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Wandergenuss
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Staufen und seine Burgruine

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:40 Std.
Länge:
7.4 km
Aufstieg:
170 m
Abstieg:
170 m

Im Städtle der Genüsse. Im entzückenden Städtchen Staufen steuert die Wanderung auf die aussichtsreiche Burgruine auf dem Schlossberg. Durch Obstbaumebenen und Weinberge führt sie zur Gotthardkapelle hoch über der Stadt. Zuletzt gibt es in Staufen vieles zu ent­decken.

Beschreibung

Zum Weinbrunnen

Vom Parkplatz am Schladererplatz in Staufen starten wir am Flüsschen Neumagen flussabwärts nach Norden. Die Brücke vor dem Café Decker ist sehenswert, denn sie ist die einzige Gusseisenbrücke in Baden-Württemberg. Vor dem ebenso beachtenswerten Café Decker gehen wir auf der Hauptstraße rechts zum Marktplatz mit schönem Rathaus und Brunnen, die beide 1546 erbaut wurden. Die reich verzierte Fassade, die Erker und der Volutengiebel machen das Rathaus zu einem der schönsten Häuser der Stadt. Der Marktplatz bleibt die »Gute Stube« Staufens, wenn auch die gewaltigen Risse in den Häusern ein Manko sind. Ein Problem, das in Staufen seit 2007 für Diskussionen und Bestürzung sorgt. Bei Bohrungen zur Gewinnung von Erdwärme drang Grundwasser in eine Schicht aus Gips-Keuper, was eine starke Quellung bewirkte. Staufen hob sich zu Beginn der Katastrophe monatlich um einen Zentimeter. Das führte zwangsläufig zu den großen Rissen an über 200 Häusern. Eine Stiftung zum Erhalt der historischen Altstadt Staufens soll finanzielle Mittel für Hilfsmaßnahmen beschaffen und die Solidaritätskampagne »Staufen darf nicht zerbrechen« wurde angestoßen. Die roten Aufkleber auf den Häusern sollen die Risse symbolisch kitten. Inzwischen hat sich die Hebung im Untergrund fast beruhigt, aber die Schäden an den Häusern sind geblieben.

Der Hauptstraße mit den liebenswerten offenen Bächle folgen wir nach links an schönen Geschäften, Gasthäusern, Cafés und am beliebten Weinausschank Weinbrunnen vorbei.

Zur Burgruine

Weiter auf der Hauptstraße steigen wir vor der freizügigen Bacchus-Figur mit Blick auf die Ruine rechts in der Sixtgasse hinauf. Der kegelförmige Burgberg sieht aus wie ein Vulkan, ist aber nur eine frei stehende Scholle der Vorberge des Schwarzwalds. Der Name Staufen ist auf das althochdeutsche Wort »Stauf« für Bergkegel zurückzuführen.

An der Weggabel gehen wir rechts und an der Schloßgasse links. An dem modernen dicken Steinkreuz aus Granit geht es nochmals nach links hinauf. An der Kreuzung mit der Bank vor der Mauer steigen wir links den Weg hoch. Am Aussichtsplatz mit dem Fernrohr können wir über Staufen bis zum Blauen mit der Antenne und hinüber zu den Vogesen schauen. Aber wir steigen noch höher in die Burgruine hinauf. Auch der Turm ist zu besteigen und bietet eine unvergleichliche Aussicht. Die Burg der Herren von Staufen wurde erstmals 1248 schriftlich erwähnt, aber vermutlich bereits um das Jahr 1100 erbaut. Sie wurde auf einer älteren Befestigung der Zähringer gebaut, die wiederum auf römischen Mauern ruhte. Mit der Burg konnten die Herren von Staufen ihre Silbererträge aus dem Münstertal absichern. Zerstört wurde die Anlage 1633 im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden, aber bereits vorher vom letzten Burgherrn Georg Leo von Staufen zugunsten seines bequemeren Stadtschlosses verlassen.

