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Wandergenuss
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Wandern Baden-Württemberg: Römische Spuren in Heitersheim

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:10 Std.
Länge:
7.4 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Villa urbana und Malteserschloss. Im sympathischen Heitersheim warten die berühmte römische Villa urbana und das Malteserschloss auf die Besichtigung. Von Heitersheim verläuft diese Wanderung durch die Bugginger Reben zur ältesten Kirche des Markgräflerlands im kleinen Betberg.

Beschreibung

Zum Malteserschloss

Vom Parkplatz am Sportplatz gehen wir nach Nordosten über die Johanniterstraße (K 4941) zum nahen Römermuseum. Die unter einem modernen Glasgebäude geschützte römische Villa ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Gegend. Das Anwesen mit einer Umfassungsmauer von einem Kilometer Länge wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. von einem römischen Großgrundbesitzer errichtet und bestand bis 260 n. Chr. Im Wohnbereich befand sich im Atrium ein etwa 18 Meter langes Wasserbecken, das rekonstruiert wurde. Das Museum informiert über das Leben vor 2000 Jahren.

Nördlich der Villa urbana gibt es die Villa artis, die der Kunst und einem Café als Räumlichkeit dient. Das Gebäude ist einem römischen Getreidespeicher nachempfunden, der an dieser Stelle stand. Von der Villa artis gehen wir zurück zur Straße und dort rechts zum Malteserschloss. Das Schloss Heitersheim ist eine der schönsten Schlossanlagen im Markgräflerland. Es war Residenz des Reichsfürsten und Sitz des Priors des Malteserordens (die Johanniter nannten sich ab 1524 fortan Malteser). Ringmauern und Gräben der einstigen Wasserburg sind noch erkennbar. Später wurde die Burg zu einer repräsentativen Schlossanlage ausgebaut. Heute besitzt der Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul die Anlage. Sehenswert ist der Ruhe ausstrahlende Innenhof.

Zum alten Rathaus

Am besten gehen wir dann gegenüber dem Haupteingang des Malteserschlosses auf der Straße Schloßbuck hinunter an historischen Häusern vorbei und am Badhaus auf der Badhausstraße rechts. An einer Straßengabel knickt die Badhausstraße nach links und dann gehen wir vor dem Sulzbach rechts auf der Mühlenstraße und später auf einem Gehweg. Nach Möglichkeit bleiben wir auf dieser Seite des Sulzbachs bis zum Kreisverkehr, an dem das Alte Rathaus steht. Das Standbild in der Mitte des Kreisverkehrs zeigt den Gott Amor. Das schmucke Alte Rathaus mit der neogotischen Fassade mit Türmchen und Staffelgiebel hat einen pittoresken Ausdruck. Das spätbarocke Stadtwappen am Giebel stammt von 1847.

Zum Ruschgraben

Vom Alten Rathaus wandern wir am Brunnen aus rotem Sandstein das Basler Gässle nach Südwesten hoch, das weiter oben In der Ziegelei heißt. An einer T-Kreuzung gehen wir links die Straße Am Lehenbühl aufwärts und an einer weiteren T-Kreuzung rechts in die Weinbergstraße. Noch in der Linkskurve steigen wir links zu den Reben hinauf und können so geradeaus auf einem Wiesenweg auf der Geländekante weiterlaufen. Bald ist voraus Seefelden mit den Abraumhalden zu sehen. Dort erinnert ein Museum an das Kalibergwerk, das von 1964 bis 1973 betrieben wurde.

Der Weg schwenkt entlang eines Tals auf der Geländekante nach links, und wir schauen auf die Kirche in Betberg vor dem Blauen mit der Antenne. Auf einer Asphaltstraße gehen wir nach rechts und an der T-Kreuzung nach den Reben nach links hinauf. Am dritten Abzweig am Ende der Felder geht es auf einem Wiesenweg rechts hinunter. Am Ende des Wegs laufen wir vor der Hecke links hinab, nach 60 Metern in spitzem Winkel nach rechts und dann gleich nach links hinunter in den Ruschgraben.

