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Wandergenuss
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Eichstettener Besonderheiten

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:40 Std.
Länge:
8.4 km
Aufstieg:
110 m
Abstieg:
110 m

Leckerer Käse und andere Raritäten. Die mittelalterliche Brücke und der Pumpenturm in Eichstetten sind etwas Eigenständiges. Die Wanderung führt durch den Ort und über die umliegenden Weinberge. Am Weg liegen eine Biohofkäserei und der Samengarten mit allerlei Raritäten.

Beschreibung

Zur Aumühle

Vom Parkplatz am Bahnhof in Eichstetten starten wir nach Norden zum schon sichtbaren Pumpenturm an der mittelalterlichen Brücke über die Dreisam. Die Fünf-Bogen-Brücke in Eichstetten gehört zu den besonderen Brückenbauten der Region und wurde im Jahr 1745 errichtet, was auch in einem der Scheitelsteine eingemeißelt ist. Die Fundamente stammen aus dem 16. Jahrhundert. Es wird vermutet, dass die verwendeten Sand- und Gneissteine aus dem abgebrochenen Kloster Tennenbach stammen. An der alten Steinbrücke, die auch heute noch dem Schwerlastverkehr standhält, erkennen wir auch den Zusammenfluss von Mühlbach, Nägelgraben und Herremühlebach zur alten Dreisam. Wasseramsel und Eisvogel haben an den vielen Wasserläufen der Ebene ihren Lebensraum. Der Pumpenturm wurde erst 1926 erbaut und zur Bewässerung der Wiesen in der Dreisamniederung genutzt, weil man sich wegen der im Wasser mitgeführten Nährstoffe einen Düngeeffekt erhoffte. Inzwischen ist der Turm im Besitz von Schleiereulen, Mauerseglern und Mörtelbienen.

Auf der hölzernen Bogenbrücke südlich der Steinbrücke überqueren wir den Mühlbach und laufen an diesem nach rechts entlang. An der Reithalle links vorbei und danach rechts, kommen wir an die historische Aumühle, in der fast 700 Jahre Mehl gemahlen, Hanf gestampft und Öl gepresst wurde.

Zum Samengarten

Hier überqueren wir auf der Brücke den Mühlbach und die Schienen der Kaiserstuhlbahn. An der Bötzinger Straße müssen wir rechts und nach 60 Metern links in die Burgtalstraße. Am Ende der Straße geht es rechts und dann gleich links auf dem Altweg nach Westen, 1,5 Kilometer weiter bis zum Samengarten der Stiftung Kaiserstühler Garten. Die Pflanzensammlung dient dem Erhalt der regionalen Kulturpflanzenvielfalt. Auf der linken Seite lassen sich verschiedenste Kultur- und Nahrungspflanzen und im gegenüberliegenden Baumareal unterschiedliche Obstbäume besichtigen. Interessierte können sich öffentlichen Führungen anschließen und entsprechend der Saison auch Gemüse kaufen (www.kaiserstuehler-garten.de).

Zur Grillhütte

An der Kreuzung nach dem Samengarten bleiben wir geradeaus, biegen hinter den Obstbäumen nach rechts und vor dem Hang nach links. An der Weggabel an der Staumauer müssen wir rechts hinauf und oben in den Reben wieder nach rechts. Vor dem Hang geht es links auf dem Schotterweg aufwärts. Nach einer lang gezogenen Linkskurve und wieder auf Asphalt gehen wir die enge Rechtskurve und an der T-Kreuzung rechts bergan in Richtung Buchäcker. An der Kreuzung in den oberen Reben müssen wir auf dem asphaltierten Weinbergweg nach rechts und erreichen schließlich die Grillhütte, einen guten Picknickplatz mit Aussicht über die Reben.

Zum Breitenwegerhof

Nach der Grillhütte sehen wir in der Ferne die Bergkirche auf dem Nimberg (Tour 22). An der zweiten Kreuzung gehen wir links, dann in einem Bogen links hinunter und unten nach rechts. Von hier erblicken wir den noch halb versteckten Kirchturm von Eichstetten. In den unteren Reben geht es wieder nach links in das Löcherntal hinunter. Hier liegt der fruchtbare Talboden, auf dem viel Gemüse angebaut wird. Eichstettener Bauern begannen schon vor 60 Jahren mit dem Bioanbau von Gemüse. Der Ort nennt sich denn auch gerne Wein- und Gemüsedorf und feiert jedes Jahr ein Gemüsefest.

