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Wandergenuss
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Nieder­rotweil und Achkarren

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:40 Std.
Länge:
8.3 km
Aufstieg:
240 m
Abstieg:
240 m

Gotischer Schatz und Burgruine. Am Wanderweg liegt Sankt Michael, die älteste Kirche im Kaiserstuhl, mit dem wunderbaren Schnitz­altar. Ein Höhepunkt ist das seltene Flaumeichenvorkommen am Büchsenberg. Der Anstieg auf den Schlossberg wird mit einem wunderbaren Panorama belohnt.

Beschreibung

Zur Bank am Waldrand

Die Kirche Sankt Michael behütet als Kunstschätze den spätgotischen Schnitzaltar von 1520, die Fresken aus dem Jahr 1350 und die älteste Orgel des Breisgaus. Am Ende der Wanderung steht deren Besichtigung an. Gegenüber der Kirche Sankt Michael steigt eine asphaltierte Straße nach rechts hinauf, die nach 150 Metern die Schienen der Bahntrasse kreuzt. Hier oben befindet sich ein alter Phonolit-Steinbruch. Dies ist ein grau-grünliches, vulkanisches Gestein.

An der Kreuzung nach den Gleisen bleiben wir geradeaus leicht aufwärts. Nach 100 Metern wählen wir den rechten flachen Weg. An einem Bildstock mit Aussicht auf Breisach wandern wir auf dem rechten abwärtsführenden Weg entlang der Mauer weiter und unten auf dem asphaltierten Weg geradeaus. An der bald folgenden T-Kreuzung halten wir uns links. Nach 250 Metern gehen wir auf dem zweiten Abzweig nach rechts auf dem Kulinarischen Weinwanderweg weiter. An der zweiten Gabelung in den ausgedehnten Rebflächen laufen wir links aufwärts und streben der kleinen bewaldeten Höhe zu, an der eine Bank am Waldrand steht.

Zum Wegweiser Sommental

Am Waldrand wandern wir nun nach rechts. An der nächsten Kreuzung gehen wir rechts in Richtung Flaumeichenwald. An einer Gabelung im Wald steigen wir rechts abwärts und streifen durch das Naturschutzgebiet Büchsenberg. Die mediterranen Flaumeichen sind ein Beweis für das hier vorherrschende außerordentlich milde Klima. Kennzeichen der trockenresistenten Flaumeichen ist die graufilzige Behaarung an den Blattunterseiten und Knospen, die als Verdunstungsschutz dienen. Im Mai blüht der seltene Diptam unter den Flaumeichen.

Nach dem Flaumeichenwald laufen wir an einer Weggabel links aufwärts und kommen dann wieder durch Weinberge auf ebenem Weg in einem Kreisbogen um den Büchsenberg herum und tauchen wieder in den Wald ein. Bald haben wir fast den Kreis an der Bank am Waldrand geschlossen. Aber kurz vor dem Waldrand gehen wir rechts in spitzem Winkel in Richtung Schlossberg Achkarren abwärts. Nach 50 Metern schlendern wir noch im Wald nach links und in der Folge immer am Waldrand entlang. Am Ende des Walds finden wir den Wegweiser Sommental.

Zum Schlossbergpavillon

Hier laufen wir nach links in den Wald auf einer ehemaligen Römerstraße und 150 Meter weiter nach rechts Richtung Schlossberggipfel. An der nächsten Kreuzung gehen wir auf dem ansteigenden Weg geradeaus und meistern den steilen Anstieg in Serpentinen. Am Ritterfelsensteinbruch, in dem der Tephrit-Tuff für die Burg Höhingen und zur Renovierung des Breisacher Münsters gebrochen wurde, wandern wir auf erholsamem ebenem Weg nach rechts und haben gleich einen wunderbaren Blick auf Achkarren. Eine schöne Sage behauptet, es habe sich beim Bau der Burg Höhingen ein beladener Karren selbstständig gemacht und dem Schlossherrn entfuhr der Spruch »Ach Karren«. Tatsache ist, der Ort verfügt als einzige Winzergemeinde des Kaiserstuhls über 50 Prozent verwitterten Vulkanboden und ist vor allem für seine exzellenten Ruhländer Weine bekannt.

Von diesem Aussichtspunkt müssen wir jetzt nach links sehr steil den Rittersprungrundweg hinauf. Der Schlossbergpavillon bietet einen verdienten Rastplatz mit ausgezeichneter Aussicht. Hier oben stand ab dem 13. Jahrhundert die Burg Höhingen, Eigentum des Geschlechts der Üsenberger, die in den Bauernkriegen 1525 zerstört wurde. Ab 1671 benutzte der französische Baumeister Vauban die Burgruine als Steinbruch zum Festungsbau in Neuf-Brisach, weshalb nur noch spärliche Reste der einst stolzen Burg vorhanden sind.

