Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Zur Rettenbeckalm
Klein, aber fein. Weite Aussichten, lichte Buchenwälder, Latschengürtel und eine Auswahl bei der Einkehr: Soll es das bekannte Bodenschneidhaus sein oder doch lieber die rustikale Rettenbeckalm? Letztere ist ein echter Geheimtipp, hat zwar nicht immer geöffnet, aber es gibt ja noch die Alternative.
Variantenreicher Ausflug
Übrigens gibt es auch für die Gipfelbesteigung zwei Varianten zur Auswahl. Wir haben die Wasserspitze vorgeschlagen, denn sie ist ein Geheimtipp im ansonsten eher überlaufenen Spitzingseegebiet. Direkt von der Rettenbeckalm lässt sich aber auch die Bodenschneid besteigen – sicherlich ist man dort nicht allein unterwegs, aber die Aussicht ist definitiv ebenfalls nicht zu verachten.
Wir folgen vom Wanderparkplatz der ansteigenden Forststraße, die zur Bodenschneid beschildert ist. Die Wadenmuskeln werden schnell warm, denn der Weg steigt kräftig an. Dafür gewinnen wir rasch an Höhe, und nach wenigen Minuten plätschert der Dürnbach bereits tief unter uns dahin.
Zu den Raineralmen
Wir passieren eine kleine Wegkapelle und lassen die Abzweigung unberücksichtigt. Dann queren wir eine Forststraße geradeaus, und langsam lichtet sich der Wald ein wenig. Wieder treffen wir auf eine kleine Wegekreuzung; hier verlassen uns die Brecherspitz-Gipfelaspiranten nach links. Wir hingegen bleiben nochmals geradeaus und wandern nun auf dem deutlich kleineren Pfad durch einen wunderschönen Buchenwald. Kurz darauf mündet unser Steig erneut in eine kleine Almstraße, der wir nun nach links folgen.
Jetzt hat das Schattendasein ein Ende, und wir genießen die kurze Entspannungsphase auf dem nur noch gemächlich ansteigenden Weg bis zu den zwei Raineralmen. Dort startet nun nach rechts über die Wiese der Gipfelweg hinauf zur Wasserspitze. Die Abzweigung ist nicht beschildert, aber der Pfad ist deutlich zu sehen, und auch das Gipfelkreuz erkennt man schon.
Gipfelglück auf der Wasserspitze
Der Wiesenweg ist nach einem Lawinenabgang etwas abgerutscht – hier benötigt man ein wenig Trittsicherheit. Trotzdem bleiben wir exakt auf dem Steig und stapfen dem Bauern nicht querfeldein über seine Almwiese. Das ist eigentlich selbstverständlich! Steil geht es zu dem kleinen Sattel hinauf; dort angekommen, geht’s nach links zur Wasserspitze, der Gipfel rechts davon ist der Rainerkopf. Wir folgen also dem Pfad nach links, der in seiner Steilheit nicht nachlässt. Bald erhaschen wir einen Blick auf den Tegernsee, und weil uns der Weg sowieso immer wieder zum Verschnaufen zwingt, können wir auch das Panorama in alle anderen Richtungen bewundern – mit jedem Meter wird es schöner.
Nach einem kleinen Latschengürtel haben wir es dann geschafft und stehen vor dem kleinen Gipfelkreuz der Wasserspitze. Falls wider Erwarten der Gipfel doch besetzt sein sollte, findet man ein Stückchen weiter noch ein paar Fleckchen Gras zum Verweilen. Aber Achtung: Diesem Pfad noch länger zu folgen, ist nur erfahrenen Bergsteigern vorbehalten!
Gelungene Almfreuden
Uns reicht für heute die Wasserspitze, und so genießen wir die Aussicht. Unter uns liegt das Bodenschneidhaus, die daneben liegende Rettenbeckalm ist jedoch kaum zu sehen. Irgendwann drängt uns dann der Hunger zurück in die Zivilisation, und so geht es auf demselben Weg zu den Raineralmen zurück. Jetzt sind es nur noch wenige Minuten nach rechts weiter auf der Almstraße, und schon stehen wir vor der kleinen Rettenbeckalm.
Ganz allein wird man hier sicherlich nicht sein, aber die meisten Mitwanderer zieht es ins Bodenschneidhaus nebenan – dort locken neben einigen Liegestühlen auch die leckeren Kasspatzen und der Kaiserschmarrn. Wer es jedoch einfacher, dafür umso gemütlicher mag, setzt sich vor der Rettenbeckalm auf die Hausbank. Gerade einmal Platz für zwei Tische gibt es. Die Auswahl ist ebenso überschaubar, eine Karte sucht man vergebens. Getränke, Kaffee und deftige Brotzeiten gibt es – aber mal ganz ehrlich: Für einen gelungenen Tag am Berg braucht es auch nicht mehr!
Und der Rückweg ist dann ebenfalls einfach: Er führt über den Hinweg zurück ins Tal.
Region
Touren-Charakter
Zur Alm verläuft die Wanderung vorwiegend auf einem Forstweg. Nur der Aufstieg zum Gipfel ist sehr steil und führt über einen etwas abschüssigen Wiesenpfad.
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz Dürnbach in Neuhaus
Endpunkt
Wanderparkplatz Dürnbach in NeuhausGastkultur
Gastronomisch entwickelt sich ganz Neuhaus am Schliersee immer mehr zu einem Geheimtipp: Kaffee und Mittagstisch mit Wendelsteinblick gibt es im »Lunchery« über der Slyrs-Destillerie; im Bahnhof lockt das »La Stazione« mit italienischem Flair und Küche, und neuerdings sorgt auch die »Alperie« mit angeschlossenem Alpengarten für pure Entspannung nach einer Bergtour.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.