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Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Zu den Roßsteinalmen

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
700 m
Abstieg:
700 m

Wanderung mit oder ohne Nervenkitzel. Die beiden Gipfel von Roß- und Buchstein sind natürlich keine Geheimtipps mehr, und erst recht ist das auch nicht die Tegernseer Hütte, die sich so spektakulär in den Sattel dazwischen duckt. Aber es gibt wunderbare Alternativen, wie z.B. die Roßsteinalmen, die so schön und aussichtsreich liegen, dass man einen Gipfel dazu gar nicht unbedingt braucht.

Beschreibung

Von der Sonne verwöhnt

Wir starten am Parkplatz Bayerwald und folgen dem Wegweiser, der zur Tegernseer Hütte und zu Roß- und Buchstein ausgeschildert ist. Unsere Kondition wird gleich gefordert, es geht steil zur Sache. Der Hang ist nach Süden hin ausgerichtet, trotzdem spendet der Bergwald angenehmen Schatten. Wenn wir den kleinen Bergbach, den Alpelgraben, queren, sind es nur noch wenige Zicks und Zacks, dann erreichen wir den Rand einer Almwiese. Eine kurze Verschnaufpause an den unbewirtschafteten Gebäuden des Sonnbergalm-Niederlegers schadet nicht, denn kurz danach wendet sich unser Bergpfad nach rechts und steigt wieder kräftig an. Aber die Höhenmeter gehören nun einmal geschafft.

Nach einer geraumen Zeit wird der Wald immer lichter, und schließlich treten wir auf eine große Almfläche. Über uns sehen wir schon die Almgebäude. Mit einem letzten Aufschwung sind es nur noch wenige Schritte, und wir stehen am Sonnbergalm-Hochleger, der seinem Namen alle Ehre macht: Die Almhütten liegen malerisch auf einer kleinen Bergkuppe, und wir genießen einen weiten Blick auf die Blauberge südlich des Weißachtals, auf den Leonhardstein und die Berge am Tegernsee sowie auf die nahen und mächtigen Felsen von Roß- und Buchstein. Im Sommer können wir hier etwas zu trinken bekommen, auch wenn die Sonnbergalm nicht unser eigentliches Ziel ist.

Erfrischende Rast auf weiter Alm

So verschnaufen wir nur kurz und genießen die Almidylle, bevor wir weiter dem Bergweg in Richtung Roß- und Buchstein folgen. Jetzt ist es zum Glück nicht mehr so anstrengend, das meiste haben wir schon geschafft. An einem mächtigen Felsen, der sicherlich einmal vom Roßstein abgegangen ist, trennen sich nun die Wege. Nach rechts streben die Gipfelstürmer, die trittsicher und schwindelfrei sind, auf dem ausgesetzten und teilweise mit Drahtseilen versicherten Steig hinauf.

Doch der Gipfel interessiert uns heute gar nicht, denn er ist wirklich sehr bekannt und viel begangen. Deshalb bleiben wir auf dem Hauptweg, passieren einige weitere große Felsbrocken und biegen schließlich um eine Bergflanke. Direkt vor unserer Nase sehen wir die Roßsteinalmen, unser eigentliches Ziel. So ignorieren wir gleich auch noch die zweite Abzweigung zum Gipfel (wer hier nach rechts steigt, hat es im Übrigen deutlich leichter mit der Gipfelbesteigung – es ist der einfachere Weg). Stattdessen wandern wir abwärts zu den Almgebäuden und freuen uns auf ein kühles Getränk aus dem Brunnen, das wir uns gleich bei der ersten Alm kaufen können. Rund um die Roßsteinalmen ist genügend Platz für eine ausgedehnte Rast. Vor allem überraschen uns schon wieder völlig neue Fernblicke: Jetzt genießen wir die Aussicht auf die Berge des Isartals und sehen auch schon die ersten Karwendelgipfel.

Abstieg über die Röhrlmoosalm

Um die Rundtour erfolgreich zu beenden, wandern wir an den Roßsteinalmen vorbei und folgen an der Weggabelung der Almstraße nach links abwärts. Der breite Weg ist zur Abwechslung ganz angenehm, erlaubt er doch ein Nebeneinandergehen. Bald können wir die Serpentinen der Almstraße abkürzen, das ist deutlich kürzer und geht auch schneller. Der Pfad ist zur Röhrlmoosalm beschildert. Flott geht es abwärts, und dann stehen wir auch schon vor der Röhrlmoosalm, die am Schiffbach und am Rand einer großen Almwiese liegt.

An der Alm wendet sich unser Weg nach links und führt in den Wald. Er folgt nun immer dem Schiffbach, der links und rechts von ein paar Rinnsalen gespeist wird. Fast schon im Tal queren wir ihn und erreichen die Forsthäuser bei Glashütte an der Deutschen Alpenstraße. Hier wenden wir uns nach links und wandern auf einem kleinen Pfad parallel zur Autostraße weiter. Dabei kreuzen wir erneut den Schiffbach, queren kurz darauf vorsichtig die Autostraße und biegen in das kleine Sträßchen ein, das zu einer Brücke über die Weißach hinunterführt. Noch vor der Brücke beginnt nach links wieder ein Wanderweg, der uns völlig verkehrsberuhigt die letzten Minuten entlang der Weißach zu unserem Ausgangspunkt zurückbringt.

Touren-Charakter

Ohne die Gipfelbesteigung ist die Tour nur aufgrund ihrer Länge und der Höhenmeter als »mittel« einzustufen - Trittsicherheit ist trotzdem erforderlich. Wer den Gipfel mitnehmen möchte, muss mit 200Hm und 1.30Std. zusätzlich rechnen.

Ausgangspunkt

Parkplatz Bayerwald im Weißachtal

Endpunkt

Parkplatz Bayerwald im Weißachtal

Käsegenuss

Am Beginn des Weißachtals, fast schon wieder am Tegernsee, liegt die Naturkäserei Tegernseer Land (www.naturkaeserei.de). Dort können wir uns nicht nur mit den unterschiedlichsten Heumilchprodukten für Zu Hause eindecken, die sonnige Terrasse verlockt auch zu einer gemütlichen Einkehr – ein Eldorado, nicht nur für Käseliebhaber!

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.