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Wandergenuss
wandern

Wandern Baden-Württemberg: Auf den Ölberg über dem Hexental

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:10 Std.
Länge:
6.6 km
Aufstieg:
140 m
Abstieg:
140 m

Berühmtes Panorama und Steinzeithöhle. Die Wanderung tangiert die Kapelle auf dem Ölberg, die an aussichtsreicher Stelle steht. Allbekannte Panoramafotos über das Markgräflerland entstehen meist von diesem Standort aus. Steinzeitliche Höhlen und plätschernde Bäche sind spannende Beiwerke.

Beschreibung

Zu den Himmelsstäpfele

Vom Parkplatz im Ehrenstetter Grund starten wir auf dem historischen Bettlerpfad und Wiiwegli nach Nordosten, die Treppe hinunter in Richtung Lourdesgrotte. An der Wegkreuzung auf der Wiese nach dem Ehrenstetter Ahbach gehen wir links genau auf den Ehrenstetter Kirchturm zu. Die spätgotische Kirche Sankt Georg wurde 1912 eingeweiht. Die Vorgängerkirche aus dem 14. Jahrhundert wurde geschickt in die neue Kirche integriert. Die alte Kirche bildet heute den Altarraum und die Sakristei. Rechts oberhalb der Kirche ist auch die Ölbergkapelle zu sehen. Der Blick zurück zeigt weiter hinten die Streicherkapelle im Ehrenstetter Grund, die wir auf dem Rückweg tangieren.

Vor Ehrenstetten überqueren wir die Hexentalstraße (L 122) in den Feldweg, der auf einer Brücke die Möhlin überwindet. 40 Meter nach dem Bach folgen wir der Fahrspur nach links mit der Markierung gelbe Raute. An einer Weggabel vor einem Garten müssen wir rechts hinauf. Am Ende des schmalen Pfads gehen wir auf dem asphaltierten Sträßchen nach rechts und erreichen nach 20 Metern den Beginn des Himmelsstäpfele. Die steile Treppe in die Weinberge hinauf sieht aus, als würde man in den Himmel hinaufsteigen. Die Trockenmauern aus Kalkstein sind eine arbeitsaufwendige Abstützung der Rebhänge.

Zur Ölbergkapelle

Wir steigen die Himmelsstäpfele durch das Naturschutzgebiet Ölberg Ehrenstetten hinauf und wandern oben auf dem Weg mit den modernen Mosaik-Kreuzwegstationen rechts zur Ölbergkapelle hoch. Die Ölbergkapelle wurde 1954 zum Gedenken an die in den Weltkriegen gefallenen Soldaten erbaut. Der Blick reicht in den Schwarzwald und in die Vogesen. Zu Füßen liegen Kirchhofen und Ehrenstetten, die zu einer Gemeinde mit dem Namen Ehrenkirchen zusammengefügt wurden. Ehrenstetten wurde 1139 das erste Mal urkundlich erwähnt. Doch schon zur Steinzeit war die Gegend besiedelt. Nach Nordosten schauen wir in das Hexental bis nach Bollschweil (Tour 26). Im Süden steht die Staufener Burg auf dem solitären Burgberg (Tour 29). Weit schweift der Blick über das Markgräflerland und über die Rheinebene. Im Westen steht der Batzenberg (Tour 27) vor den Vogesen. Die Picknickplätze an der Kapelle locken zum Verweilen. Manche Menschen meinen: »Hier beginnt der Süden Europas.« Nicht nur der herrliche Ausblick und der Wein geben dieser Ansicht Nahrung.

Zum Eckbachsteg

Von der Ölbergkapelle gehen wir auf dem Steinzeitpfad aufwärts und nehmen 150 Meter oberhalb der Kapelle an der Gabelung mit dem Wegkreuz den rechten Weg. An der kurz darauf folgenden Weggabel verlassen wir den Steinzeitweg nach rechts. Wir kommen an einer Ruhebank mit einem alten Feldahorn vorbei und wandern dann durch die Rebflächen. Am Abzweig an einer Bank am Wald­rand laufen wir in spitzem Winkel rechts hinunter, mit ständiger Aussicht in die Kette der Schwarzwaldberge vom Schauinsland bis hinunter zum Blauen mit der Antenne. Weiter unten treffen wir wieder auf den Steinzeitweg, der in spitzem Winkel nach links hinabführt. Der Weg wird zu einem kleinen Pfad. An einer Gabelung bleiben wir auf dem linken Pfad oben, der wieder um einiges ansteigt. Wieder weiter unten treffen wir auf die Teufelsküche, eine Felswand aus Hauptrogenkalkstein mit einigen Höhlen. Die natürlichen Kavernen wurden teilweise von Menschen vergrößert. In den Höhlen hausten während der Altsteinzeit vor 35 000 Jahren Rentierjäger. Funde von Knochen und Werkzeugen aus Feuerstein belegen dies. Die Haupthöhle ist in zehn Metern Höhe in einer Steilwand schwer erreichbar. Nach den Höhlen gibt es auch noch Mauerreste der geheimnisvollen Burg Hauenfels, die 1200 bis 1600 bewohnt war. Kurz danach überqueren wir auf dem Eckbachsteg das Gewässer und folgen dem Sträßchen nach rechts.