Zum Winzerhof Kerber

Es geht wieder auf gleichem Weg hinunter, aber an der Wegkreuzung an der Bank vor der Mauer geradeaus in Richtung Burggärtchen. Unten in der Ebene wandern wir an einer T-Kreuzung nach rechts durch die Reben. An der Weggabel vor dem Zaun wenden wir uns nach links und bleiben an einem ersten Hof geradeaus auf den Feldweg. An der nächsten T-Kreuzung geht es auf dem Asphaltsträßchen links. An der Kreuzung mit einem Strommast in der Mitte wandern wir vor dem Winzerhof Kerber wieder links.

Zur Gotthardkapelle

An der folgenden T-Kreuzung in den Feldern laufen wir rechts auf der Straße mit einer Allee sehr alter Birnbäume weiter. An der nächsten T-Kreuzung steigen wir rechts mit der Markierung gelbe Raute hinauf in Richtung Ehrenstetten. Am Weg erfreuen wir uns an dem hübschen Damwild und Nandus in einem Gehege. Kurz vor dem Rothof gesellen sich von links der Jakobsweg, der Bettlerpfad und das Markgräfler Wiiwegli zu unserem Weg, wir bleiben aber geradeaus aufwärts. An der T-Kreuzung am Waldrand wandern wir nach rechts zur Gotthardkapelle hinauf. An dieser Stelle gab es schon im Jahr 1553 eine Kapelle. Das daneben stehende Gasthaus ist leider nicht mehr in Betrieb, geblieben ist das bemerkenswerte Panorama.

Zum Weinbrunnen

Auf der aussichtsreichen Bötzenstraße geht es weiter am Waldrand entlang und schließlich immer geradeaus nach Staufen hinab. Am Ende der langen Bötzenstraße müssen wir auf der Straße Auf dem Rempart rechts hinunter. Die Straße endet unten an der Hauptstraße am beliebten Staufener Weinbrunnen, an dem sich alle Genießer treffen.

Zum Parkplatz am Schladererplatz

Auf der Hauptstraße wandern wir links nach Süden und biegen nach dem Staufener Stadtschloss aus dem Jahr 1566 nach links in die Jägergasse ein. Die Gasse schwenkt in den stilleren Bereichen Staufens nach Süden und endet an der Kirchstraße, der wir nach links an der Kirche Sankt Martin vorbei folgen. Wir sind nun im authentischen Hinterstädtle, dem ältesten Stadtteil von Staufen, mit einer meist noch gut erhaltenen Bausubstanz. Die Kirchstraße beschreibt einen Bogen und geht in die Spitalstraße über. An der Kreuzung laufen wir vor dem Café Rombach-Scheuer rechts in die Adlergasse und kommen direkt wieder zum Rathaus. Vom Marktplatz schlendern wir auf der Hauptstraße nach Westen und am Café Decker links zum Parkplatz am Schladererplatz zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour auf befestigten Wegen durch Weinberge, Wiesen und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz am Schladererplatz GPS N47°52'47.4'E07°43'51.0'

Endpunkt

Parkplatz am Schladererplatz GPS N47°52‘47.4“ E07°43‘51.0“

Route

Parkplatz am Schladererplatz - Weinbrunnen 0:10Std. - Burg­ruine 0:25Std. - Winzerhof Kerber 0:25Std. - Gotthardkapelle 0:45Std. - Weinbrunnen 0:30Std. - Parkplatz am Schladererplatz 0:25Std.

Die Sage über Doktor Faust

Eine Legende berichtet über Doktor Faust. Der Alchemist sollte für seinen Herrn Gold herstellen. Weil er das nicht konnte, bat er den Teufel Mephisto um Hilfe. Der kam, brach ihm das Genick und zog seine Seele in die Hölle. Bildlich dargestellt ist die Sage an der Fassade des Gasthauses Der Löwen in der Hauptstraße. Ungläubige können sich von der Geschichte im Treppenturm des Rathauses überzeugen. Dort hat Mephisto einen Hufabdruck hinterlassen.Johann Wolfgang von Goethe ließ sich von dieser Sage inspirieren und schrieb bis 1831 seinen Faust. Doch nicht nur Goethe, sondern über zwanzig Autoren und Komponisten griffen den reizvollen Stoff auf. Historisches Vorbild soll ein Georg Faust aus Knittlingen sein, der dort um 1480 geboren wurde. Es gibt auch andere Varianten eines angeblichen historischen Musters. So liegt das meiste um Doktor Faust wohl doch im Dunkel.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.