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Wandergenuss
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Panoramaweg um Bischoffingen

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:20 Std.
Länge:
6.6 km
Aufstieg:
160 m
Abstieg:
160 m

Ausflug in die Ur- und Frühgeschichte. Bischoffingen liegt in einem geschützten Tal von Weinbergen umgeben. Schon vor 5000 Jahren schien diese günstige Lage für eine Siedlung wie geschaffen. Der Pavillon auf der Mondhalde bietet eines der schönsten Panoramen im Kaiserstuhl.

Beschreibung

Zum Wasserbehälter

Vom Amthofplatz gehen wir auf der Dorfstraße nach Norden in den Ort hinein am Café Coretta, am Dorflädele und am schönen Dorfbrunnen vorbei. An der Kreuzung mit dem Rathaus schlüpfen wir rechts des Restaurants Steinbuck Stube durch den Torbogen zur Kirche hindurch, die mit ihrem stämmigen Turm im 14. Jahrhundert als Wehrkirche angelegt wurde. Der Chor der Kirche ist mit Fresken aus dem 15. Jahrhundert ausgeschmückt.

Nördlich der Kirche wandern wir nach dem Kirchhof nach rechts auf der Straße Am Pfarrgarten weiter und biegen dann nach links in den Hüttenbergweg. Links vom Friedhof folgen wir den Wegweisern Panoramaweg und Weinlehrpfad in die Weinberge hinauf und bleiben an einer Kreuzung auf dem Hüttenbergweg geradeaus. Weiter oben schauen wir links nach Burkheim (Tour 4), auf den wie mit einer Mütze bedeckten bewaldeten Enselberg vor dem Haberberg (Tour 4) und weiter rechts auf den Weinort Jechtingen. Rechts davon ist der Limberg zu erkennen (Tour 3). Im Hintergrund steht über dem Rhein der Vogesenhauptkamm fast in seiner gesamten Breite.

Wir steigen weiter hoch auf dem Weinlehrpfad und erreichen den Wasserbehälter in der Weinlage Rosenkranz. Hier liegt uns Bischoffingen zu Füßen, und ein Picknickplatz lädt zur ersten Rast.

Zum Pavillon Vogesenblick

150 Meter nach dem Wasserbehälter wandern wir an der T-Kreuzung links die Seubertgasse hinauf auf den Seubertbuck. Bevor wir zum Pavillon Vogesenblick hochsteigen, betrachten wir das freiliegende Gestein am Fuß des Felsens etwas näher. Es ist vulkanische Lava, die im Tertiär vor etwa 20 Millionen Jahren hier, 1000 °C heiß, nach oben gedrückt wurde. Die Felswand mit ihrem von der Sonne aufgeheizten Kleinklima gewährt sogar Opuntien (Wildkakteen) einen angenehmen Standort. Auf dem Felsen steht der Pavillon Vogesenblick mit dem Picknicktisch. Der Aussichtspunkt macht seinem Namen alle Ehre.

Zur Maiengrundhütte

Auf dem Asphaltsträßchen steigen wir höher, weiter oben an einer Streuobstwiese sowie an einem Waldrand entlang und dann nach rechts auf nun fast ebenem Weg. An der T-Kreuzung mit dem Namen der Weinlage Bischoffinger Spielberg spazieren wir rechts und an der Kreuzung mit dem Namen Hundshalde wieder rechts, nun abwärts. Nach nur zehn Metern richten wir uns nach links in Richtung Maiengrundhütte aus. An einer Weggabelung vor den Reben laufen wir links auf dem Wiesenweg zwischen Hangsohle und Rebenfläche und kommen zur links auf der oberen Terrasse stehenden Maiengrundhütte.

Zum Picknickplatz Mittelberg

An der Kreuzung nach der Maiengrundhütte gehen wir rechts und dann links an der Hangkante weiter. Rechts gibt es fantastische Ausblicke über Bischoffingen bis in die Vogesen. Bischoffingen ist ein typischer Kaiserstühler Weinort, der erstmals im Jahr 1010 urkundlich unter dem Namen »Piscofigin« in einer Schenkungsurkunde erwähnt wurde. Seinen heutigen Namen hat der Ort weil er vor 1000 Jahren durch Kaiser Heinrich II. dem Bischof von Basel als Geschenk übertragen wurde. Später war Bischoffingen dann Eigentum des Hauses Baden-Hachberg. Die geschützte Lage Bischoffingens gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten im Kaiserstuhl. Es gibt Funde aus der Jungstein- und Merowingerzeit. In der Festhalle von Bischoffingen ist ein Mammutzahn von 3,30 Metern Länge ausgestellt, der auf ein Alter von 20 000 bis 40 000 Jahren geschätzt wird.

