zum Feldkreuz

Hier verlassen wir den Rundweg der Rebhislitour geradeaus. An der Kreuzung mit einer Baumgruppe und einem kleinen Parkplatz gehen wir geradeaus aufwärts an einem hölzernen Wegkreuz vorbei auf den Tuniberghöhenweg hinauf und erreichen schließlich ein steinernes Feldkreuz mit Treppe zu einer erhöht liegenden Bank.

Zum Römerbad

Zehn Meter nach dem Feldkreuz wandern wir rechts auf dem Wiesenweg zwischen Obstbäumen und Reben abwärts. Am Ende der Obstbäume schlendern wir den mit Lianen fast zugewachsenen romantischen Hohlweg hinunter. Am Schild »Kelten und Römer am Tuniberg« sehen wir unten in der Ebene ein Dach, das die Reste des römischen Bads schützt. Im 1. Jahrtausend v. Chr. bewohnten Kelten den Tuniberg, weil sie fruchtbare Lössgebiete und ein mildes Klima für ihre Siedlungen bevorzugten. Der Name Tuniberg entstammt dem keltischen Wort »tuni«, was Zaun bedeutet. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. lebten hier Römer in Gutshöfen, die Villa Rustika genannt werden, und betrieben Wein- und Obstbau.

Hier an der Informationstafel wandern wir nach links und nach dem verfallenen Gartenhaus nach rechts in die Ebene hinunter. Unten in den Feldern gehen wir an der Kreuzung rechts auf die drei Walnussbäume zu, deren Stämme auffällig weiß gekalkt sind. Beim Jagdansitz am Waldrand spazieren wir links und im Wald noch einmal links zum Römerbad, von dem allerdings nur noch die abgedeckten Fundamente erhalten sind. Eine ergiebige Informationstafel erläutert die Einzelheiten.

Zum Bahnhof Gottenheim

Nach der Besichtigung gehen wir zurück zum Jagdansitz und wandern links am langen Waldrand entlang und nach dem Wald längs ausgedehnter Pferdekoppeln. An der Kreuzung mit einer Asphaltstraße gehen wir rechts auf die Straße Im Ried. An der T-Kreuzung vor der Böschung wenden wir uns nach links und an einer weiteren Böschung wieder links. An dem Wanderparkplatz kurz vor der stark befahrenen Straße K 4995 gehen wir in spitzem Winkel nach rechts hoch auf eine ruhigere Route. Oben halten wir uns links und an der Carl-Frey-Straße wieder links. Am Schild Sackgasse müssen wir rechts hinauf und oben auf der Tunibergstraße links, die am Ende nach links abwärts knickt. Am Gasthof Krone gehen wir rechts und am Gasthof Adler links in die Schulstraße. Vielleicht auch geradeaus, wer noch in den zu Anfang tangierten Straußenwirtschaften einkehren möchte. Vor der Schule gehen wir rechts zum Bahnhof Gottenheim zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf befestigten Wegen durch Weinberge und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz am Bahnhof in Gottenheim GPS N48°03'05.6'E07°43'29.5'

Endpunkt

Parkplatz am Bahnhof in Gottenheim GPS N48°03‘05.6“ E07°43‘29.5“

Route

Parkplatz am Bahnhof - Kirche Sankt Stephan 0:10Std. - Pavillon 0:15Std. - Wölfle 0:20Std. - Feldkreuz 0:15Std. - Römerbad 0:25Std. - Parkplatz am Bahnhof 1:15Std.

Gottenheimer Rebhisli

In den Gottenheimer Weinbergen auf dem Tuniberg stehen noch mehr als 100 sogenannte Rebhisli (Weinberghütten). Im Gottenheimer Gebiet wurde keine umfassende Flurbereinigung durchgeführt, wie in vielen anderen Rebenlandschaften so auch im Kaiserstuhl. Daher gibt es in den Gottenheimer Weinbergen neben den liebenswerten Rebhisli auch noch viele typische Kleinterrassen, kleinräumige Wein- und Obstbaumflächen, schmale Feldwege und wilde Böschungen mit wertvollen kleinen Lebensräumen für Pflanzen, Reptilien, Insekten und Vögel. Große alte Obstbäume geben den Höhlenbrütern wie Meisen, Wendehals und Eulen ausreichend Lebensraum und Schutz. Verschiedene Fledermausarten sind hier heimisch und nehmen in den Biotopen einen wichtigen Platz ein. Die Rebhislitour zeigt diese reizende Welt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.