Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Bayrischzeller Höhenweg
Blick nach Österreich. In Bayrischzell kennt man eigentlich nur einen Berg, den Wendelstein. Er thront so majestätisch über dem Ort, dass man kaum einen anderen Berg registriert. Der Seebergkopf ist ein eher stiller Berg. Für den Nachmittag ist die Gipfelbesteigung zu lang, deshalb ist die Neuhütte auf dem Anstiegsweg unser Ziel. Der Fernblick über das Ursprungtal bis weit nach Tirol beeindruckt auch verwöhnte Augen.
Vom Parkplatz wandern wir rechts an der Minigolfanlage vorbei und kommen in den Wald. Zahlreiche blaue Punkte dienen als Wegmarkierung. Der Weg windet sich in Serpentinen nach oben, zum Glück wird er aber nie sehr steil. Nach weniger als einer halben Stunde schauen wir von einer Rastbank auf Bayrischzell und den dahinter dominierenden Wendelstein. Nun wandern wir an der Ostflanke des Seebergkopfes auf die Neuhüttenalm zu. Erst kurz vor dem Almboden lichtet sich der Wald und wir treten in die Sonne.
Die trotz ihres Namens bereits sehr alte Neuhüttenalm liegt mit traumhafter Aussicht in einer flachen Wiesenmulde. Fast 500 Höhenmeter unter uns erstreckt sich das Ursprungtal und lässt uns frei auf die Tiroler Berge schauen. Vor 200 Jahren war der Platz hier oben ein wichtiger militärischer Stützpunkt. Bayerische Soldaten standen hier in den Jahren 1806 bis 1809 auf gefährlicher Wache. In das Ursprungtal fielen immer wieder Tiroler Gebirgsschützen ein. Darunter hatte vor allem die Bayrischzeller Bevölkerung zu leiden und so wurden an der Neuhütte Wachen aufgestellt, die rechtzeitig Alarm gaben. Ein im Jahre 2000 gesetzter Gedenkstein »Auf der Wacht« erinnert an diese schlimmen Zeiten.
An der Neuhütte bleiben wir geradeaus und wandern auf dem Almweg immer weiter an der Südflanke entlang abwärts zum großen Almboden der Klareralm. Kurz nach der Klareralm treffen wir an einem Gatter auf eine Wegverzweigung. Nun muss man sich entscheiden: Nichtschwindelfreie wandern besser nach rechts. Hier führt der Weg über das Streitenbachtal am Segelflugplatz vorbei nach Osterhofen. Immer der Leitzach entlang kommen wir wieder zum Ausgangsort zurück. Spannender und abwechslungsreicher ist der Weg nach links, auf dem wir durch das Wackbachtal absteigen wollen. Zunächst können wir eine letzte Rast an der bereits 1779 erbauten Niederhoferalm einlegen.
Weiter geht es dann auf der Almstraße, wo wir am Holzkreuz den unteren Weg nach links wählen. Über Serpentinen wandern wir tiefer und überqueren den Wackbach. Der Weg wird schmal, auf unserer rechten Seite geht es stellenweise steil hinunter. Ehe wir uns versehen, sind wir schon unten im Ursprungtal angekommen. Hier hat uns auch die Zivilisation wieder. Autolärm von der parallel zu uns verlaufenden Grenzstraße begleitet uns auf den letzten zwei Kilometern zurück bis zum Parkplatz.
Region
Touren-Charakter
Einfache, aber längere Tour auf Almwegen und Pfaden, auf dem Höhenweg oberhalb des Wackbaches benötigt man etwas Schwindelfreiheit, der Weg ist aber sehr gut gesichert, nur auf einer Seite geht es steil hinunter.
Ausgangspunkt
Parkplatz Seebergkopf an den Sportplätzen außerhalb von Bayrischzell
Endpunkt
Parkplatz Seebergkopf an den Sportplätzen außerhalb von BayrischzellTipp
Für die Gipfelbesteigung des Seebergkopfes muss man insgesamt mit fünf Stunden reiner Gehzeit rechnen. Dafür biegt man an der Neuhütte rechts auf den Bergpfad ab, wandert zur Seebergalm und bezwingt von dort aus den Gipfel. Vom Gipfel geht es zunächst auf gleichem Weg zurück. Dann direkt unter der Seebergalm rechts, talabwärts durch den Wald zur Abzweigung der Almstraße, die zur Neuhütte führt. Nun rechts und den restlichen Abstieg nach unserem Wandervorschlag.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.