An der zweiten Kreuzung auf dem Talboden schlendern wir nach links und folgen dem Wegweiser in die Demeter-Hofkäserei im Breitenwegerhof. Hier gibt es leckeren Käse und Wurst im Direktverkauf.

Zum Treppenweg

Wir gehen durch den Hof und biegen nach dem Kuhstall nach rechts auf die Endinger Straße ab. Am Staudamm steigen wir in spitzem Winkel nach links aufwärts. Weiter oben nehmen wir in den Reben vor dem Hang die zweite Straße nach rechts aufwärts. Am Ende der Steigung gehen wir mit der Markierung rote Raute an der Bank nach rechts immer an der Hangkante entlang. An einigen Bänken können wir jeweils über Eich­stetten schauen. Funde aus der Steinzeit bis zur Zeit der Römer belegen eine frühe Besiedelungsgeschichte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Dorf fast ausgestorben. Um 1850 schrumpfte die Bevölkerung noch einmal durch Auswanderung nach Amerika. An einer Kreuzung, an der links in 80 Metern Entfernung ein Wasserbehälter steht, nehmen wir rechts den Treppenweg abwärts.

Zum Bahnhof

Zehn Meter nach der Kreuzung am Schützenhaus steigen wir rechts den schmalen Fußweg hinunter. Unten gehen wir auf der Straße Am Wannenberg nach links und auf der Bahlinger Straße nach rechts an der Zehntscheuer aus dem Jahr 1555 vorbei. Am Renaissancerathaus, das in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1567 stammt, laufen wir links auf der Hauptstraße, am besten rechts des Dorfbachs entlang, zum Parkplatz am Bahnhof zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour auf befestigten Wegen durch Weinberge, Felder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz am Bahnhof in Eich­stetten GPS N48°05'33.8'E07°44'50.6'

Endpunkt

Parkplatz am Bahnhof in Eich­stetten GPS N48°05‘33.8“ E07°44‘50.6“

Route

Parkplatz am Bahnhof - Aumühle 0:10Std. - Samengarten 0:35Std. - Grillhütte 0:35Std. - Breitenwegerhof 0:30Std. - Treppenweg 0:30Std. - Parkplatz am Bahnhof 0:20Std.

Genuss vom Breitenwegerhof

Auf dem Breitenwegerhof wird seit 60 Jahren biologisch-dynamisch gewirtschaftet. Der Hof ist im Eigentum von 520 Anteilseignern einer Bürgeraktiengesellschaft. Zum Hof gehören Kühe, Schweine, Hühner und Bienenvölker. Die Kühe suchen sich ihr Grünfutter selbst, bekommen Heu von den hofeigenen Wiesen und biologisches Futter aus eigenem Anbau. Aus der gesamten Milch der Kühe werden in der eigenen Hofkäserei verschiedene Käsespezialitäten hergestellt. Die Hühner haben viel Auslauf mit immer frischem Grün und werden mit Biofutter ernährt. Dadurch können Bioeier von frei laufenden Hühnern in bester Qualität angeboten werden. Die Schweine dürfen in der Erde wühlen und fressen Gemüsereste einer Demeter-Gärtnerei. Das ergibt Wurstspezialitäten von ganz besonderer Qualität. Die Bienenvölker erhalten als Bestäuber die Vielfalt der Pflanzen und Tierwelt. Der Knüller ist der handgefertigte Käse aus der Hofkäserei. Das Sortiment erstreckt sich von Weichkäse über Schnittkäse bis zu Hartkäse in verschiedenen Variationen sowie Quark, Frischkäse und Joghurt. Ein herrlicher Genuss zum Mitnehmen (Breitenwegerhof, Endinger Straße 55, 79356 Eichstetten, Tel. 07663/­912727, www.breitenwegerhof.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.