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Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Zu den Siebenhütten

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
6 km
Aufstieg:
50 m
Abstieg:
50 m

Alm mit Bachgeplätscher. Die Entscheidung für die Wanderung zu den Sieben- hütten ist gefallen – Gratulation, alles richtig gemacht! Viel Berggefühl, kombiniert mit minimalem Wanderauf- wand, und der Weg dorthin ist abwechslungsreich und gespickt mit ein paar Sehenswürdigkeiten .

Beschreibung

Das WiIdbad Kreuth 

Vom Parkplatz folgen wir der kleinen Teerstraße über die Weißach und bleiben dann geradeaus auf der Zufahrtsstraße in Richtung Wildbad Kreuth. Den nach rechts ausgeschilderten Wanderweg zu den Siebenhütten lassen wir unberücksichtigt. Hier werden wir später zurückkommen. Der Weg steigt minimal an. Kaum verlassen wir den Wald, liegt das große Wildbad Kreuth vor uns. Früher ein Heilbad (siehe Kasten), wurde es von 1974 bis 2016 als Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung genutzt. Heute gibt es Pläne, das alte Bad für seinen ursprünglichen Zweck zu sanieren.An der Weggabelung halten wir uns rechts, um dann direkt am Wildbad entlang nach links zu gehen. Beide Wege treffen am südlichen Ende des lang gestreckten Gebäudes wieder zusammen. Hier bleiben wir in südlicher Richtung und wandern an der Kapelle Hl. Kreuz und dem Gasthaus Altes Bad vorbei.

Der Kiem Pauli Weg 

Rechts führt ein Weg hinunter zur Fischzucht. Diese Abzweigung ignorieren wir ebenfalls, wobei wir uns gleich darauf den Abstecher von zehn Minuten nach links zur Quelle mit dem schönen Denkmal von Max I. Joseph gönnen. Zurück am Abzweig geht es dann über den Bach, der von der Quelle herfließt. Nun sind wir auf dem Kiem-Pauli-Weg unterwegs, dem auch eine Gedenktafel an der kleinen Kapelle gewidmet ist. Der Kiem Pauli, ein bekannter Volksmusiker, lebte von 1924 bis zu seinem Tod 1960 in Wildbad Kreuth. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass die bayerische Volksmusik etwa ab 1930 einen bis heute ungebrochenen ungeheuren Aufschwung erlebte. Der Weg zieht sich nun mit einigen Aussichtspunkten oberhalb der Hofbauernweißach entlang und ist stets zu den Siebenhütten ausgeschildert. Nachdem wir den Hohlensteinbach überquert haben, sehen wir auch schon die Häuser der Siebenhütten auf einer Almwiese vor uns liegen.

Zu den Siebenhütten 

Schnell sind diese erreicht und einer genussvollen Einkehr steht nichts mehr im Wege. Auch wenn wir uns dafür in der Selbstbedienungsschlange anstellen müssen, lohnt sich die Warterei für einen hausgemachten Kuchen und hervorragenden Kaffee, der aus der Kaffeerösterei Dienzler stammt. Leckere kleine Brotzeiten wie Wurstsalat oder Leberkäse, Griebenschmalzbrote oder Obatzden gibt es natürlich auch. Die Käseköstlichkeiten stammen von der nahen Tegernseer Käserei und besonders erwähnenswert ist der leckere Joghurt mit frischen Früchten. Wer es deftiger mag, erfrischt sich natürlich mit bestem Bier aus dem Herzoglichen Brauhaus Tegernsee. Einst standen hier wirklich sieben Almhütten von sieben Kreuther Bauern. Als 1818 der König von Bayern Maximilian I. Joseph das alte Bad in Kreuth erwarb und es zu einem damals modernen und mondänen Heilbad umbauen ließ, erlebten die Bauern und ihre Almwirtschaft einen großen Aufschwung. Bis zu 500 Ziegen wurden hier gehalten, deren Milch bzw. die Molke für die Kuren benötigt wurde. Als die Kuren zum Erliegen kamen, verschwanden auch die Almhütten. Drei Gebäude sind übrig geblieben und ein viertes, ein alter Troadstadl, wurde 2015 wieder neu aufgestellt. Bis heute gehört das Gebiet den Wittelsbachern. Besitzerin ist Helene Herzogin von Bayern, die sich zusammen mit den Pächtern dafür einsetzt, alte Traditionen zu bewahren. Wer noch ein Plätzchen für ein Mittags- bzw. Verdauungsschläfchen sucht, wird bestimmt am Bachlauf fündig. Aber alles Gute hat einmal ein Ende und so machen wir uns auf den Rückweg.

Fischer Fritz 

Dafür queren wir die Hofbauerweißach und wenden uns dann auf dem breiten Wanderweg nach rechts leicht bergab. Diesem folgen wir nun ein gutes Stück. Der Weg mündet an der nächsten Brücke in einen größeren Weg. Geradeaus geht es zum Wanderparkplatz Siebenhütten; wir halten uns jedoch rechts und queren erneut den Bach. Unmittelbar dahinter biegen wir dann links auf den Wanderweg ein – wobei sich an dieser Stelle ein Abstecher nach rechts zu den Herzoglichen Fischweihern lohnt. Dort wartet die nächste perfekte Einkehrmöglichkeit auf uns. Und wer Lust auf frisch geräucherte Forellen und Saiblinge hat, kann sich für den Nachhauseweg eindecken. Egal ob mit oder ohne Abstecher führt unser Weiterweg ab besagter Brücke nach links und wir wandern unterhalb des Wildbadgebäudes durch den Wald. Das letzte Wegstück begleitet uns dann die Weißach. Schließlich stoßen wir an der Brücke wieder auf den bekannten Weg und sind mit wenigen Schritten an unserem E Ausgangsort zurück.

Touren-Charakter

Einfache Rundwanderung mit wenig Steigung auf breiteren Waldwegen. Lässt sich sogar noch verkürzen. Dann startet man vom Siebenhüttenparkplatz und wandert nur auf der kleinen Almstraße in ca. 45 Minuten zur Alm.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Wildbad Kreuth bei Kreuth

Endpunkt

Wanderparkplatz Wildbad Kreuth bei Kreuth

Wildbad Kreuth

Bereits seit dem 15.Jahrhundert war das heilkräftige gesunde Wasser in Wildbad Kreuth bekannt. Es befand sich im Besitz des Klosters Tegernsees, das jedoch der Säkularisation zum Opfer fiel und 1817 durch König Maximilian I. Joseph erworben wurde. Dieser ließ rasch ein neues Bad errichten. Und gleich reisten viele hochkarätige Adelige, darunter die Zarin Alexandra von Russland, Erzherzogin Sophie von Österreich oder der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm hierher. Wildbad Kreuth wurde so ein Treffpunkt der damaligen High Society.

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