Bruckmann CMYK quer
Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Buchberg und ­Gassler Berg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Aufstieg:
580 m
Abstieg:
580 m

Stiller Berg, Tegernseeblick und wilde Wege. Auf den ersten Buckel hinter München. So könnte man die Tour beschreiben. Denn der Blick geht bis nach München, und man kann sogar einzelne Gebäude der Landeshauptstadt erkennen auf dieser Kammwanderung über schmale Waldpfade mit Blick auf den Tegernsee.

Beschreibung

Buchberg und Gassler Berg

Was, hier an einem alten Klohäusl soll es raufgehen Ja, genau da! Und damit nicht genug. Eine kleine Hütte samt Ofen wird passiert, Rübezahl lässt grüßen. Romantisch führt der Steig über den bewaldeten Buchberg. Logisch, dass hier Trittsicherheit erforderlich ist. Aber wirklich dramatisch ist keine Stelle. Mit zunehmender Höhe gibt es schöne Ausblicke auf den Tegernsee. Einmal nach Süden hinüber nach Bad Wiessee mit Blick auf den Hirschberg, nach Norden hin spitzt der See bei Gmund hinter dem Berg hervor. Weite Margaritenwiesen garnieren kurz vor dem höchsten Punkt die Tour, bevor es dann wieder ein Stück bergab und weiter auf der Standardroute zur Neureuth geht.

Von Zäunen und Kühen

Auf diesem Weg kann schon mal das ein oder andere Almgebiet mit Kühen durchquert werden. Nicht wundern, wenn ein junger Stier etwas hibbelig aus der Ferne die Wanderer beäugt. Dann heißt es Ruhe bewahren und langsam weitergehen. Auch ein Zuruf eines tiefen »io« beruhigt die Tiere. Zudem keine roten Sachen tragen, auch keinen roten Rucksack. Dann kann man auch wieder in Ruhe über den Stacheldrahtzaun steigen.

Übertritte sind an einigen Stellen vorhanden, aber nicht überall. In diesem Fall heißt es: Obacht! Auch wenn kein Stromkasten zu sehen ist, kann der Zaun Strom führen. Also deshalb hier mit gutem Abstand zum Zaun übersteigen oder darunter hinwegkriechen. In letzterem Fall kann man die Stöcke und den Rucksack schon vorher über den Zaun werfen. Diese »Überstiegsvarianten« gelten auch für reine Stacheldrahtzäune, die natürlich keinen Strom führen. Bei diesen Zäunen noch eine Möglichkeit des Überstiegs: Wenn man zu zweit ist, kann ein Wanderer mit beiden Wanderstöcken den Zaun runterdrücken. Das erleichtert den Überstieg ebenso. Der Respektabstand ist hier wichtig, um Schäden an der wertvollen Wanderkleidung zu vermeiden. Auch gilt es immer zu schauen, wo am Zaun der niedrigste Überstieg möglich ist!

Aussichten der Extraklasse auf der Neureuth

Hat schon was, hier oben, am höchsten Punkt, die Aussicht, Kaffee, Kuchen, Obatzda oder was auch immer zu genießen! Verträumt schaut man über den See zum Hirschberg, das Motiv schlechthin. Links daneben baut sich die Tegernseer Prominenz auf mit den Blaubergen, Guffert, ­Setzberg, Wallberg und gleicht einem alpinen Amphitheater. Weiter links dann der Blick in die Valepp, markant hier der Schinder, auch Trausnitzberg genannt. An klaren Tagen leuchtet einem das Weiß der Hohen Tauern entgegen, man kann sogar die Eispyramide des Großvenedigers sehen. Im Westen, also ganz rechts, sieht man am Nachmittag in der Sonne hinter den Tegernseer Bergen die zerklüftete Silhouette der Benediktenwandgruppe. Links daneben grüßen Geierstein, Auer-, Ochsen- und Spitzkamp sowie der Schönberg, alles Berge auf der Ostseite des Isarwinkels, herüber.

Auf Entdeckerpfaden über den Gassler Berg

ÖPNV-Anreisende gehen vom  Bahnhof Gmund in östlicher Richtung, vorbei an der Bushaltestelle mit dem Wegweiser »Tegernseer Höhenweg«. Da die Mangfall-Fußgängerbrücke zum Zeitpunkt der Begehung wegen fehlender Standsicherheit geschlossen war, geht es über die Fußgängerzone zur B307. Hier rechter Hand neben der Straße über die Mangfall, dann rechts in die Max-Obermayer-Straße hinunter zum See. Dort hält man sich nun in südlicher Richtung am Seeufer bis zum Strandbad Seeglas.

Dort geht es über den Bahnübergang wieder ein kurzes Stück rechter Hand auf die B307, hier mit dem Schild »Kleiner Rundwanderweg Gmund«. Nach wenigen Metern zweigt man links in die Kurstraße ab, mit dem Schild »Wanderparkplatz Gmund-Gasse«, das uns auch in der Folge leitet, weshalb ich es bis dorthin auch nicht weiter erwähne. So geht es auf der Kurstraße bergan. An der nächsten Gabelung links, dann wieder rechts auf der Zufahrtsstraße zum   Wanderparkplatz Gmund-Gasse. Ab hier geht es nun auch für Autofahrer an der Gabelung links, vorbei an der Schranke bergan auf einem Forstweg zur »Neureuth«. In einer Linkskurve des Weges nach den aufgelassenen Klohäuschen geht man immer am Zaun entlang und in Kammnähe. Dabei wird eine urige Holzhütte mit Ofen passiert.

