Bruckmann CMYK quer
Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Zur Baumgartenschneid

Anspruch:
mittel
Dauer:
07:15 Std.
Aufstieg:
860 m
Abstieg:
860 m

Stille Gipfelwege und Trubel am Tegernsee. Eine Tour der Kontraste. Am Seeufer in Tegernsee, genauso wie am Leeberg-Höhenweg, tummeln sich Touristen und Wanderer. Still wird es auf den Entdeckerpfaden hinauf zur Baumgartenschneid. Der Abstieg über den Riederstein verspricht Tiefblicke auf den Tegernsee.

Beschreibung

Im Bärlauchurwald

Wer Ende April bis Mai diesen stimmungsvollen Weg nimmt, wird umgeben sein von den Düften der Bärlauchmatten, die sich unter den lichten Buchenwäldern ausbreiten. Da kommt schon etwas Urwaldfeeling auf. Auch deshalb, weil wir auf dieser Route kaum einen Wanderer treffen werden. Wirklich ein echter Traumpfad, der uns so in die Natur eintauchen lässt, dass wir dann völlig überrascht sind, wenn wir auf den Hauptweg kurz unter dem Gipfel der Baumgartenschneid gelangen. Dann sind wir schon fast ein wenig enttäuscht, wieder unter den Wanderern zu sein, die auf dem beliebten Weg über den Riederstein zum Gipfel hinaufziehen.

Berg ohne Weg auf der Karte

Gewöhnlich sind die »Vergessenen Pfade« zumindest mit einer schwarz gestrichelten Linie in den topografischen Karten angedeutet, was die korrekte Eintragung für einen nicht markierten, steigähnlichen Wanderweg wäre. Auf dieser Tour ist jedoch lediglich der abzweigende Forstweg eingezeichnet, der dann im Nirwana endet.

Sackgasse zum Glück

Wenn schon ein Schild mit dem Hinweis »Sackgasse« an einem Weg vermerkt ist, so kann das hin und wieder der Hinweis auf einen Entdeckerpfad sein. So auch in diesem Fall. Warum der Forstweg weiter in den Wald geschlagen wurde, bleibt ein Rätsel. Vielleicht, um einen Fahrweg zur alten Hütte im Wald zu bauen. Sie steht an der Stelle, an der sich der Weg aus der flachen Hangquerung nun in gleichmäßigen Serpentinen bergauf durch den Wald zieht. Schön auch zu sehen, wie sich die Natur diesen Forstweg, der wohl nicht mehr befahren wird, zurückerobert. Gras und kleine Bäume stehen in der linken Wegspur, sodass jeder Wanderer die rechte nimmt. Schnell verengt sich die Forststraße dann endgültig zu einem schmalen Bergpfad. Bei einer Querung der Schuttreisen dürfen wir die ersten schönen Ausblicke in das Tegernseer Tal genießen, hinüber zum Wallberg sowie zum Roß- und Buchstein.

Die Gipfelschau

Weit schweift der Blick vom Gipfel der Baumgartenschneid nach Norden ins flache Land. An klaren Tagen können wir bis nach München sehen und dort einzelne größere Gebäude erkennen wie den Olympiaturm und das Heizkraftwerk Süd. Letzteres ist eher eine unromantische Beschreibung der Gipfelaussicht, aber eben doch ein unglaublicher Kontrast zu unseren Entdeckerpfaden. Daneben sollte auch der grandiose Ausblick zum Karwendel erwähnt werden, um der Romantik wieder Platz zu geben. So reihen sich über dem Vorkarwendel die Felsfronten der Hauptkette auf. Der höchste der steinernen Soldaten ist die Birkarspitze mit ihren 2749 Metern. An klaren Tagen reicht der Blick noch weiter nach Westen bis zur Zugspitze mit dem Höllentalferner, einem kleinen Gletscher. Nach Osten hin grüßen uns der Schliersberg sowie der Felsenblock des Breitensteins. Wir sollten uns viel Zeit nehmen, um diese famose Aussicht zu genießen.

