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Wandern Baden-Württemberg: Spaziergang zu den Römern

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
5 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Ein Heimatmuseum und Erinnerungen an die Römer. Das in Art eines Freilichtmuseums teilweise rekonstruierte römische Ostkastell ist eine weithin bekannte Sehenswürdigkeit. Das Gelände ist jederzeit frei zugänglich, zahlreiche Infotafeln erklären die Geschichte des Kastells und des Limes ausführlich. Etwas später bei diesem Spaziergang kommen wir noch an den Resten eines Limesturms vorbei.

Beschreibung

Wir sollten uns auf jeden Fall das römische Ostkastell ansehen, ob wir das vor oder nach dem Spaziergang machen, bleibt jedem selbst überlassen. Den Spaziergang beginnen wir am unteren Parkplatz, wo ein Sträßchen entlang der Kläranlage hinab in Richtung des Waldes führt. Bald sehen wir links hinter dem Zaun einen See.

Am Waldrand gehen wir über eine Brücke, danach zweigen wir rechts ab auf einen breiten, geschotterten Weg. Er steigt vorerst an und zieht dann nach links. Auf der Höhe verlassen wir den Wald und spazieren am Friedhof entlang. Nach diesem ignorieren wir, dass das Wegzeichen zum »Ostkastell« nach links zeigt – hier kommen wir auf dem Rückweg wieder her. Kurz danach biegen wir links ab in den Göckelers­weg, der uns wieder in den Wald führt.

Wir gehen an einer Kreuzung geradeaus weiter (Lange Linie). Der Weg bringt uns nun hinab zu einem einsamen Waldweiher. Gleich nach diesem biegen wir rechts ab. Nun geht es kurzzeitig auf einem Pfad weiter. Nach kurzem Anstieg stoßen wir auf den Göckelerturm; bei ihm finden wir auch einen Tisch und Bänke zum Rasten.

Der Göckelerturm ist der Rest eines Wachturmes des Limes, genauer der 134. Wachposten (WP 9/134) in diesem Limesabschnitt. Der Sage nach kräht in der Neujahrsnacht auf der Turmruine ein Hahn, und wer ihn hört, wird im nächsten Jahr Glück haben – so erhielt der Turm seinen Namen. Der quadratische Turm besitzt eine Seitenlänge von 4,7 Metern und ist etwa 50 Meter vom Limesgraben entfernt. Dieser ungewöhnliche Standort ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass er auf einem Bergvorsprung steht und man von hier oben den Limes und die Umgebung besser beobachten konnte.

Hier biegen wir links ab und spazieren wieder auf einem breiten Schotterweg zum Waldrand. Der Weg zieht nun nach rechts. Kurz danach sehen wir rechts eine Schutzhütte und finden auch einen Tisch und Bänke. Wir biegen nun rechts ab in den Ropbachweg, der uns bis vor die Bahnlinie der Schwäbischen Waldbahn bringt. Dort halten wir uns rechts in den Bahnweg.

Wir überqueren bald die Gleise. Etwas später halten wir uns an einem querenden Weg rechts, überqueren gleich noch einmal die Gleise und biegen dahinter links ab in Richtung »Stadtpark«, immer noch im Bahnweg. Am Waldrand werden wir nach rechts zum »Ostkastell« verwiesen. Wer mag, hält sich aber hier links: Man kommt zu einem großen Erlebnisspielplatz, dessen Bauten an das Ostkastell erinnern, auch eine Einkehrmöglichkeit und einen Minigolfplatz gibt es hier. Wer zu den Wellingtonien möchte, folgt einfach der Beschilderung. Anschließend gehen wir aber wieder zurück zum Abzweig am Waldrand.

Dort spazieren wir entlang der Bebauung bis zum rechts abgehenden Göckelersweg und dem Schild zum »Ostkastell«, das wir noch vom Beginn unseres Spaziergangs kennen. Nun folgen wir ihm nach links am Friedhof entlang.

Nach dem Friedhof zieht die Straße nach rechts zu einem Parkplatz. Dort biegen wir links ab in einen anfangs schmalen Weg. Er geht in eine Wohnstraße über, dann halten wir uns nach einer Linkskurve rechts (Heckenstraße) hinab zu einem Sportplatz. Anschließend gehen wir auf dem rechts abgehenden Weg zurück zum Ostkastell. Nun hat man Zeit, sich intensiv mit den Römern im Land, ihrer Geschichte, ihrer Religion und ihren Baulichkeiten und Hinterlassenschaften zu beschäftigen.

Touren-Charakter

Wir wandern meist auf festen Wegen, nur rund um und nach dem Waldweiher bis zum Göckelersturm auf einem Pfad

Ausgangspunkt

Welzheim Freilichtmuseum Ostkastell

Endpunkt

Welzheim Freilichtmuseum Ostkastell

Route

Welzheim/Freilichtmuseum - Göckelersturm - Stadtpark - Freilichtmuseum

Ostkastell

Welzheim gehört zu den wenigen Orten am Limes, die zwei Kastelle besaßen – die Gründe hierfür sind nicht bekannt. Es gab in der Nähe sogar noch ein drittes Kastell, das Kleinkastell Rötelsee. Während das Westkastell mittlerweile überbaut ist, kann man das Freiluftgelände des Ostkastells mit einem Archäologischen Park besichtigen. Das 1,6 Hektar große Ostkastell besaß wie üblich vier Tore, wobei das Westtor mit den beiden Türmen rekonstruiert ist. Die Zugänge waren durch Straßen verbunden. Die Mauer war bis zu 1,4 Meter stark und von zwei Spitzgräben umgeben, innen befand sich noch ein hölzerner Wehrgang. Die vier Ecken des Kastells waren mit Türmen gesichert, die aber vermutlich nachträglich erbaut wurden. Das Ostkastell ist das einzige nicht überbaute römische Lager am obergermanischen Limes in Württemberg. Hier war vielleicht ein »numerus« stationiert, ein kleiner, gemischter Truppenverband, der zur Unterstützung der eigentlichen Grenztruppen für Wach- und Aufklärungsdienste diente. Diese etwa 150 Mann zählenden »numeri« waren oft mit dem Namen der Nation versehen, aus der die Soldaten kamen. Im Kastell befanden sich zwei Brunnen. In einem hat man außer Resten von Gemüse, Obst und Nüssen etwa 100 Lederschuhe gefunden, die einen guten Einblick in die damalige »Schuhmode« geben. In einem anderen Brunnen lagen hölzerne Verteidigungsgegenstände und Reste eines eisernen Gesichtshelmes. Zu sehen sind außerdem noch römische Steindenkmäler. Die Geschichte der Anlage ist auf Tafeln ausführlich erklärt.

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