Zur Schopbachhütte

Im Weiler Gütighofen führt eine Brücke über die Möhlin. Das kleine Gütighofen ist seit dem 13. Jahrhundert belegt. Das älteste Haus ist die Felsenmühle. Die Hexentalstraße (L 122) wird geradeaus überquert und es geht über Wiesen und Felder dem Wald zu. Auf der linken Seite ist Bollschweil mit dem Schloss zu sehen. An der Kreuzung im Wald bleiben wir geradeaus und schwenken dann nach rechts in eine Forststraße ein, die in kurzem Auf und Ab zur Schopbachhütte führt. Hier ist mit den Picknicktischen, dem Spielplatz und mit dem Brunnen ein schattiger Rastplatz für heiße Tage.

Zur Streicherkapelle

Nach der Schopbachhütte wandern wir auf der zweiten Forststraße nach links in Richtung Ehrenstetter Grund. Nach 500 Metern nehmen wir den Weg nach rechts zur Streicherkapelle.Zum Parkplatz Ehrenstetter Grund

Nun müssen wir den Ehrenstetter Ahbach überqueren und folgen ihm nach rechts. Der Wiesenweg wird zu einer Forststraße, die direkt an den Parkplatz im Ehrenstetter Grund zurückführt.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, meist auf Naturwegen durch Weinberge, Wälder, Wiesen, Felder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz Ehrenstetter Grund GPSN47°54'24.9'E07°46'11.4'

Endpunkt

Parkplatz Ehrenstetter Grund GPS N47°54‘24.9“ E07°46‘11.4“

Route

Parkplatz Ehrenstetter Grund - Himmelsstäpfele 0:35Std. - Ölbergkapelle 0:10Std. - Eckbachsteg 0:40Std. - Schopbachhütte 0:20Std. - Streicherkapelle 0:15Std. - Parkplatz Ehrenstetter Grund 0:10Std.

Strauße oder Winzerschenke?

Ein Besen mit bunten Bändern wird vor das Tor gehängt, wenn das Weingut geöffnet hat. Von dem Besen (Besenwirtschaft) kommt der Name Strauße. In einer Strauße werden selbst erzeugter Wein und kleine Speisen aus eigener Herstellung im Weinkeller oder in der Scheune angeboten. Eine Strauße darf nur vier Monate im Jahr geöffnet haben und ist auf maximal 40 Sitzplätze beschränkt. Nicht wenige ehemalige Strauße haben eine Konzession angestrebt und zählen nun zu den Winzerschenken, mit längeren Öffnungszeiten und großer Anzahl von Sitzplätzen. Wie auch immer, besonders lecker wird es im Frühsommer, wenn der Betrieb auch Spargelanbau betreibt. In Ehrenkirchen ist zum Beispiel die interessante Lorenz-Strauße. In der alten Scheune mit unzähligen Spiegeln werden Weine und badische Gerichte serviert (Straußenwirtschaft Lorenz, Krozinger Straße 13, 79238 Ehrenkirchen, Tel.07633/9299050, www.lorenz-strausse.de). Wann nun die Öffnungszeiten aller Straußen sind, erfährt der Genießer zuverlässig aus den Straußen-Kalendern (www.straussen-kalender.de und Straußen-App).

Meister des Rokoko

Die Wentzinger Straße in Ehrenstetten ist benannt nach Johann Christian Wentzinger, der in Ehrenstetten geboren wurde und von 1710 bis 1797 lebte. Er war Architekt, Maler und Bildhauer. Er wird zu den profiliertesten Rokokokünstlern Süddeutschlands gezählt. Das Freiburger Museum für Stadtgeschichte am Münsterplatz ist in seinem ehemaligen Wohn- und Atelierhaus Zum Schönen Eck (Wentzingerhaus) beherbergt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.