Zum Naturschutzgebiet Ebnet

Nach der Rast steigen wir zur Lourdes-Grotte hinab und nehmen dort den steilen Pfad mit Geländer links hinunter. In Serpentinen steigen wir immer nur abwärts und gehen am Waldrand den zweiten Weg nach links durch die Rebflächen weiter Richtung Bahnhof Oberrotweil. Nach 100 Metern schwenken wir links auf den Talweg durch Weinberge abwärts. An einer Kreuzung bewegen wir uns jetzt nach rechts, nicht mehr abwärts sondern erst eben, dann aufwärts immer geradeaus auf ein Wäldchen mit einer Antenne zu. An der Kreuzung im Gehölz erreichen wir das Naturschutzgebiet Ebnet.

Zur Kirche Sankt Pantaleon

Im Ebnet orientieren wir uns nach links mit dem Ziel Niederrotweil. Am ersten Abzweig nehmen wir mit der gelben Raute den linken Weg abwärts und wandern am Waldrand nach rechts und bleiben auch nach einer weiteren Kreuzung am Waldrand. Bald bietet sich ein Panorama von den Vogesen über Oberrotweil bis zum Totenkopf. 60 Meter nach dem Ende des Walds folgen wir geradeaus dem Hinweis zur Kirche Sankt Pantaleon und überqueren eine Asphaltstraße. An einer Kreuzung müssen wir links den ersten Erdweg hinauf und an einer Gabelung auf dem rechten, ebenen Weg weiter. An einer weiteren Weggabel geht es links ein wenig aufwärts und dann am Waldrand hinunter zur Kirche Sankt Pantaleon, die seit 1735 das Ziel einer Wallfahrt ist.

Zur Kirche Sankt Michael

Der Kreuzweg führt zur Bahnlinie und bis zur Hauptstraße hinab, auf der wir nach links zur Kirche Sankt Michael zurückkommen.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Weinberge, Wälder und Ortsgebiet. Der steile Aufstieg zur Burg Höhingen erfordert etwas Kondition.

Ausgangspunkt

Parkplatz an der Kirche Sankt Michael in Niederrotweil GPSN48°05'05.0'E07°36'44.5'

Endpunkt

Parkplatz an der Kirche Sankt Michael in NiederrotweilGPS N48°05‘05.0“ E07°36‘44.5“

Route

Kirche Sankt Michael - Bank am Waldrand 0:35Std. - Wegweiser Sommental 0:30Std. - Schlossbergpavillon 0:30Std. - Naturschutzgebiet Ebnet 0:30Std. - Kirche Sankt Pantaleon 0:25Std. - Kirche Sankt Michael 0:10Std.

Der Meister H. L.

Der spätgotische Flügelaltar aus dem Jahr 1525, ein Meisterwerk der oberrheinischen Spätgotik in der Kirche Sankt Michael, trägt die Signatur »HL«. Der schöne Hochaltar im Breisacher Münster trägt die gleiche Kennzeichnung. Darüber hinaus sind 31 weitere Werke mit diesen Initialen bekannt. Der Stil des Meisters »HL« zeigt eine überschwängliche Formensprache der Spätgotik und weist auf den Übergang der Gotik zur Renaissance hin. Bei der Person hinter den Buchstaben »HL« handelt es sich wahrscheinlich um den Ulmer Meister Hans Loy, der 1519 bis 1520 in Freiburg wirkte. Besonders der kunstvoll gestaltete Mittelteil des Altars wirkt wie eine eingefrorene Momentaufnahme der bewegten Szene der Marienkrönung. Der spätgotische Flügelaltar ist für Kunstfreunde ein Genuss. Die Kirche enthält außerdem Fresken aus dem 14.Jahrhundert und die älteste Orgel des Breisgaus. Eine hervorragende interaktive 360°-Ansicht mit dem Altar ist zu sehen unter: www.360cities.net/de/image/st-michael-romanesque-church-niederrotweil-kaiserstuhl. Von März bis Oktober ist die Kirche von 14 bis 17Uhr geöffnet. Unter Tel. 07662/8333 oder unter Tel. 07662/1650 oder beim Haus Nr.36 in Niederrotweil ist evtl. auch zu anderen Zeiten eine Besichtigung zu erfragen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.