Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Nach Birkenstein

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Die heiligen Wasser von Birkenstein

Welche Strahlkraft dieser Ort besitzt, lässt sich am besten früh morgens oder am späten Nachmittag erahnen, dann wenn die Touristenströme abebben. Oder man kommt wochentags hierher. Umgeben von den heiligen Wassern übt dieser Wallfahrtsort seit jeher eine magische Anziehungskraft auf seine Besucher aus.

Die Kapelle wurde 1720 erbaut. Sie ist eine Nachbildung des Heiligen Hauses, in dem die Heilige Familie in Nazareth lebte. Einer Legende nach wurde dieses durch den Engel nach Italien, und zwar nach Loreto, übertragen. Im Barock waren solche Nachbauten weit verbreitet. Fast geblendet ist man beim Betreten der Gnadenkapelle vom goldglänzenden Reichtum. Deren Betreuung leisten seit 1848 die Armen Schulschwestern. Den heiligen Wassern von Birkenstein wird zudem eine besonders heilsame Wirkung bei Augenleiden nachgesagt.

Der kranke Pfarrer

Birkenstein war früher ein einziger großer Felsen, auf dem die Gläubigen ihre Andacht hielten. Nach einer Legende wollte ein Wirt nach einer Marienerscheinung eine Kapelle mit Marienfigur erbauen. Gegen diese Eigeninitiative wandte sich aber der diensthabende kranke Pfarrer. Der gelobte den Bau zu unterstützen, falls er wieder gesunden sollte. Schon am nächsten Tag war der Pfarrer völlig gesund und konnte am Bau der Kapelle mitwirken.

Mystische Momente

Besonders schön ist der Wegabschnitt zwischen Birkenstein und der Schwaigeralm auf dem Hinweg. Im ersten Anstieg lohnt ein Abstecher zu den Wasserfällen am Sattelbach. Friedlich gluckernd bahnt sich das Wasser seinen Weg zwischen den Steinen und umgestürzten Baumstämmen hinunter ins Tal.

Hier hat die Natur kleine Kunstwerke geschaffen, die sich immer wieder verändern. Äußerst reizvoll ist dann auch der Höhenwanderweg durch den Bergwald. Im gleißenden Sonnenlicht wehen alte stämmige Tannen im Wald, tief unten im Tal hört man die Glocken aus Birkenstein. Auf dem Rückweg schweift der Blick immer wieder über das Leitzachtal und Fischbachau hinüber zur Brecherspitz.

Am schönsten ist dieser Anblick, wenn es schon etwas zu dämmern beginnt und unten im Dorf die Lichter angehen. Dann wirkt alles so friedlich. Vor Birkenstein geht man durch eine Allee wunderschöner alter Birken. Und genau hier hört man am Abend, oben vom Berg herab, einen Kauz im Wald. So glänzt diese Wanderung mit vielen schönen, mystischen Momenten, die Sie mit nach Hause nehmen dürfen.

Über die Wallfahrtskirche zur Schwaigeralm

Vom Bahnhof Geitau halten wir uns links auf einer geteerten Fahrstraße. Diese gabelt sich wenig später. Hier geht es mit dem Wegweiser »Fischbachau-Birkenstein« nach links. An den nächsten Weggabelungen folgen wir dem gleichen Wegweiser. Ein Forstweg führt zunächst durch eine Allee, dann steil bergauf, später wieder eben über weite Grasflächen zu einer Schranke. Hier geht es an der  Weggabelung rechts bergauf und mit dem Wegweiser »Kesselalm, Birkenstein« an einem Heustadel vorbei.

An der nächsten Weggabelung gehen wir nur wenige Meter links bergab, dann zweigt ein Pfad rechts ohne Beschilderung zur Wallfahrtskirche Birkenstein ab. Nach der Besichtigung der Wallfahrtskirche nehmen wir nun den rechten bzw. südseitigen Weg am Sattelbach zur »Kesselalm«, queren später den Bach über eine Brücke und gehen weiter bergauf. An der Weggabelung geht es dann auf einem bequemen Almenweg hinauf Richtung »Kesselalm, Breitenstein«.

Nach einigen Kehren folgen wir an der Weggabelung links dem Schild Schwaigeralm, Bucheralm, noch weiterhin auf einem breiten Weg. Nach wenigen Metern zweigt dann links ein Wanderweg mit dem Wegweiser Schwaigeralm hinunter durch den Bergwald ab. Wieder an einem bequemen Almenweg angelangt, folgen wir diesem mit dem letztgenannten Wegweiser nun steil bergab. An der folgenden Wegkreuzung wenden wir uns dann nach rechts, mit dem gewohnten Hinweis, und gelangen auf einem schönen Höhenweg über dem Leitzachtal in zehn Minuten zur Schwaigeralm.

Nach der Einkehr gehen wir zunächst auf dem gewohnten Hinweg ein Stück zurück. Dann geht es auf dem Höhenweg über dem Leitzachtal weiter in südlicher Richtung bis nach Birkenstein, zuletzt durch eine Allee alter Birken. Die restliche Wegstrecke zurück zum Bahnhof entspricht dann wieder der des Hinweges.

Mein Einkehr-Tipp

Wer auf dem Rückweg noch Lust auf Kaffee und Kuchen hat, der sollte im Café Seidl einkehren. Es liegt direkt unter der Wallfahrtskirche Birkenstein. Die Parade an Kuchen und Torten kann sich wirklich sehen lassen. Café Seidl, Tel. 08028-896, .