Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Vom Spitzingsee zur Albert-Link-Hütte

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Über das Westufer 

Wir queren am Parkplatz am Spitzingsattel vorsichtig die Straße. Auf der anderen Seite beginnt nach links ein schmaler Fußweg steiler bergab. Er führt uns direkt zum Nordufer des Spitzingsees. Wie ein dunkles Juwel leuchtet uns der 28,3 Hektar große Bergsee mit seinen intensiven blaugrünen Farben entgegen. Die Sonne kitzelt uns auf der Nase, denn es geht schnurgerade nach Süden. An einer Feuchtwiese werden wir ein Stück vom See weggeleitet, dahinter wandern wir dann über den Firstgraben-Bach in einem lichten Wald, stets in Ufernähe bleibend. Schnell erreichen wir das Südufer und marschieren am See entlang, bis wir am Ruder- und Tretbootverleih die ersten Häuser des Ortes Spitzingsee erreichen. Dort stoßen wir auf die kleine Teerstraße. Jetzt geht es für wenige Meter nach rechts, um dann links in den Roßkopfweg einzubiegen. Die Albert-Link-Hütte und der Bockerlbahnweg sind nun ausgeschildert.

Almidylle Der Weg steigt leicht an, führt aus dem Wald hinaus und wir flanieren auf einem Panoramaweg mit herrlicher Aussicht in einem großen Bogen um die grünen Almwiesen. Die Strecke verläuft fast eben, sodass wir völlig in den eindrucksvollen Naturrahmen eintauchen können. Im Süden liegt der Schinder, von rechts grüßen der Stümpfling und der Stolzenberg, die im Winter beliebtes Ziel von Skifahrern sind. Die grünen Almflächen gehören bereits zum Valeppalmboden, was ein bisschen verwirrend ist, weiß man doch, dass es bis zum berühmten Forsthaus Valepp noch einige Kilometer in südlicher Richtung sind. Wir sind nun auf der ehemaligen Trasse der Bockerlbahn unterwegs. Informationstafeln erklären an wichtigen Stationen, welch technischer Aufwand beim Bau der Waldbahn betrieben werden musste.

Schließlich zweigt nach links ein Almweg zur Albert-Link-Hütte ab. Wer hier abkürzen möchte, kann auf direktem Weg dorthin marschieren. Ansonsten bleiben wir dem Bockerlbahnweg treu und orientieren uns an der Beschilderung in Richtung Blecksteinhaus. Durch einen Felsendurchbruch sind wir wieder im Wald, wo wir in einer Spitzkehre nach links wandern. Nach rechts wäre ein Abstecher zum Blecksteinhaus möglich. Wir folgen jedoch der breiten Straße, die uns bald über das Flüsslein »Rote Valepp« zu einer kleinen Teerstraße bringt. Auf dieser wandern wir nach links und bestaunen das so fröhlich mäandernde Almflüsschen. Leicht bergauf kommen wir schließlich an die Abzweigung zur Albert-Link-Hütte, deren Ruf zu einer Einkehr wir nur allzu gerne folgen. Schnell ist die sonnige Terrasse erreicht und bestimmt ein Plätzchen gefunden. Hier können wir uns nun kulinarisch gut und reichlich verwöhnen lassen.

Über das Ostufer

Um nach ausgiebiger Rast den Heimweg anzutreten, wandern wir bis zur kleinen Teerstraße zurück und auf ihr den letzten Kilometer bis zum Schliersee, den wir am Gasthaus Alte Wurzhütte wieder erreichen. Wer jetzt im Sommer seine Badesachen dabeihat, kann hier am Ufer gut ins Wasser springen. Ansonsten folgen wir einfach weiter dem Seerundweg, der uns mit schönen Aussichten direkt am Ufer entlangführt. Diesmal geht es nach Norden und bald erreichen wir die Stelle, die wir vom Hinweg schon kennen. Nun geht es nur noch kurz bergauf zurück zum Spitzingsattel.

Gaumenfreuden auf der Albert-Link-Hütte

Die waschechte Hütte der Münchner Sektion des Deutschen Alpenvereins ist wirklich ein Aushängeschild unter den Berghütten. Das Pächterpaar setzt auf eine naturbewusste Verarbeitung heimischer Produkte. Alles kommt ganz frisch auf den Tisch und die Knödel sind sicherlich noch handgedreht und nicht aus dem Fertigbeutel. Seit Jahren nimmt das Paar an der DAV-Kampagne »So schmecken die Berge« teil, und zwar so erfolgreich, dass daraus ein Direktvertrieb eigener Produkte geworden ist. Denn auf der Albert-Link-Hütte wird auch Brot gebacken – in einem wunderbaren Holzofen, der zur großen Freude der Gäste direkt auf der Terrasse steht. So können wir uns – sofern es nicht ausverkauft ist – gleich mit einem Brotvorrat für zu Hause eindecken. Der Hüttenwirt räuchert auch Speck und Salami selbst. So viel Herzblut für bodenständiges Essen schmeckt man einfach!