Nach einem abwärts geneigten Wegabschnitt müssen wir an der T-Kreuzung nach links aufwärts. An der folgenden T-Kreuzung vor einem hohen Hang wandern wir rechts hinauf und bleiben an der Kreuzung Langrain geradeaus. An einer weiteren T-Kreuzung vor einem Hang müssen wir wieder rechts und kommen schließlich zu einer Kreuzung mit dem Picknickplatz Mittelberg.

Zum Pavillon Mondhalde

Hier steigen wir noch geradeaus den 300 Meter weiten Abstecher hi­nauf zum Pavillon Mondhalde. Eine geniale Aussichtskanzel mit fast grenzenloser Rundumsicht. Rhein, Breisach, Vogesen und umliegende Kaiserstuhlorte, Totenkopf und der ganze halbrunde Kaiserstuhlhauptkamm über den Orten Oberbergen und Oberrotweil liegen vor uns. Es sieht aus wie eine vulkanische Caldera, ist es aber nicht. Der hufeisenförmige Kamm des Kaiserstuhls ist nur der erodierte Rest einer Vulkanruine mit einigen verwitterten Lavaströmen. Später wurde das ganze Kaiserstuhlgebiet von einer bis zu 50 Meter dicken Lössschicht überdeckt. Einen direkten großen Vulkankrater gibt es im Kaiserstuhl nicht. Hier oben am Pavillon Mondhalde ist der richtige Picknickplatz für Genießer. Der Sonnenuntergang auf der Mondhalde ist ein Erlebnis. Selbst Einheimische kommen an schönen Sommerabenden mit einer Flasche Wein hier herauf und schauen mit einem Glas in der Hand in die untergehende Sonne.

Zum Amthofplatz

Dann geht es wieder die 300 Meter hinunter, am Picknickplatz Mittelberg jetzt geradeaus abwärts an einem markanten dreieckigen Picknicktisch vorbei, durch Weinberge nach Bischoffingen hinab. Auf der starken Lössschicht und teilweise anstehendem Vulkangestein wachsen und reifen hier ganz besonders gut Spätburgunder, Grauer Burgunder, Weißer Burgunder und Chardonnay zu besonderen Spezialitäten heran.

Unten im Dorf, kurz vor der Winzerschenke Rieflin, gehen wir links und nach zehn Metern rechts in der Amthofstraße in Richtung Bahnhof bis zum Amthofplatz zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, auf Natur- und Asphaltwegen durch Weinberge und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz am Amtshofplatz in Bischoffingen GPS N48°06'09.8'E07°37'38.3'

Endpunkt

Parkplatz am Amtshofplatz in Bischoffingen GPS N48°06‘09.8“ E07°37‘38.3“

Route

Amthofplatz - Wasserbehälter 0:25Std. - Pavillon Vogesenblick 0:10Std. - Maiengrundhütte 0:30Std. - Picknickplatz Mittelberg 0:30Std. - Pavillon Mondhalde 0:10Std. - Picknickplatz Mittelberg 0:05Std. - Amthofplatz 0:30Std.

Genuss in der Gutsschenke

Die Betreiber der Gutsschenke Rieflin in Bischoffingen schenken in ihrem netten Innenhof und im gemütlichen Trotthisli ihre eigenen Weine von verschiedenen Lagen aus. Von der überdachten Terrasse streift der Blick bis in die Vogesen. Der Genuss für den Gaumen vereinigt sich mit dem Genuss für die Augen. Zu den Weinen gibt es Kaiserstühler Gerichte und saisonale Spezialitäten. Erwähnenswert ist der hausgemachte Flammkuchen in Variationen und das badische Schäufele. Im Frühjahr gibt es zusätzlich verschiedene Spargelgerichte und im Herbst Zwiebelkuchen und Speisen mit Pfifferlingen. Kinder finden im Innenhof einen Platz zum Spielen (Gutsschenke Rieflin, Kaiserstuhlstraße 8, 79235 Bischoffingen, Tel. 07662/544, www.rieflin.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.