Auf dem Leeberg-Höhenweg

Vom   Bahnhof und Parkplatz Tegernsee gehen wir in südlicher Richtung die Bahnhofstraße bergab. Dann geht es links in die Lärchenwaldstraße. Dort orientiert man sich mit dem Schild »Tegernseer Höhenweg nach Rottach Egern und Schwaighof«. Dann wendet man sich rechts mit dem gewohnten Wegweiser in die Straße Am Brand, so überquert man eine Bachbrücke und geht danach geradeaus. Gleich darauf nimmt man den linken Weg mit dem Schild »Tegernseer Höhenweg nach Rottach Egern und Schwaighof über Oberen Lerchenwaldweg«. Man befindet sich nun auf einem Waldlehrpfad mit einigen interessanten Stationen. Wenig später ist auch schon der Aussichtspavillon Paraplui erreicht. Hier gehen wir weiter bergauf mit dem schon gewohnten Wegweiser »Tegernseer Höhenweg nach Rottach Egern und Schwaighof«, weshalb dieser für die weitere Wegstrecke nicht mehr erwähnt wird. Jetzt geht es in eine Nebenstraße bergab.

Dann hält man sich links und passiert das Hotel Leeberghof. Der Weg bleibt danach auf etwa gleicher Höhe. Später geht es bergab zu einer Bachbrücke. Hier wendet man sich nach links steil bergan, nun mit dem Wegweiser »Riederstein, Galaun, Baumgartenschneid«. Wir gelangen so an den Hauptwanderweg von Schwaighof. Hier geht es mit dem letzten Wegweiser links steil bergauf. Nachdem wir in einer Rechtskurve einen betonierten Wegabschnitt passiert haben, folgt eine Linkskurve. Gleich darauf zweigt rechter Hand mit dem Schild »Sackgasse« ein Forstweg ab.

Der Forstweg verengt sich zunehmend und quert als Bergpfad die Südflanke unter der Baumgartenschneid. Nahe einer alten Holzhütte, diese liegt unterhalb des Weges, führt der Entdeckerpfad nun in Kehren bergauf. An einer Weggabelung können wir dann beide Wege nehmen, da sie später wieder zusammenführen. Der Buchenwald geht nun mit zunehmender Höhe allmählich in Fichtenwald über. In Serpentinen führt hier der Pfad bergan. Wir erreichen den Sattel unter dem Gipfel der Baumgartenschneid und damit auch den Hauptwanderweg, dem wir nun rechter Hand bis zum Gipfel der Baumgartenschneid folgen.

Über Riederstein und Galaun nach Tegernsee

Vom Gipfel der Baumgartenschneid geht es auf der Normalroute bergab. So folgen wir hier über den Rohrkopf berg- ab durch den Bergwald dem Bergkamm bis zur Riedersteinkapelle. Nach diesem Aussichtspunkt geht es wieder ein Stück zurück und dann rechter Hand über einen Kreuzweg hinunter Richtung »Galaun, Tegernsee«. Dabei passieren wir auch eine Mariengrotte. Am Berggasthaus Riederstein-Galaun angelangt, nimmt man den direkten Wanderweg bergab mit dem Schild »Tegernsee über Leeberg-Höhenweg«, also nicht über den breiten Schotterweg, der linker Hand hinabführen würde. Zunächst geht es durch den Bergwald steil bergab, später geben Bergwiesen den Blick frei auf den Tegernsee. So gelangen wir auf den Leeberg-Höhenweg, dem wir mit dem letzten Wegweiser zurück nach Tegernsee auf der Route des Hinwegs, zurück zu den bekannten Endpunkten   Bahnhof und Parkplatz Tegernsee folgen.

Touren-Charakter

Spazierwege bis Leeberg-Höhenweg, steigähnliche Pfade bis Baumgartenschneid, im Abstieg typische Wanderwege bis Leeberg-Höhenweg

Beste Jahreszeit

Mitte Mai–Ende Okt. bei absoluter Schneefreiheit

Ausgangspunkt

Pkw/ÖPNV: Parkplatz Bahnhof Tegernsee 750 m

Endpunkt

Pkw/ÖPNV: Bahnhof Tegernsee 750 m

Route

Bahnhof Tegernsee Paraplui ½ Std. Baumgartenschneid 3 Std. Riedersteinkapelle 1¼ Std. Berggasthof Riederstein (Galaun) ½ Std. Paraplui 1½ Std. Bahnhof Tegernsee ½ Std.

Höchster Punkt

Baumgartenschneid 1444 m, Riederstein1207 m

Tegernsee

Nach der Tour lohnt ein Abstecher nach Tegernsee-Ort. Das Ensemble des Bräustüberls und des Klosters in Seenähe hat sein ganz eigenes Flair. Auf dem Uferweg kann man nordwärts noch an der Strandpromenade, vorbei an Cafés und Eisdielen zum Dampfersteg bummeln. Und das alles auf der abendlichen Sonnenseite des Sees.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.