Zur Kirche Sankt Ägidius in Betberg

Geradeaus kommen wir aus dem Ruschgraben wieder hoch. In den Feldern beschreibt der Weg eine Linkskurve und vor der Böschung eine Wende nach rechts. Schließlich stößt der Feldweg auf eine Asphaltstraße, der wir in einem Abstecher geradeaus in das alte Dorf Betberg folgen. Die Kirche Sankt Ägidius ist eine der ältesten Kirchen des Markgräflerlands. Ein erstes romanisches Gotteshaus wurde im 8. Jahrhundert von einem alemannischen Adligen erbaut und Betberg diente ihm als Herrensitz. Der jetzige Bau stammt aus der Zeit um das Jahr 1100, wenn auch der Turm erst 100 Jahre später entstand. Der spätgotische Chor hat schöne Fenster in feiner Steinmetzarbeit mit alten farbigen Glasfenstern. Die Orgel aus dem Jahr 1790 entstammt der Silbermann-Schule.

Zur Sulzbachstrauße

Geradeaus gehen wir auf der Malteserstraße, auf der wir auch gekommen sind, in Richtung Heitersheim. 130 Meter nach dem letzten Haus nehmen wir den linken Arm der Gabelung der Asphaltsträßchen mit dem grünen Radwegschild. Wir sind nun auf dem Markgräfler Römerweg unterwegs. Nach 1,4 Kilometern laufen wir in Heitersheim auf der Honiggass ein. An der Honiggassbrücke gehen wir vor dem Sulzbach rechts und kommen an einer weiteren Brücke an die beliebte 5 Sulzbachstrauße.

Zum Parkplatz am Sportplatz

Vor der Strauße bleiben wir auf der Straße Am Sulzbach und gehen nach dem Haus Nr. 142 links auf dem Fritze-Steg über den Sulzbach. Geradeaus kommen wir wieder an den Parkplatz am E Sportplatz zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour auf befestigten Wegen durch Weinberge, Felder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz am Sportplatz in Heitersheim GPSN47°52'05.1'E07°40'26.3'

Endpunkt

Parkplatz am Sportplatz in Heitersheim GPS N47°52‘05.1“ E07°40‘26.3“

Route

Parkplatz am Sportplatz - Malteser­schloss 0:10Std. - Altes Rathaus 0:30Std. - Ruschgraben 0:40Std. - Kirche Sankt Ägidius in Betberg 0:20Std. - Sulzbachstrauße 1:20Std. - Parkplatz am Sportplatz 0:10Std.

Villa urbana und Café Villa artis

Im Jahr 70n.Chr. eroberten die Römer unter Kaiser Titus Flavius Vespasianus das Gebiet am Rhein. Verdiente Kriegsveteranen erhielten große Grundstücke in den besetzten Bezirken. Auf strategisch günstigen Hügeln errichteten die Neuansiedler Besitztümer. Die Römer brachten den Wein, ihre luxuriöse Lebensweise und Kultur mit. Die Gehöfte wurden mit allem erdenklichen Luxus ausgestattet, wie zum Beispiel Bädern und beheizten Fußböden. Eines der bedeutendsten Güter ist die Villa urbana in Heitersheim, die neben dem Malteserschloss ausgegraben wurde. Das landwirtschaftliche Gut war über fünf Hektar groß. Im heutigen Museum sind rekonstruierte Teile des Wohnhauses und Ausgrabungsfunde zu besichtigen. Neben dem Museum befindet sich die Villa artis, die einem römischen Kornspeicher nachempfunden wurde. Darin befinden sich das Café artis und ein Kulturzentrum. Das Café wird von Menschen mit und ohne Behinderung betrieben (Café artis, Tel. 07634/6949895).

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