JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Über die Baumoosalm

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:45 Std.
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
550 m

Dreimal »A« unter dem Brünnstein. Dreimal »A«: herrliche Aussicht, einsame Almzeit und ruhige Auszeit - all das erleben wir auf der Baumoosalm unter dem Brünnstein. Dabei ist vor allem die weite, stille Almfläche der eigentliche Geheimtipp. Zur Sicherheit unbedingt eine eigene Brotzeit mit hinaufnehmen.

Beschreibung

Aussichtsreicher Beginn

Wir starten am Waldparkplatz, der etwas oberhalb der Tatzelwurm-Wasserfälle liegt. Am vorderen Ende des Parkplatzes in der Nähe der Brücke folgen wir dem sofort ansteigenden Waldweg, der zum Brünnstein beschildert ist. Dieser Karrenweg kürzt damit die Almstraße ab. Auf sie treffen wir nach dem Waldstück wieder, wenn wir über eine erste kleine Almwiese wandern. Nun folgen wir in Wanderrichtung der Almstraße, vorbei an den Schoißeralmen, von denen wir bereits die ersten guten Aussichten hinüber ins Inntal auf den Zahmen Kaiser und noch weiter nach Osten bis zu den Chiemgauer Bergen genießen.

Kurz nach den Almen gäbe es eine weitere Abkürzungsmöglichkeit – zum Zeitpunkt unserer Recherche (2020) war diese jedoch wegen Brückenschäden gesperrt. So bleiben wir dem Almsträßchen treu und trennen uns in der Spitzkehre von den Gipfelstürmern, die auf dem Weg zum Brünnstein sind. Wir halten uns rechts, die Brünnstein-Anwärter gehen nach links. Jetzt sind wir schon ziemlich einsam unterwegs, die meisten Mitwanderer haben eben höhere Ziele.

Die Ruhe des Augenblicks

Bald geht es am Rand einer Almwiese entlang, dann teilt sich der Weg erneut. Wieder halten wir uns rechts und wandern nun fast eben um eine Bergflanke. Die Baumoosalmen sind hier ausgeschildert. Wo sich der Wald lichtet, liegt vor uns das weitläufige Almgebiet. Auf der Baumoosalm stehen insgesamt sechs Almhütten, die wir auf unserem Sträßchen alle passieren werden. Es ist völlig ruhig hier, alle Hütten sind Privateigentum und werden kaum mehr für den klassischen sommerlichen Weidebetrieb benützt. Vielleicht herrscht gerade deswegen eine so himmlische Ruhe.

Schnell sind die untersten vier Almen passiert. Dann weitet sich die Almfläche etwas, und wir finden bestimmt ein geeignetes Plätzchen auf der Wiese, um diesen Augenblick richtig zu genießen: über uns der weite blaue Himmel und vor uns eine herrliche Aussicht auf die Berge rund um den Wendelstein, aber auch ins Inntal hinunter. Jetzt einfach tief Luft holen, den Augenblick genießen und dankbar sein für den Moment.

An der Abzweigung zur fünften und sechsten Alm führt unser Wanderweg dann weiter. Mit etwas Glück können wir zuvor auf der obersten Alm einkehren. Vor ihr plätschert ein Brunnen, und eine große Esche spendet Schatten. Es gibt Getränke und – falls die Sennerin Zeit dafür hat – auch eine kleine Brotzeit.

Auf wilden Pfaden

Dann geht es wieder hinunter zur Abzweigung, und nun müssen wir aufpassen: Von der obersten Alm kommend, biegen wir hier nach links ab. Der Weg ist kaum zu sehen, und wir müssen ihn mit etwas Gespür suchen. Steine helfen uns durch den kleinen Baumoosbach, dann wandern wir auf kaum ersichtlichen Pfaden über eine Wiese zum gegenüberliegenden Hang. Zur Orientierung: Links von uns liegt ein kleines Feuchtgebiet.

Am Hang ist der Pfad wieder besser zu sehen, er führt ansteigend nach rechts aufwärts. Manchmal teilt er sich, aber schließlich treffen wir, egal welchen der Pfade wir wählen, auf einen quer verlaufenden größeren Weg. Ihm folgen wir nach rechts und wandern im Auf und Ab durch lichten Wald und über Wiesen. An manchen Stellen ist der Boden sehr feucht, aber zum Glück gibt es hölzerne Stege. Nach den Stegen passieren wir noch ein kleines Almkreuz. Es liegt etwas links oberhalb unseres Wegs und ist idealerweise auch noch mit einer Rastbank bestückt – fast wie bei einem Gipfelkreuz. So genießen wir noch einmal die schöne Fernsicht und Ruhe am Berg, bevor wir weiter absteigen.

Über die Rosengasse

Der nächste sehr steile Abschnitt führt durch den Wald und erfordert unsere volle Aufmerksamkeit. Ab einer Almwiese ist er dann wieder einfacher zu gehen, und wir halten uns nun rechts, vorbei an einigen privaten Hütten. Schließlich erreichen wir den Berggasthof Rosengasse, wo wir erneut einkehren könnten. Es liegt aber noch eine ganzes Stück Weg vor uns, und so wandern wir auf der Zufahrtsstraße weiter bergab.

Der plätschernde Gassenbach begleitet uns, und zum Glück ist die Straße kaum befahren. Wo sie sich teilt, bleiben wir rechts bergab. Kurz darauf weist uns dann das Wanderwegschild zum Waldparkplatz nach rechts, weg von der Straße. Über eine Kurve queren wir den Gassenbach, dem wir weiter abwärts folgen. Er ergießt sich kurz darauf in den Auerbach, der uns nun begleitet. Dem Waldweg folgend, dauert es nun nicht mehr lange, und nachdem wir den Baumoosbach gequert haben, erreichen wir wieder den Waldparkplatz an seinem hinteren Ende.

Touren-Charakter

Längere Wanderung auf Wanderwegen, Almsträßchen und Bergpfaden. Der Abstieg zur Rosengasse ist steil und führt über viele Wurzeln, Steine und Stufen. Dafür ist Trittsicherheit erforderlich, Stöcke helfen!

Ausgangspunkt

Waldparkplatz am Sudelfeld

Endpunkt

Waldparkplatz am Sudelfeld

Wasser marsch!

Am Ende der Wanderung besuchen wir noch die Tatzelwurm-Wasserfälle. Der Wanderweg beginnt gleich am Auerbach, noch vor der Brücke des Waldparkplatzes. Das Wasserfallspektakel ist sicherlich kein Geheimtipp, aber in der tosenden Klamm mit ihren zahlreichen Gumpen soll einst der geheimnisvolle Tatzelwurm gelebt haben. Genussvoll ist vor allem das Ende der Strecke, wenn wir noch im Hotelgasthaus Tatzelwurm einkehren.

Lust auf mehr?
Hütten-Geheimtipps Bayerische Hausberge
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Berge und Almen – eine wunderbare Kombi! Entdecken Sie die unglaubliche Vielfalt an unbekannten Hütten in den Bayerischen Hausbergen.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.