Man bleibt immer in Kammnähe, ignoriert den ersten Karrenweg, überquert etwas schrofig den bewaldeten Buchberg, bis am Fuß des Gassler Berges neuerlich ein Karrenweg gequert wird. Hier folgt man weiter der Kammlinie, die jetzt zumeist durch Buchenwald führt. Zwischenzeitlich verbreitert sich der Pfad zum Karrenweg, mündet aber wieder in einen Pfad immer in Nähe der Kammlinie weiter bergan. Mehr und mehr geben Almwiesen den Blick frei nach Süden hin zum Tegernsee, ebenso wird ein Aussichtpunkt passiert, der den Blick nach Norden nach Gmund am Tegernsee ermöglicht. Im weiteren Anstieg wird aus dem Weg ein Wiesenpfad, weiter in Kammnähe, bis die letzte Bergwiese erreicht ist.

Hier taucht man in den Fichtenwald ein. Ein gut erkennbarer Pfad gabelt sich gleich nach wenigen Metern. Man nimmt den rechten Abzweig hinunter zu einem weiteren Karrenweg. Hier geht es linker Hand zu einer sumpfigen Wiese und man orientiert sich hier am linken Waldrand in einen Pfad, leicht ansteigend. Achtung, hier nicht in weglosem Gelände in östlicher Richtung an Höhe verlieren! Denn unser Pfad wendet sich in südlicher Richtung, bis eine Wegkreuzung erreicht ist. Hier kann man entweder über den Steig steil bergan oder etwas moderater über den Forstweg Richtung »Neureuth« aufsteigen.

Der Abstieg über den Sommerweg

Von der Neureuth aus wendet man sich nach Westen über die weiten Bergwiesen an den Waldrand. Am Gatter geht es hier linker Hand bergab, nun immer mit dem Wegweiser »Tegernsee über Sommerweg«, weshalb dieser bis zu seinem Ende nicht mehr erwähnt wird. So geht es zunächst auf einem breiteren Waldweg ein Stück bergab, bis rechts der Waldpfad nahe einem Unterstandhäuschen abzweigt. In Serpentinen schlängelt sich der Pfad angenehm bergab. Wenige Meter wird ein Forstweg genommen, bis der Waldpfad rechts weiter bergab führt. In Talnähe an einer Gabelung nehmen wir den »Tegernseer Höhenweg nach Gmund« rechter Hand. Dieser Wegweiser führt uns die nächste Zeit über die oberen Häuser von St. Quirin und Unterbuchberg bis vor den Anstieg nach Oberbuchberg. Hier verzweigt sich die geteerte Nebenstraße.

Die restliche Wegstrecke für Autofahrer

Diese folgen nun dem Schild »Wanderparkplatz Gmund-Gasse« rechter Hand bergan. Am »Oberbuchbergers Hofladen« geht es so links, nur noch wenige Meter bis zum   Wanderparkplatz Gmund-Gasse.Die restliche Wegstrecke für Bahnfahrer Mit dem Schild »Gmund« wandert man geradeaus weiter. An der nächsten Verzweigung geht man links in die Kurstraße mit dem letzten Wegweiser und so ist man auf dem Hinweg angelangt, der zurück führt zum   Bahnhof Gmund.

Touren-Charakter

Aufstieg: Schmale Kamm- Wald- und Wiesenpfade über den Gassler Berg bis zum Sattel nahe der Bergeralm, Wander- oder Forstwege zur Neureuth; Abstieg: Wanderwege auf dem Sommerweg, Spazierwege und Nebenstraßen auf dem Tegernseer Höhenweg

Beste Jahreszeit

Ende April–Ende Nov. bei absoluter Schneefreiheit

Ausgangspunkt

Pkw: Wanderparkplatz Gmund-Gasse 800 m ÖPNV: Bahnhof Gmund 750 m

Endpunkt

Pkw: Wanderparkplatz Gmund-Gasse 800 mÖPNV: Bahnhof Gmund 750 m

Route

Bahnhof Gmund Wanderparkplatz Gmund-Gasse ½ Std. (nur ÖPNV) Gassler Berg 1¼ Std. Neureuth ¾ Std. Wanderparkplatz Gmund-Gasse 2 Std. Bahnhof Gmund ½ Std. (nur ÖPNV)

Höchster Punkt

Buchberg 995 m (bewaldet), GasslerBerg 1180 m, Neureuth1261 m

Ausklang am See

Nach der Tour ist es noch schön, die Abendstimmung am See zu genießen. Entweder am 1 Strandbad Seeglas, das ist auch der Rückweg für Bahnfahrer, oder in dem Abschnitt des Sees zwischen Bahnhof Gmund und Gut Kal­tenbrunn. An warmen Sommertagen lohnt hier auch ein Sprung ins erfrischende Nass.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.